Love Me Forever {Buch 3}

marry me, marry me

In der warmen Wohnung angekommen koche ich uns schnell einen Tee während Chris sich umzieht und kurz einrichtet. Mein Handy klingelt und signalisiert mir eine Nachricht von Sebastian.

Sebbi:
Hi Schatz, wann kommst du zurück? Ist Chris gut gelandet? Ich vermisse dich. Komm bitte schnell!

Giulia:
Hi Schatz, Chris ist gelandet und wir wärmen uns gerade schnell bei einem Tee zuhause auf. Dann kommen wir schnell zu dir. Ich vermisse dich auch. Ruh dich noch etwas aus! Ich liebe dich.

Lächelnd schenke ich den Tee in zwei Thermobecher.

„Meinetwegen können wir dann los", sagt Chris und setzt sich eine dicke Wollmütze auf den Kopf. Grinsend reiche ich ihm den Thermobecher.

„Alles klar, Eskimo, dann mal los. Der Tee ist heiß, also vorsichtig."

Gemeinsam schlendern wir durch das Schneetreiben zum Krankenhaus. Es tut gut jemanden da zu haben, der weiß was alles los ist. Ich habe Sebastian noch nicht von dem Ablauf meines Visums erzählt. Ich wollte ihn nicht so kurz nachdem er endlich aufgewacht ist damit belasten.

Ich muss es ihm allerdings erzählen, heute noch. Er hat natürlich auch gemerkt das irgendwas los ist, das irgendwas bei mir nicht stimmt.

„Ich muss Sebastian gleich noch von der Sache erzählen. Ich wollte ihn gestern nicht so sehr beunruhigen, er ist ja erst wieder aufgewacht. Georgeta habe ich auch noch nichts erzählt, ich habe mich dann einfach nur darum bemüht, das zu regeln."

Chris nickt und nippt an seinem Tee. „Ich kann deine Seite verstehen, G, aber denkst du nicht, Sebastian hätte es gestern hören sollen? Ganz egal, ob er erst aufgewacht ist. Es ging ihm doch gut soweit, oder?"

Ich nicke. „Du hast recht. Ich hab das verbockt. Ich wollte es mir wohl einfach selbst schön reden."

Er legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich zu sich ran während wir zum Krankenhaus laufen.

„Mach dich nicht so fertig, G. Er wird deine Sicht auch verstehen, aber du musst halt auch seine Perspektive dann verstehen. Er hat ein Recht darauf zu erfahren was los ist, es betrifft ihn ja quasi fast direkt. Ich wäre jedenfalls stinksauer wenn ich an seiner Stelle wäre und du mir irgendwann schreibst: ach übrigens, ich werde gerade ausgewiesen, mal sehen wann ich dich wiedersehen kann!"

Ein fieses Gefühl breitet sich in meinem Magen aus und schnürt mir die Kehle zu. „Kann das passieren? Das ich rausgeschmissen werde? Ich meine, können die mich einsammeln und dann zum Flughafen eskortieren und mich aus dem Land befördern?"

Entsetzt bleibe ich stehen und blicke ihn mit großen Augen an. „Und dann werde ich nicht mehr reingelassen oder wie? Was ... oh Gott. Scheiße, Chris, wieso hab ich das so dermaßen verpennt?!"

Seufzend zieht er mich in eine Umarmung. „Entspann dich, Giulia. Okay? Charlotte wird das bestimmt hinkriegen. Ansonsten ist es wichtig, dass du morgen das Land verlässt. Sobald du dein Visum überziehst, kann es zu echten Problemen bei der Wiedereinreise kommen. Wir kriegen das hin, okay? Keine Panik. Ganz ruhig."

Kopfschüttelnd schließe ich meine Augen. „Ich kann nicht glauben dass das passiert. Ehrlich. Ich hab sowas immer auf dem Schirm! Ich bin doch diejenige die alles haarklein plant und regelt. Ich bin so wütend auf mich selbst... ausgerechnet jetzt. Ich kann das Land morgen nicht verlassen... hoffentlich meldet Charlotte sich heute noch."

Im Krankenhaus angekommen sitzt Sebastian wach in seinem Krankenhausbett und lächelt uns an als wir das Zimmer betreten.

„Na endlich! Das hat aber ewig gedauert. Komm her!", er winkt mich mit seiner gesunden Hand zu sich und greift nach meiner Hand als ich in Reichweite bin. Wir küssen uns.

Chris grinst und schiebt mich dann zur Seite um Sebbi auf die Schulter zu klopfen. „Hey man! Wie schön das du endlich wieder wach bist. G war das reinste Wrack! Willst du n Kaffee oder Tee?"

Sebbi nickt grinsend. „Glaube ich sofort. Tee wär super! Schön dass du da bist, Chris. Danke das du die ganze Zeit für sie da warst."

Chris grinst und drückt meine Schulter bevor er mir einen bedeutenden Blick zuwirft, dann verlässt er das Zimmer um einen Tee für Seb zu holen.

Seufzend setze ich mich auf die Bettkante.

„Alles okay, Schatz? Was war gestern los? Du warst total neben der Spur plötzlich", fragt er sanft und nimmt meine Hand wieder.

„Ich hab Briefe von der Einwanderungsbehörde bekommen und total verpeilt. Chris hat mir einen Brief per Mail schon vor Ewigkeiten geschickt, aber am Set hab ich den dann auch total vergessen bei allem was auch bei uns los war."

Sebbi seufzt. „Oh nein..."

„Und dann kam ein zweiter Brief den Chris mir dann hergeschickt hat. Ich muss das Land spätestens am 01.12. verlassen haben. Also... morgen."

Er zieht scharf die Luft ein. „Was? Morgen?! Giulia, wie konnte das passieren?"

Mein Blick könnte in diesem Augenblick glaube ich gerade Menschen umbringen. „Das hab ich dir gerade erklärt! Es tut mir leid das mein Kopf voll mit anderen Dingen war. Glaubst du ich habe das absichtlich gemacht?! Ich hab gestern gefühlt alle Anwälte abtelefoniert bis Chris mich an Marvel verwiesen hat. Charlotte kümmert sich drum, ich hoffe sie meldet sich heute noch. Ansonsten muss ich morgen hier weg damit ich wenigstens wieder einreisen darf."

Kopfschüttelnd rauft er sich seine mittlerweile längeren Haare. „Verdammt nochmal. Das darf nicht wahr sein. Fuck!"

Ich schließe meine Augen für einen Moment. „Es hilft nichts sich so darüber aufzuregen, Seb. Du musst dich noch ausruhen..."

Er atmet tief ein und wieder aus bevor er mich mit seinen stahlblauen Augen fixiert. „Es tut mir leid... ich hätte auch daran denken können. Verdammt... wie können wir das abwenden? Würde eine Heirat was bringen? Wir könnten heute heiraten."

Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe. „Ernsthaft? Ich will keine unromantische Vereinbarung, Sebbi. Das könnte nicht falscher sein. Frag mich lieber, wenn du es wirklich willst, und wenn es dir gut geht, und du nicht unter Medikamenteneinfluss stehst. Okay?"

Er seufzt und lässt die Schultern hängen. „Ich meine ja nur. Ich meine es ernst. Einen ordentlichen Antrag und eine richtige Hochzeit würdest du trotzdem noch kriegen, aber..."

Ich schüttle den Kopf und beuge mich zu ihm um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. „Ich weiß, Sebbi. Aber ich denke nicht, dass die Behörden die Hochzeit so schnell anerkennen würden, bzw. wüssten sie doch genau aus welchem Grund die Hochzeit passiert. Die würden uns allen möglichen Prüfungen unterziehen, und mich trotzdem wahrscheinlich erstmal rausschmeißen. Warten wir auf Charlottes' Rückmeldung."

Defensiv schließt er die Augen für einen Moment. „Okay. Na gut. Ich hoffe du hast Recht und Charlotte regelt das."