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Ich sprang auf und lief in den Flur. Es war mein Vater. Ohne drüber nachzudenken, schrie ich ihn an.

,,Yah, wie kannst du nur einfach so verschwinden und mir nicht sagen wo du bist", schrie ich. ,,Nari, komm wieder runter. Er ist doch wieder da", sagte Onkel Chenle. ,,Papa, ich wollte dich nicht verärgern. Es tut mir leid", sagte ich und ging auf ihn zu. Erst jetzt bemerkte ich seine roten Augen. ,,Papa, hast du geweint", fragte ich. ,,Nein, alles gut. Ich hatte nur was im Augen und dann haben sie stark getränt", sagte er. Ich umarmte ihn und er mich.

,,Jaemin, wir sind gerade am Essen. Willst du auch was essen", fragte Onkel Jeno und mein Vater schüttelte den Kopf. ,,Ich gehe in mein Zimmer. Ich bin ein wenig Müde", sagte er und wir nickten verständlich. Er ging und wir anderen setzten uns wieder an den Tisch.

Jaemin POV

Ich schmiss mich aufs Bett und seufzte. Ja, ich habe geweint, aber weil ich mich schuldig fühle und weil ich mich an Y/N erinnert habe. Nachdem mir Nari erzählt hatte, was der Junge gesagt hatte, wurde ich wütend, aber im Nachhinein stimmte es zum Teil. Meine Tür ging auf und Jisung kam rein. ,,Hyung, wie geht es dir", fragte er. ,,Gut, macht dir keine Sorgen", sagte ich. ,,Die mache ich mir aber. Du hast nicht nur Nari, sondern uns auch ein Schrecken eingejagt", sagte er und kam weiter rein.

Ich setzte mich aufrecht hin und sagte: ,,Ich war nur wütend auf mich selbst." ,,Was ist passiert", fragte er. ,,Nari, hat mir erzählt, dass ein Junge zu ihr gesagt hat, dass ihre Eltern sie nicht mögen und sie sich am liebsten wünschen, sie wäre nicht geboren", erklärte ich. ,,Das hat Nari verletzt und sie hat geweint. Ich wurde wütend sowohl auf ihn, als auch auf mich", sagte ich. ,,Warum auf dich? Du liebst sie und du bist froh, sie bei dir zu haben", sagte Jisung.

,,Ja, aber weißt du noch früher? Da war ich völlig kaputt und wollte selbst nicht mehr leben. Ich habe Nari anfangs nicht wirklich lieben können, weil ich so kaputt war, von Y/Ns Tod. Wäre sie nicht schwanger gewesen, hätten die Ärzte Y/N vielleicht retten können", sagte ich. ,,Hyung, sag sowas nicht", sagte er. ,,Es hat mich einfach an diese Zeit erinnert und das alles ist schwer zu vergessen, vor allem, wenn man wieder daran erinnert wurde", sagte ich.

,,Also warst du die ganze Zeit bei Noonas Vitrine und hast geweint", fragte er und ich nickte. ,,Warum hast du uns nicht geschrieben? Dann hätten wir Nari sagen können, wo du bist oder dass es dir gut ging", sagte er. ,,Jisung, mir geht es nicht gut. Ich habe wieder dieses Ziehen in der Brust, als wird mir im nächsten Moment das Herz rausgerissen. Nari tut mir leid, aber ich kann ihr nicht sagen, dass ich am liebsten zu Y/N möchte und es mir sehr schwer fehlt ein glückliches Leben zu leben, wenn die Person, die du am meisten geliebt hast, nicht mehr bei dir ist. Nari sieht ihrer Mutter einfach zu ähnlich", sagte ich und plötzlich hörten wir was klirren.

Wir schauten zur Tür und sahen dort Nari stehen. ,,Nari", sagte ich und stand auf. Ehe ich zu ihr gehen konnte, rannte sie schon weg. Mist, sie hat sicher alles gehört und dass wollte ich nicht. Ich lief ihr hinterher, aber sie war schon aus dem Haus. Ich wollte sie nicht verletzen.

Nari POV

,,Ich bringe meinem Vater was zu essen", sagte ich und meine Onkels nickten. Ich bereitete ein Tablet mit Essen vor und ging dann nach oben. Die Tür stand offen und ich ging ein bisschen ran, aber stoppte, als ich meinem Namen hörte.

,,Warum hast du uns nicht geschrieben? Dann hätten wir Nari sagen können, wo du bist oder dass es dir gut ging", sagte er. ,,Jisung, mir geht es nicht gut. Ich habe wieder dieses Ziehen in der Brust, als wird mir im nächsten Moment das Herz rausgerissen. Nari tut mir leid, aber ich kann ihr nicht sagen, dass ich am liebsten zu Y/N möchte und es mir sehr schwer fehlt ein glückliches Leben zu leben, wenn die Person, die du am meisten geliebt hast, nicht mehr bei dir ist. Nari sieht ihrer Mutter einfach zu ähnlich", sagte mein Vater.

Erschrocken von dem, was mein Vater sagte, ließ ich das Tablet fallen und beide schauten mich mit großen Augen an. ,,Nari", sagte mein Vater und stand auf. Doch bevor er auf mich zu gehen konnte, rannte ich weg und verließ das Haus. Ich rannte durch die Stadt, bis ich irgendwo ankam. Es war ein Steg mit Ausblick auf einem See. Ich bin wohl in Richtung Wald gelaufen.

Ich ging zum Steg und setzte mich hin. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass ich angefangen habe, zu weinen. Ich zog meine Beine an und wischte mir die Tränen weg. Ich habe es gewusst. Mein Vater ist nicht glücklich und er hätte lieber Mama, als mich. Ich kann nichts dafür, dass meine Mutter gestorben ist. Ich war noch klein, als sie starb. 18 Jahre hat mich mein Vater nur mit einem aufgesetzten Lächeln angesehen und er hat nie ernst gemeint.

Ich hatte mir gedacht, dass es schwer wird, aber nicht so schwer. Jaehyuk hatte Recht. Mein Vater liebt mich nicht. Er wünscht sich zu Mama zu gehen, als bei mir zu bleiben. Ja, ich werde ihn nie so glücklich machen, wie es Mama getan hat. Ich dachte, ich bin trotzdem ein wichtiger Teil seines Lebens. Vielleicht sollte ich gehen? Ich mache doch nur sein Leben schwerer, als es eh schon ist.

Jedes Mal, wenn er mich anguckt, sieht er sie und ich erinnere ihn an sie. Wie soll man da glücklich sein? Ich stand auf und schaute auf den See. Ich ging an den Rand und atmete tief ein. Ich weiß, was ich hier mache, ist nicht die Lösung. Doch mir fällt nichts anderes ein. Mir kamen wieder die Tränen und ich ging ein Stückchen. Ich atmete nochmal durch, bevor ich den letzten Schritt machte und ins Wasser fiel.

Mama, Papa, ich habe euch lieb!

~Fortsetzung folgt~

The daughter of an idol (Treasure Haruto ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt