49. Business

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In the burning heart
Just about to burst
There's a quest for answers
An unquenchable thirst
In the darkest night
Rising like a spire
In the burning heart
The unmistakable fire


Survivor - Burning Heart


< N I A L L >

„Das meinen Sie nicht ernst, oder?"

„Doch, ich meine das sogar sehr ernst, Niall. Überlege es dir und rufe mich an."

Nach diesen Worten verabschiedete sich Marvin Higgins von mir, bevor er das Brandy's verließ.

Aufgewühlt und beinahe fassungslos blieb ich zurück. Ein Talentsucher eines bekannten Record Labels sprach mich an. Das musste ich erst einmal verdauen.

Auf dem Heimweg schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Was, wenn das ein Fake war? Jemand, der sich einen Scherz mit mir erlaubte? Jemand, der mich verarschen wollte?

Mein Herz klopfte noch immer wie verrückt, als ich die Tür zur Wohnung aufschloss. Zu meiner großen Überraschung saß Taylor auf dem Sofa. Die beiden Katzen belagerten sie, doch von Freddy fehlte jede Spur.

„Du bist noch auf?", wunderte ich mich.

„Schon wieder. Ich habe ziemlich fest und gut geschlafen. Was war in dem Kamillentee drin? Ein Beruhigungsmittel?", foppte sie mich und grinste frech.

„Vielleicht", beantwortete ich schmunzelnd ihre Frage.

Seufzend ließ ich mich neben ihr nieder, hatte die Jacke noch an und zog nur die Boots aus, damit ich meine Beine nach oben legen konnte. Unsere Füße trafen sich, bevor unsere Blicke sich kreuzten.

Taylor sah mir direkt in die Augen und sprach: „Was ist los, Niall?"

Stumm zog ich die Visitenkarte aus der Jackentasche, die der Typ mir im Brandy's gegeben hatte und reichte diese an meine beste Freundin weiter: „Das habe ich heute bekommen. Man möchte mich zu Probeaufnahmen einladen."

„Echt jetzt?" Taylor nahm die Visitenkarte in Augenschein. „Und wo ist jetzt dein Problem? Du wirkst nicht sehr begeistert."

„Ich weiß nicht, ob das Ding echt, oder besser gesagt, ob der Kerl echt ist", erklärte ich meine Bedenken. So viel Glück war doch nicht normal. Da gab es sicher einen Haken bei der Sache.

„Das haben wir gleich." Mit diesen Worten angelte Taylor sich ihren Laptop, der auf dem Wohnzimmertisch lag und tippte wild auf der Tastatur umher.

„Hier, bitte." Sie drehte den Monitor in meine Richtung. „Marvin Higgins, Talent Coach bei Atlantic Records in New York City."

Nachdenklich kratzte ich mich am Hinterkopf. Zumindest stimmten Name und Beruf überein. Vielleicht handelte es sich doch nicht um einen Scherz.

„Denkst du, ich sollte anrufen?"

Taylor klappte den Laptop wieder zu: „Also mal ehrlich, Niall. Was hast du zu verlieren? Du bist Student, verdienst im Brandy's ein paar Kröten, aber das ist vielleicht deine große Chance."

Zögerlich richtete ich meine nächste Frage an Taylor: „Denkst du, es ist normal, dass Talentsucher einfach so ein eine Bar stolpern, um Leute zu finden?"

Die Blondine räkelte sich auf dem Sofa: „Wo sollen sie denn sonst suchen, außer an Orten, die unbekannten Künstlern eine Bühne bieten? Ich finde das gar nicht abwegig, Niall."

„Aber ich habe noch nie einen Talentsucher im Brandy's gesehen, du etwa?"

„Keine Ahnung." Taylor schlug die Kuscheldecke zurück und schaute mich an: „Vielleicht waren schon welche da und wir haben es nicht mitbekommen, weil sie sich nicht für uns interessierten."

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