21 Wie gehen wir damit um?

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Nachdem Mamoude Eva erzählte, dass er das Land verlassen muss, klären sich einige ihrer Fragen, viele neue tun sich aber auf. Mamoude schlägt vor, sich schlafen zu legen, aber Eva ist sich sicher, dass sie kein Auge zutun wird. Sie trinkt grosse Schlucke aus ihrer noch fast unberührten Bierdose bis Mamoude sie ihr sanft wegnimmt, sie hochhebt und ins Bett legt. Er sagt nichts.
"Mamoude...", setzt Eva an, doch er unterbricht sie mit einem sanften, sehnsüchtigen Kuss und streichelt ihren Bauch. Dort bleibt seine Hand liegen, nachdem er eingeschlafen ist. Im Licht der Strassenlaterne der nicht ganz geschlossenen Rollläden betrachtet Eva Mamoudes Gesicht. Man sieht ihm die Sorgen, die er hat, an, und trotzdem wirkt er so friedlich. Da ist etwas kindliches, verspieltes in seinem Gesicht zu finden, das er oft verbirgt, wenn er wach ist. Da sie Mamoude nicht wecken möchte, widersteht sie dem Drang, seine Lippen zu küssen. Aber fast gleichzeitig mit diesem Gedanken öffnet er die Augen und blickt verwirrt in die ihren.
"Eva, warum schläfst du nicht?", murmelt er. "Du hast Angst vor mir, nicht wahr?"
Eva legt einen Finger auf Mamoudes Lippen und zeigt ihm so, dass er schweigen sein.
"Nein. Schlaf weiter. Ich werde jetzt auch schlafen."
Damit dreht sie Mamoude den Rücken zu und greift nach hinten, um seinem Arm wieder auf ihren Bauch zu legen.

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Mitten in der Nacht wacht Eva auf, weil Mamoude sie berührt. Schlaftrunken schiebt sie ihr Becken in unregelmässigen Abständen vor und zurück um Mamoudes Fingern auf ihrer Klitoris zu entgehen. Mit geschlossenen Augen merkt sie, dass er sich über sie beugt und ihr Lächeln gesehen hat. Denn er dreht sie auf den Rücken und saugt nun zusätzlich vorsichtig an ihren Brüsten, bis Eva stöhnt. Als Mamoude sie für wach genug empfindet, um notfalls reklamieren zu können, nimmt er ein Kondom aus der Schublade und streift es über seinen Penis. Bevor Eva denken kann, ist er in ihr und weckt sie mit schnellen Stössen. Eva möchte leise sein, beginnt aber schon bald laut zu stöhnen und Mamoude lässt sie.
"Oh Eva!", flüstert Mamoude, dann stöhnt auch er und zieht sich aus ihr.

"Dreh dich auf den Bauch."
"Was?"
Da Eva zögert, dreht Mamoude sie mit einer geschickten, kraftvollen Bewegung um und zieht ihre Hüften etwas nach oben. Er sucht ihren Eingang mit seinem Penis und schliesslich mit seinen Fingern, aber Eva ist erregt und lässt ihm nicht viel Zeit.
Diese Position fühlt sich für Eva befremdlich, ja irgendwie erniedrigend an, da sie Mamoude den Rücken kehren muss, während er sie noch sehen kann. Eva würde ihm lieber in die Augen schauen. Aber vielleicht ist es ja besser, als sie erwartet, denkt sie, und sie möchte, dass er sofort weitermacht. Sie sehnt sich nach einem weiteren Orgasmus.
Von unten greift Eva nach Mamoudes Penis und positioniert ihn. Er drückt stark in sie hinein und Eva versenkt ihr Gesicht in das Kissen, um ihren Aufschrei zu dämpfen. Tatsächlich kommt sie auch in dieser Position zum Höhepunkt und als Mamoude danach schwer auf ihr liegt und sie seinen Atem an ihrem Nacken spürt, gleitet sie in einen sanften Halbschlaf über.

Ende

Mamoude weckt Eva früh.
"Eva. Schatz, du musst aufstehen und gehen. Du musst zur Arbeit", flüstert er. Eva drückt ihr Gesicht in das Kissen und murmelt etwas.
"Das habe ich nicht verstanden", sagt Mamoude lächelnd. Eva richtet sich schwerfällig auf und stützt sich auf ihre Ellbogen während sie Mamoude mit verquollenen Augen ansieht.
"Wir können weiterschlafen. Ich fange heute spät an", sagt sie, doch Mamoude schüttelt den Kopf.
"Du musst verschwinden, bevor die Sonne aufgeht. Tagsüber machen sie Kontrollen. In letzter Zeit kommen sie immer um 8:00 Uhr vorbei, aber es ist gut möglich, dass sie das vorverschieben."
Schlagartig richtet Eva sich auf. Bei einer Kontrolle erwischt zu werden ist etwas, das weder sie noch Mamoude jetzt vertragen können.

"Schätze, dann gehe ich nach Hause und trinke noch einen Kaffee", sagt Eva schulterzuckend und ihre Enttäuschung verbergend. Mamoude nickt, aber als Eva nach ihrer Hose greifen will, hält er sie auf.

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"Ich möchte mit dir jede Sekunde geniessen. Es bleibt noch Zeit, einmal kurz Liebe zu machen. Willst du?", fragt Mamoude verschmitzt grinsend. Eva lächelt vorfreudig.
"Hast du noch Kondome?"
"Das ist mein letztes. Willst du es mir überziehen?"
Eva zögert. In der Schule hat sie an einer Banane zwar gelernt, wie sie das machen muss, möchte den glitschigen Gummi aber nicht unbedingt anfassen.
"Ich... ehm... ich weiss nicht, wie das geht", sucht sie daher eine Ausrede.
"Es ist nicht schwer. Aber gut, wir bringen es dir ein anderes Mal bei."

Mamoude möchte, dass Eva sich wieder auf den Bauch legt, aber sie besteht darauf, auf dem Rücken liegen zu dürfen. Er geht nicht weiter darauf ein und lässt sie. Der Akt ist kurz und intensiv und als die beiden sich anziehen, umhüllt sie ein trauriges Schweigen wie eine Mauer. Mamoude versucht, sie zu durchbrechen, in dem er Eva ihren BH hinhält. Verkehrt herum, nachdem er ihn bestimmt zehnmal gewendet hat um sicher zu gehen, dass er richtig herum ist. Das ist das Problem mit ihren kleinen Brüsten, glaubt Eva. Man sieht nicht einmal, wie der BH getragen werden muss, da sie ihn wohl gerade so gut weglassen könnte. Sie kichert über Mamoudes Ungeschick, es ist ihm peinlich, aber er nimmt es mit Humor.

Ende

Sie treten hinaus in die frische Morgenluft als es zu dämmern beginnt. Mamoude bringt Eva zur Bushaltestelle, sie steigt ein und schaut aus dem Fenster, aber Mamoude ist schon verschwunden.

(un)glückliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt