Kapitel 33

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In den Samstag starteten wir sehr entspannt. Kuschelten und knutschten viel, bis uns der hunger dann doch aus dem Bett trieb. Beim Frühstücken kam Andrea auf die Idee das wir das schöne Wetter nutzen könnten, um etwas spazieren zu gehen. Dagegen sprach nichts und so waren wir schon eine Stunde später auf dem Weg. Andrea verriet mir nicht wohin es ging, nur das wir ein Stück mit dem Auto fahren mussten. Erst vermutete ich wieder den Kurpark, aber dann schlug sie doch die andere Richtung ein und es dauerte eine Weile, bis ich spekulierte das sie zur Talsperre wollte. „Fast, aber da sind an einem Samstag zu viele Leute." Die Aussicht als wir mit dem Auto über die Seebrücke fuhren war wunderschön und schon bald schlängelte sich die Straße durch den Wald. Immer wieder tauchten Parkbuchen an den Seiten auf, aber Andrea hatte scheinbar ein festes Ziel. Als wir schon fast wieder aus dem Wald waren, bog sie auf einen kleinen etwas erhöht liegenden Parkplatz ab. Wir stiegen aus und sie erklärte mir lächelnd, das sie früher hier oft mit ihren Söhnen war. Von diesem Startpunkt aus gab es viele Wanderwege und markierte Bereiche für Pilzsammler. Ich hatte die Infotafel entdeckt und den Weg zu einem Aussichtsturm gefunden, den Andrea ebenfalls im Sinn hatte. Die Luft war herrlich, alles war ruhig und rings herum war kein Mensch zu sehen, nur der schmale Weg der sich durch den Mischwald schlängelte. „Genau so, hatte ich es mir vorgestellt." Meinte sie leise und nahm meine Hand, lächelnd verflocht ich unsere Finger miteinander. Ja hier würde uns sicher kein bekanntes Gesicht begegnen und wir könnten wie jedes andere Paar spazieren gehen, ab und zu stehen bleiben uns küssen und mussten uns keine Gedanken über andere Blicke machen. Erst als wir den Aussichtsturm fast erreicht hatten, begegneten uns andere Paar oder Familien mit Kindern, was logisch war wie ich feststellte, als wir den Turm erklommen hatten, die Aussicht war genial und so natürlich ein Anziehungspunkt für jeden der in der nähe spazieren ging. Der Turm überragte grade so die höchsten Baumwipfel und gab den Blick auf ein Stück vom Stausee und einem naheliegenden Ort frei. Wir bleiben eine ganze weile dort oben stehen und nutzten jeden Moment den wir dort alleine hatten um Zärtlichkeiten auszutauschen oder auch mal einen schnellen Kuss. Ich zog mein Handy aus der Tasche machte Fotos und sah dann fragend zu Andrea. Sie zuckte lächelnd mit den Schultern. „Von mir aus gern, an mein Handy geht niemand ungefragt. Du musst sie vor deiner Familie verbergen." Ich stieß abfällig die Luft aus. „Die bekommen das auch nicht in die Finger." „Na dann, los." Meinte sie lächelnd breitete die Arme aus und ich stellte mich dich neben sie mit dem Rücken zur Brüstung. Wir suchten uns einen schönen Hintergrund und ich machte Selfies. Als wir mal wieder einen Moment allein dort oben waren, machte ich sogar ein Bild auf dem wir uns küssten und uns verliebt in die Augen sahen. Ich musste die Bilder immer wieder betrachten und konnte es kaum glauben. Unser erster Ausflug als Paar. Ich hatte Bilder von meiner Freundin auf dem Handy. Wie schön das schon klang, wenn ich es nur in Gedanken sagte. Immer wieder rüttelte Andrea mich aus meinem schwärmen. „Schick sie mir und dann steck es weg. Lass uns noch etwas die Aussicht genießen, bevor wir zurück gehen." Forderte sie lachend, aber ich sah ihr an das sie wusste was in mir vorging und sich nicht weniger darüber freute. Auf dem Rückweg musste ich meine Gedanken einfach mit ihr teilen und platzte damit heraus, das ich noch nie eine feste Freundin hatte und mich darum über so was normales wie Pärchenbilder sehr freute. Sie blieb stehen, lächelte mich an und wisperte an meinen Lippen. „Das geht mir genau so." Bevor sie mir einen Kuss aufdrückte und lächelnd meinte. „Ohne das ich es böse meine, aber so war das auch unser erster gemeinsamer Ausflug und nicht..." Ich lachte auf und nickte heftig. „Stimmt. Klingt besser, als wir waren das erste Mal zu Besuch in der Entzugsklinik." Sie nickte leicht. „Auch was besonders, aber na ja." Grinsend küsste ich sie noch ein Mal, bevor ich wieder ihre Hand nahm und wir uns auf den Rückweg machten. Insgesamt waren es sechs Kilometer, die mir gar nicht so lang vorkamen, erst als wir wieder im Auto saßen spürte ich meine wehen Füße doch ein wenig. Es war bereits früher Abend und mein Magen hatte sich lautstark bemerkbar gemacht. „Wir sind so viel gelaufen, ich finde da haben wir uns heute mal Fastfood verdient, meinst du nicht?" Fragte Andrea belustigt und ich stöhnte sofort genüsslich auf. „Auf jeden Fall."

Mit ihr fing alles an...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt