10. Nightmare

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And he's long gone
When he's next to me
And I realize
The blame is on me
'Cause I knew you were trouble when you walked in
So shame on me now
Flew me to places I'd never been
'Til you put me down, oh
I knew you were trouble when you walked in
So, shame on me now
Flew me to places I'd never been
Now I'm lyin' on the cold hard ground
Oh, oh
Trouble, trouble, trouble
Oh, oh
Trouble, trouble, trouble


Taylor Swift - I Knew You Were Trouble


< T A Y L O R >


Das Thanksgiving Wochenende bei meinen Eltern war grandios.

Wie immer überfraß ich mich am Truthahn sowie all den anderen Köstlichkeiten, die Mum auftischte und lag dann ächzend auf dem Sofa. Ein verstärktes Fitnessprogramm stand demnach in der kommenden Woche auf meinem Plan.

„Wann fährt dein Zug, Liebes?", erkundigte sich Mum am Sonntag beim Frühstück.

„Ich wollte den um viertel nach vier nehmen, dann bin ich spätestens um zehn zuhause", antwortete ich und köpfte mein Frühstücksei mit einem Messer.

„Also falls du früher nach Hause möchtest, Merrill Lynch hat kurzfristig für morgen ein Meeting um neun Uhr am Rockefeller Plaza angesetzt. Deshalb fahre ich nachher bereits nach New York. Morgen früh ist da kein Durchkommen. Ich könnte dich mitnehmen", bot Dad an.

„Echt? Das wäre gut. Wann wolltest du denn los?"

„Um halb fünf, dann sind wir gegen sechs Uhr in New York."

Dieser Umstand spielte mir hervorragend in die Karten. Ich würde wesentlich eher zurück sein als geplant und konnte somit Kane überraschen.

„Ich nehme dein Angebot gerne an, Dad", erklärte ich freudestrahlend.

„Ach cool", seufzte mein jüngerer Bruder, „ich würde auch gerne mit nach New York fahren."

Austin studierte in Boston, doch New York war für ihn die Stadt der Städte.

Direkt nach dem Frühstück telefonierte ich mit Kane, verschwieg jedoch, dass ich früher zurückkehrte. Das Überraschungsspektakel wollte ich mir nicht nehmen lassen und was danach mit Sicherheit passierte, auch nicht. Kane würde mich ins Bett tragen und ab ging die Post.

Nach dem Frühstück spielte ich Piano. Auch meine Eltern besaßen eines, oder besser gesagt meine Mutter. Von Kindesbeinen an animierte sie mich zum Spielen und dafür dankte ich ihr noch heute.

Beim Mittagessen sprach Mum plötzlich ein Thema an, das ich, meiner Ansicht nach, schon längst dargelegt hatte.

„Wann wollt ihr eigentlich heiraten, Taylor?"

„Nach dem Abschluss meines Studiums. Nach diesem Semester habe ich nur noch eines und schreibe meine Masterklausur. Ich habe jetzt wirklich keinen Kopf, um mich um Hochzeitsvorbereitungen zu kümmern."

„So meinte ich das auch nicht", sprach Mum. „Wir verstehen das vollkommen, nicht wahr?"

Sie blickte zu meinem Dad, der mit vollem Mund nickte.

„Scheiße, wieder keine anständige Party", merkte mein Bruder an. In diesem Moment erinnerte er mich an Niall. Kein Wunder, die beiden waren nur ein Jahr auseinander, wobei mein Bruder älter war.

Automatisch flossen meine Gedanken zu meinem Schützling, den ich seit seinem ersten Tag an der Uni betreute. Niall hatte sich prächtig entwickelt, sein Pianospiel war für ein Drittsemester überwältigend und auch bei der Gitarre machte er große Fortschritte. Dennoch sorgte ich mich um ihn. Seit Robyn aus seinem Leben verschwand, wirkte er oftmals traurig und in sich gekehrt.

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