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Bei der Versammlung im ersten Stock des Hilltop-Hauses waren außer Daryl und Jesus Rick, Maggie, Michonne, Carol, Abraham und Rosita anwesend. Sie standen um einen großen Tisch herum, der mit Karten, Plänen, Zeichnungen und Büchern voll war. Jesus stand neben Daryl an der Wand neben der Tür gelehnt.

>>In nächster Zeit haben wir einige Besorgungen zu machen und andere Angelegenheiten zu klären.<< begann Rick. >>Im landwirtschaftlichen Museum in Atlanta könnten wir die dort ausgestellten Pflüge organisieren, um für die Bestellung der Felder im nächsten Jahr besser vorbereitet zu sein. Außerdem benötigen wir zwei Leute, die sich auf den Weg ins Königreich machen. Ezekiel hat Bedarf an Lebensmitteln, die wir ihnen im Gegenzug für Benzin geben können. Und dann gibt es natürlich noch die obligatorische Versorgungstour, diesmal mit dem Hauptziel Medikamente und andere medizinische Dinge zu besorgen. Angefangen mit dieser Apotheke.<< Rick tippte auf die vor ihm liegende Karte.

>>Ich gehe ins Museum<< meldete sich Maggie freiwillig. Als eine der Hauptpersonen hatte sie sich um das Anlegen der Felder gekümmert. Sie wusste also auf was zu achten war. Rosita und Abraham schlossen sich ihr schnell an.

>>Wir werden noch ein paar mehr Leute brauchen, aber da finden sich bestimmt welche. Am besten nehmen wir die Pferde mit dem Wagen, um den großen Pflug hierhertransportieren zu können. Und ein weiteres Auto für Dinge, die wir sonst noch finden.<< plante Abraham weiter.

Rick nickte ihm zu und erbot sich ins Königreich zu fahren, um dort mit Ezekiel zu verhandeln.

>>Carol, kommst du mit?<<

Carol sah zu Daryl hinüber, der leicht belustigt einen Mundwinkel nach oben zog. Carol und Ezekiel waren sich näher gekommen, was Daryl freute. Sie hatte jemanden verdient, der sie glücklich machte.

>>Ja, ich komme mit. Ich packe schon mal meine Sachen.<<

Sie ging an Daryl vorbei Richtung Tür und boxte ihm dabei leicht in die Seite, während sie Jesus zuzwinkerte.

Daryl sah Carol hinterher. Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, sah er Jesus an, der grinsend mit den Schultern zuckte.

>>Dann ist nur noch der Versorgungstrip offen<< sagte Rick.

>>Ich gehe<< sagte Daryl knapp.

Rick nickte. Daryl bot sich immer für solche Fahrten an. Er war trotz seiner Verwurzelung in der Gemeinschaft immer noch ein Einzelgänger. Und von Zeit zu Zeit bracher aus der Gemeinschaft aus, um allein durch die Wälder zu streifen. Nur um ein paar Tage später mit nützlichen Kleinigkeiten oder geschossenem Wild zurückzukehren.

>>Es geht niemand mehr allein, Daryl. Das hatten wir schon<< erwiderte Rick und sah seinen Freund unnachgiebig an. Daryl verdrehte die Augen und setzte zum Sprechen an.

>>Nein, Daryl<< unterbrach ihn Rick sofort. >>In letzter Zeit sind die Walker immer weiter in unsere Richtung gekommen. Sie haben zu viele unserer Leute in Gefahr gebracht. Geht wenigstens zu zweit.<< Rick nickte mit dem Kinn in Richtung Jesus.

Überrascht sah dieser Rick an. Er wollte unbedingt mit Daryl mitkommen. Ein paar Tage ungestört von allen anderen nur mit Daryl zu verbringen, erschien ihm wie Urlaub. Daryl war immer so reserviert und darauf bedacht keine Gefühlsregung zu zeigen, wenn er unter Menschen war. Jesus fragte sich, ob er allein im Wald endlich so sein konnte wie er war. Dennoch wusste er, dass er sich niemals freiwillig dafür gemeldet hätte. Er wollte Daryl nicht mit erzwungener Zweisamkeit unter Druck setzen. Wenn Daryl wollte, dass er mitkam, musste das von ihm kommen.

Daryl sah Rick einen Augenblick lang an, als wäre die Mitnahme von Jesus ungefähr so angenehm für ihn, als würde er auf einen Wurf Kätzchen aufpassen müssen.

>>Wir nehmen den Pickup<< knurrte er dann und bedeutete Jesus ihm zu folgen.

Jesus sah Rick an, zuckte mit den Schultern und folgte Daryl, der bereits auf dem Weg in die Halle war. In der großen Eingangstür blieb er stehen und hielt sie für Jesus auf.

>>Wir brechen gleich morgen früh bei Sonnenaufgang auf. Nimm Sachen für ein paar Tage mit<< erklärte Daryl.

Jesus strich sich durch die langen braunen Haare und nickte. Es gab nichts zu sagen. Daryl wollte ihn vielleicht nicht unbedingt dabeihaben, wirkte jedoch auch nicht so, als wäre er deswegen angepisst. Daryl nickte Jesus ebenfalls nochmal zu und machte sich auf den Weg in seinen Trailer.

Jesus schlug die entgegengesetzte Richtung ein und grinste.



Kopf aus - A Desus LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt