Eva schreckt auf, als ihr Handy klingelt. Wie, jetzt schon, denkt sie sich erstaunt, doch mit einem Blick auf die Uhr stellt sie fest, dass sie wider Erwarten eingeschlafen war. Es ist 23:30 Uhr, Mamoude hatte sich verspätet und Eva hat es nicht einmal bemerkt.
"Ja hallo?", meldet sie sich verschlafen. Auf der anderen Seite hört sie ein leises Lachen.
"Ich merke, du hast meinen Rat befolgt und geschlafen."
"Hmm..."
"Ich sitze im Zug. Wie lange brauchst du bis zu Bahnhof?"
"Ungefähr zehn Minuten."
"Oh, dann musst du jetzt loslaufen. Ich bin in zehn Minuten da. Schaffst du das?"
"Ja klar."Eva legt auf und steht schwerfällig auf. Mit einem Blick in den Spiegel entscheidet sie sich, ihre Haare noch einmal zu kämmen. Den Rest würde sie wohl mit einem Lächeln kompensieren müssen. Rasch trägt Eva ein wenig Parfüm auf ihren Hals auf und kurz darauf läuft sie bereits durch die dunklen Gassen zum Bahnhof. Der Zug ist noch nicht angekommen.
Dann, einige Augenblicke später, sieht Eva Mamoude mit einer Plastiktüte auf sie zu schlendern. Er drückt sich an sie und gibt ihr einen Kuss auf die Lippen.
"Geht es dir gut, Chérie?"
Mamoude blickt an Eva hinunter, um sie zu betrachten. Es ist, findet Eva, als würde er sie scannen und sie fühlt sich etwas unwohl unter seinem Blick.
"Ja, und dir?", fragt sie. Mamoude nickt, nimmt ihre Hand und läuft los. Als Eva anfängt zu lachen, fragt er sie, in welche Richtung sie überhaupt laufen müssen. Eva zeigt in die entgegengesetzte Richtung und deutet dann auf Mamoudes Plastiktüte.
"Was ist darin?", fragt sie neugierig.
"Oh, das wüsstest du wohl gerne, Chérie. Aber du wirst dich gedulden müssen, bis wir zu Hause sind."Eva schliesst die Wohnungstür auf und lässt Mamoude eintreten. Fast schämt sie sich für ihre Wohnung, die, obwohl sie sehr klein ist, im Gegensatz zu Mamoudes Zimmer doch gross erscheint. Mamoude lässt sich aber nichts anmerken, sondern geht gleich in die Küche und holt eine Flasche Champagner aus der Plastiktüte.
"Darf ich sie in den Kühlschrank stellen?"
"Nur zu", sagt Eva breit grinsend, während sie Hände hinter dem Rücken faltet und auf den Fussballen wippt. Wow! Champagner, denkt sie erfreut. Was sich wohl sonst noch in der Tüte befindet? Mamoude holt einen Eimer Popcorn aus der Tüte und grinst verlegen.
"Ich hoffe du magst Popcorn."
"Nur salziges", antwortet Eva wahrheitsgetreu, "süsses verabscheue ich."
Mamoude schaut auf den Eimer und blickt Eva dann enttäuscht an. Verlegen lächelt sie entschuldigend.Dann beginnt Mamoude zu lachen: "Haha, du dachtest gerade, ich hättet süsses Popcorn gekauft, stimmts Chérie?" Er drückt ihr einen liebevollen Kuss auf die Wange. "Ich mag auch viel lieber salziges. Ich hoffe, du bist nicht müde. Ich möchte nämlich nicht gleich schlafen gehen."
Mamoude zwinkert Eva zu. Sie hat wohl gerade gegähnt.
"Ich weiss", antwortet sie keck. "Den Champagner werden wir wohl kaum zum Frühstück trinken."
Unschlüssig, was sie tun soll, stemmt Eva ihre Hände in die Hüften, doch Mamoude nimmt ihre rechte Hand und legt sie in seine.
"Möchtest du mir nicht deine Wohnung zeigen?", fragt er.
"Ehm... klar. Viel zu sehen gibt es nicht. Ich habe ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Badezimmer."
"Und eine Küche", fügt Mamoude an.
"Die Küche ist an mein Wohnzimmer angeschlossen", argumentiert Eva.
"Trotzdem hast du eine Küche."Lächelnd verdreht Eva die Augen und versucht, ihre Hand aus Mamoudes gleiten zu lassen. Doch er packt ihr Handgelenk und drückt sie gegen die nächste Mauer, seine Lippen sind nur Zentimeter von den ihren entfernt.
"Du machst mich verrückt mit deinem Lächeln. Insbesondere wenn du versuchst, genervt zu sein", flüstert er.
Eva beugt sich ein wenig vor, um Mamoudes Lippen zu erhaschen, aber er entfernt sich und schmunzelt.
"Du zeigst mir besser schnell, wo dein Schlafzimmer ist."
Eva kichert leise und versucht erneut, Mamoude zu küssen, doch er hält sie auf Armlänge von sich entfernt und schüttelt langsam den Kopf, während er lächelt. Sein langgezogenes Nein klingt spielerisch und fast, als würde er mit einem Kind sprechen.
"Okay..." Eva zieht einen Schmollmund und schlüpft unter Mamoudes Arm hindurch. Lächelnd rennt sie ins Schlafzimmer. Sie wirft sich auf das Bett und Mamoude tut es ihr gleich. Die beiden verlieren sich in einem innigen Kuss. Eva könnte stundenlang so verweilen. Mit Mamoude fühlt sich alles einfach richtig an.Mamoude zieht Eva ihr T-Shirt über den Kopf und bittet sie dann, ihren BH zu öffnen. Nur zu gerne erfüllt sie ihm diesen Wunsch. Dann legt er ihre Hände auf sein Hemd.
"Na los, willst du nicht die Knöpfe aufmachen?"
"Doch", flüstert Eva und mit zittrigen Fingern beginnt sie aufgeregt, die Knöpfe seines Hemds zu öffnen. Er könnte es sich auch einfach über den Kopf ziehen, denkt Eva ungeduldig, doch Mamoude wartet, bis sie beim letzten Knopf angekommen ist. Vorsichtig zieht Eva das Hemd auseinander. Den Augenblick geniessend fährt sie mit ihren flachen Händen über Mamoudes schönen Oberkörper und streicht ihm dann das Hemd von den Schultern. Als Mamoude aus den Ärmeln schlüpft, wird Eva auf einmal von einer plötzlichen Angst ergriffen und rutscht ein Stück von ihn weg. Sie will gerade etwas sagen, als er über sie herfällt und auf die Matraze drückt. Eva kichert nervös und Mamoude sieht sie an."Was wolltest du sagen?", fragt er.
"Nichts", lügt Eva, "mir ist nur gerade eingefallen, dass du vielleicht Hunger hast."
"Du musst nichts mehr für mich kochen. Das habe ich dir doch gesagt."
"Aber von Popcorn wirst du doch nicht satt! Es macht mir nichts aus, etwas Schnelles für dich zu kochen", bleibt Eva beharrlich.
"Hmm", überlegt Mamoude, "was ist das Schnellste, das du kochen kannst?"
"Spaghetti mit Pesto?"
"Dann wirst du mir das kochen."
"Magst du es?"
"Ich werde es bestimmt mögen."Schnell zieht Eva sich ihr T-Shirt wieder über, lässt den BH aber neben dem Bett am Boden liegen.
"Und hättest du im Übrigen gerne etwas zu trinken? Tut mir leid, dass ich dich nicht gefragt habe", sagt Eva verlegen.
"Ich nehme gerne Kaffee. Hast du Zucker da?"
"Ja. Aber ich habe nur Einrührkaffee zu Hause. Tut mir leid, ich hoffe du magst ihn."
"Kein Problem. Ich trinke auch immer nur Einrührkaffee."
Erleichert stellt Eva den Wasserkocher an, holt einen Topf aus der Schublade und stellt ihn auf den Herd. Mamoude fragt, ob er das Popcorn trotzdem schon öffnen darf und Eva schüttelt lächelnd den Kopf.Als sie das Spaghettiwasser abgiesst, schaut Mamoude Eva interessiert zu. Sie stellt den Topf auf den Tisch, dazu zwei Teller und Gabeln auf der jeweils gegenüberliegenden Seite.
"Wie isst du deine Spaghetti? Mit Messer oder Löffel?", fragt Eva.
"Mit Messer, schätze ich. Wie isst du sie?"
"Mit Löffel", grinst Eva. Sie legt ihm beides zu seinem Teller. "Schmeckt es dir?", fragt sie schüchtern.
"Hmm, ja. Ist gut", antwortet Mamoude mit vollem Mund. "Einfach nicht scharf."
Eva ärgert sich, dass sie nicht doch im Vornherein Reis gekocht hat. Sie hätte sich ja denken können, dass er es nicht mag.
"Ich habe Sambal Oelek im Kühlschrank. Das passt wunderbar dazu", überspielt sie ihren Ärger.
"Mach dir keine Umstände", erwidert Mamoude. "Es schmeckt mir auch so."
Da Eva daran zweifelt, dass er die Wahrheit sagt, nimmt sie selbst einen Löffel Sambal Oelek zu ihren Spaghetti, doch Mamoude tut es ihr nicht gleich."Beinah hätten wir den Champagner vergessen!", ruft Mamoude plötzlich. Eva möchte aufstehen um ihn zu holen, aber Mamoude bittet sie, sich darum kümmern zu dürfen. Er öffnet ihre Küchenschränke bis er die Weingläser findet, holt den Champagner aus dem Kühlschrank und versucht, den Korken zu lösen. Mit einem lauten Knall springt er an die Decke und rollt dann in eine Ecke. Einen Augenblick sehen sich die beiden schockiert an, dann prustet Eva los.
"Tut mir... wirklich leid...", stammelt Mamoude und fällt in Evas Lachen mit ein. Es ist fast zwei Uhr morgens und wir veranstalten hier so einen Krach, denkt Eva. Hoffentlich höre ich morgen nichts von den Nachbarn.
Mamoude reicht ihr ein Glas und sie stossen an. Dann beginnt er, den Tisch abzuräumen, während Eva noch immer sitzt.
"Warte, lass mich das machen", sagt sie, als es ihr bewusst wird. "Wir stellen alles einfach in die Spüle und morgen, nachdem du gegangen bist, räume ich hier auf."
"Gut, das heisst dann, dass wir den Champagner ins Schlafzimmer nehmen."TW: sexuelle Inhalte
Nachdem Eva ihr Glas auf den Nachttisch gestellt hat, drückt Mamoude sie auf das Bett und küsst sie leidenschaftlich. Er macht sich nicht mehr die Mühe, Eva ihr T-Shirt auszuziehen sondern schiebt es einfach nach oben. Dann, noch während er sie küsst, wandert seine Hand ihren Bauch hinunter und gleitet über ihre Stoffhose zwischen ihre Beine. Vergeblich drückt sie sie zusammen.
"Mamoude, nein!", fleht Eva. "Bitte nicht!"
"Bitte lass mich", haucht Mamoude. "Es wird sich gut für dich anfühlen.""Nein!"
Eva versucht, wegzurutschen, doch Mamoudes Gewicht liegt zu schwer auf ihr. Er beginnt zu reiben. Von selbst drücken ihre Hüften nach vorne, während sie ihre Beine weiter zusammenpresst. Ihr Kopf fällt in den Nacken. Mamoude hat aufgehört, seine Freundin zu küssen und betrachtet sie nun erregt.
"Nein! Hör auf!"
Enttäuscht sieht Mamoude Eva an und zieht sich zurück. Er reicht ihr ihr Weinglas.
"Hier, trink noch etwas."
Eva nimmt einen grossen Schluck. Ich kann das einfach nicht tun, denkt sie sich.Ende
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(un)glückliche Liebe
RomantikDie schüchterne Eva verliebt sich in den gutaussehenden jungen Mamoude. Doch die Beziehung soll geheim bleiben. TW: sexuelle Inhalte (immer gekennzeichnet)