43. Meltdown

184 34 83
                                    

When it all melts down, I′ll be there

Talkin' to yourself (yeah) in the bathroom
Losin′ your mind in the mirror like you have to (yeah)
Ooh-ooh, ooh-ooh
Screamin' in your car (yeah) in the driveway
Spinnin' out, think your life′s goin′ sideways (yeah)
Ooh-ooh, ooh-ooh

One broken glass turns to total collapse
Just know 'this too shall pass′
I'm tellin′ you now, tellin' you now

(Woo-ooh-ooh, ooh-ooh-woo)
When it all melts down, I′ll be there
(Woo-ooh-ooh, ooh-ooh, woo-ooh-ooh, ooh-ooh-woo)
When it all melts down, I'll be there

Niall Horan - Meltdown


< T A Y L O R >

Erneut hatte ich einem Treffen mit Harry zugestimmt.

Wie versprochen besorgte er Karten für ein Spiel der Yankees und um ehrlich zu sein, freute ich mich darauf. Nicht nur wegen Harrys unterhaltsamer Art, sondern auch, weil ich das Stadion noch nie von Innen gesehen hatte. In unserer Familie gab es keine Baseball Fans und somit kam ich kaum mit diesem Sport in Berührung.

Umso neugieriger war ich darauf.

Zuerst brachte ich jedoch eine anstrengende Woche hinter mich. Die Arbeit im Tonstudio war anspruchsvoll und Überstunden vorprogrammiert. Schludern kam nicht infrage, was das Beisammensein sämtlicher Sinne erforderte. Unausgeschlafen zur Arbeit zu erscheinen, ging deshalb gar nicht. Somit fanden alle meine Verabredungen meist an den Wochenenden statt.

Es hatte eine Weile gedauert, ehe Harry und ich einen passenden Termin fanden, aber nun stand dieser felsenfest.

Allerdings brachte ich vorher einen Frauenarzttermin hinter mich, bei dem ich meine Hormonspirale entfernen ließ. Im Moment benötigte ich keine Verhütungsmittel, also wozu sollte ich meinen Körper mit Hormonen verköstigen?

Es ziepte schrecklich, als die Frauenärztin das Ding rausholte, doch ich biss die Zähne zusammen.

„Wenn Sie wieder eine benötigen oder die Pille wollen, sagen Sie einfach Bescheid", sprach sie und ich antwortete sogleich: „Das ist im Moment nicht nötig."

Überhaupt fragte ich mich, weshalb ich das Ding so lange in mir behielt. Schließlich waren mein Ex-Verlobter und ich bereits eineinhalb Jahre auseinander. Seitdem gab es Sex nur als Wort für mich, aber nicht als Tat.

Direkt nach dem Besuch bei der Frauenärztin gönnte ich mir einen großen Muffin, den ich gleich aus der Hand aß, während ich mich auf dem Heimweg befand.

Niall war bereits von der Uni zuhause und brütete über seinen Büchern. Die Prüfungen rückten in greifbare Nähe und ich bemerkte, wie ihn das fertigmachte.

In Jogginghose und T-Shirt bekleidet saß er am Küchentisch. Seine Haare standen nach allen Richtungen ab und er wirkte übermüdet.

„Ich kann nicht mehr", schnaufte er, „das Zeug macht mich fertig."

„Redest du von Musikgeschichte?", erkundigte ich mich und nahm ein kaltes Wasser aus dem Kühlschrank.

„Ja, also mal ehrlich, wofür brauche ich das eigentlich?"

Langsam ließ ich mich auf dem freien Stuhl nieder und lächelte: „Du wirst es vermutlich persönlich nicht brauchen, aber viele andere schon. Leider ist es ein fester Bestandteil des Studiums, der nicht abwählbar oder austauschbar ist. Auch ich benötige Musikgeschichte nicht für meinen Beruf."

Niall fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht. Seine Bartstoppeln sprießten eifrig und ich machte dunkle Ränder unter seinen blauen Augen aus. Ein gequältes Stöhnen kam aus seinem Mund und ich schaute ihn mitleidig an.

SOUTH CALIFORNIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt