Kopf aus - A Desus Lovestory

11

Jesus hatte nach getaner Arbeit geduscht und war nun bereit für einen gemütlichen Abend in dem Gästezimmer, das er zugeteilt bekommen hatte. Mittlerweile war es spät geworden. Die Maisernte war so gut gewesen, dass alle Helfer Überstunden machen musste, um die Kolben noch vor dem aufziehenden Sturm einlagern zu können. Sein ganzer Körper tat ihm weh. Er hattes eine Haare hochgebunden und eine weite, graue Jogginghose angezogen. Gerade wollte er es sich mit einer Decke und einem guten Buch auf dem cremefarbenen Zweisitzer gemütlich machen, als es an seiner Tür klopfte. Entnervt stöhnend öffnete er die Tür und war fast schon dabei zu fragen, wer ihn denn jetzt so spät noch störte.

>>Darf ich rein kommen?<<

Daryl stand vor der Tür und hielt zwei Einmachgläser Moonshine in der Hand. Jesus war zu überrascht um etwas zu sagen, also trat er einen Schritt beiseite und machte eine einladende Handbewegung. Daryl ließ sich auf das Sofa plumpsen und hielt Jesus ein Glas hin.

>>Du sagtest, du magst keinen Whiskey, also hab ich was anderes mitgebracht.<<

Jesus nahm ihm das Glas aus der Hand und setzte sich neben Daryl.

>>Ich bin mir nicht sicher, ob ich das lieber mag.<<

Die Männer stießen an und tranken. Jesus stiegen Tränen in die Augen und er keuchte hörbar aus. Daryl begann zu lachen.

>>Okay, nein, scheinbar magst du das auch nicht. Was hast du denn vor alle dem getrunken?<<

>>Pfirsich-Likör<<antwortete Jesus und sah Daryl ernst in die Augen.

>>Wirklich?<< Entsetzt sah Daryl Jesus an.

>>Nein.<< Jesus begann zulachen und Daryl seufzte erleichtert.

>>Ich war immer ein Gin-Trinker.<< erklärte er. >>Sehr hipstermäßig.<<

Daryl nickte, als hätte er sich sowas schon gedacht und Jesus setzte noch einmal zu trinken an.

>>Vielleicht schmeckt der zweite Schluck ja besser. Okay, nein, nicht wirklich.<<

Wieder lachten beide. Dann wurde es für einen Moment still. Jesus rutschte auf dem Sofa hin und her, um eine bequemere Position zu finden und zog schließlich die Beine an.

>>Ouch<< sagte er und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Mit einer Hand massierte er seinen unteren Rücken, den er bei der Ernte geschunden und gerade falsch belastet hatte.

>>Alles in Ordnung?<<fragte Daryl.

>>Ja, ich hab' mich nur heute bei der Ernte zu viel gebückt.<<

>>Mh-mhmm<< grinste Daryl. >>Lass mal sehen.<<

Er stellte sein Glas auf dem Boden ab und bedeutete Jesus sich umzudrehen. Dann schob er sein T-Shirt hoch und begann an Jesus unterem Rücken mit den Daumen kreisende Bewegungen zu machen, die Jesus drückend spürte. Er stöhnte auf.

>>Zu fest?<<

>>Nein. Mach weiter.<< Jesus legte seinen Kopf in den Nacken.

Abstehende Haare aus seine Manbun kitzelten Daryl an der Nase. Er sog den Duft von Jesus' Haaren ein. Den frischen Duft des Shampoos. Vermutlich etwas mit Zitrone. Daryls Hände wanderten weiter Jesus perfekten Rücken entlang. Bei seinen Schulterblättern erhöhte er den Druck, den er mit seinen Daumen ausübte. Jesus spürte den alkoholgeschwängerten Atem von Daryl in seinem Nacken. Sein Magen zog sich zusammen. Er konnte die Nähe von Daryl nicht mehr aushalten. Nicht so. Nicht ohne ihn zu küssen. Jesus stellte seinerseits sein Glas auf dem Boden ab und drehte sich zu Daryl um. Bevor Daryl etwas sagen konnte, presste Jesus seine Lippen auf Daryls. Er verschlang Daryl geradezu und er achtete nicht auf seinen vor Schmerzen schreienden Rücken, als er Daryl seine Hände auf den Oberkörper legte und ihn in das Sofa drückte. Immer noch küssend kletterte er auf ihn und spürte, wie er hart wurde. Ihm war egal, ob Daryl es auch spürte und ob er ihn mit der Forschheit seiner Küsse gerade überforderte. Er war einfach froh, seinen Jäger wieder bei sich zu haben.