Kapitel 7

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Y/N Sicht
Ich bin kein Mensch? Was soll ich denn sonst sein? Ist er nur deswegen hier? Um mir zu sagen, dass ich kein Mensch bin? Ich war verwirrt und wütend. Verwirrt, weil seine Frage für mich keinen Sinn ergab und ich nicht wusste, wie ich ihm antworten sollte, wenn er mir den Mund zuhielt. Und wütend, weil er mich erfolgreich überraschen hatte können und mich nun gefangen hielt. Natürlich auch, da ich mich kaum gegen ihn wehren konnte. Im Grunde genommen hatte ich eigentlich gar keine Chance. Ich wiederholte seine Worte immer wieder in meinem Kopf. Was bin ich denn wenn ich kein Mensch bin? Meliodas hatte sicher vor, mir das alles zu erklären. Er wollte mich auch über meine Kräfte aufklären. Ich musste Zeldris also nicht dafür benutzen, mehr Informationen über mich selbst in Erfahrung zu bringen. Ich sollte ihn besser so schnell wie möglich loswerden. Bevor er mich womöglich doch noch tötete. „Antworte mir!", zischte Zeldris und gab mir einen unsanften Ruck. Das machte mir jedoch nicht im Geringsten Angst, denn aus irgendeinem Grund hielt der Dämon sich stark zurück. Als wolle er mir nicht weh tun, mich aber trotzdem erpressen. Ich erinnerte mich jedoch an sein Verhalten bei der ersten Begegnung im Wald und versuchte mich nicht zu sicher mit seiner scheinbaren Zurückhaltung zu fühlen. Meine Antwort auf seine Frage war ein Achselzucken, das sehr schwach ausfiel, da Zeldris noch immer meine Arme festhielt. Mit dieser Antwort schien der Dämon sich nicht zufrieden zu geben, denn im nächsten Moment befand ich mich etwas näher an der Wand. „Was soll das denn heißen?", fauchte er mit gedämpfter Stimme. Erneut zuckte ich mit den Schultern und mein Angreifer schnaubte genervt. Dann drehte er mich blitzschnell zu sich um, sodass ich mit dem Rücken an die Wand genagelt war. Meinen Mund hielt Zeldris mir immer noch zu. Er hielt mich jetzt aber nur noch an einer Schulter fest. Dafür war sein Griff so eisern, dass ich nicht einmal versuchen wollte, mich zu befreien. Dann würde er mir sicher den Arm brechen. Ich sah ihm scharf in die Augen. Er würde mich nicht so leicht unterdrücken, auch wenn ich mich körperlich kaum wehren konnte. Er beugte sich einige Zentimeter zu mir vor, sodass ich den Blickkontakt mit ihm nicht unterbrechen konnte. „Kann ich mich darauf verlassen, dass du leise bleibst, wenn ich dich sprechen lasse?", wollte er wissen. Bei der Frage verfinsterte sich sein Blick. Sollte mir das Angst machen? Ich würde ihm niemals meine Angst zeigen. Also versuchte ich, ihn genauso finster anzusehen, nickte jedoch als Antwort. In der nächsten Sekunde befand sich Zeldris' Hand auf meiner noch freien Schulter und ich konnte endlich wieder meinen Mund zum Sprechen benutzen. Kurz kam mir der Gedanke nach Hilfe zu schreien, doch ich verwarf die Idee schnell wieder. Zum einen wusste ich nicht, wie Zeldris reagieren würde, aber erfreut wäre er darüber sicher nicht, und zum anderen war ich auch irgendwie daran interessiert, was er hier wollte. Und vor allem was er genau von mir wollte. „Sehr gut", lobte Zeldris mich dafür, stumm geblieben zu sein. Ich hätte ihn am liebsten dafür geschlagen. „Warum bist du hier? Willst du meine Seele? Wenn ja, dann hör auf Spielchen zu spielen und nimm sie dir einfach", sprach ich schnell, bevor Zeldris fortfahren konnte. Er sah mich genervt an: „Nein, ich brauche deine Seele nicht." Ironisch zweifelnd zog ich eine Augenbraue hoch: „Ach so, nicht so wie Melascula?" Der Ausdruck in Zeldris' Augen verdunkelte sich. „Sie wird nicht nach dir suchen", versprach er. „Sehr beruhigend", höhnte ich. Er verdrehte bei meinem Sarkasmus wütend die Augen. Er hatte das Gespräch nicht so geplant. Gut, ich kann ihn lange genug ablenken und früher oder später muss er von einem der Sins bemerkt werden. Seine Macht ist nicht gerade unauffällig. Blieb nur die Frage wann jemand ihn bemerken würde. Schließlich rechnete keiner der Sins so wirklich mit Zeldris' Besuch. „Du bist kein Mensch", ging Zeldris nun wieder auf seine erste Frage ein. „Ach ja, was bin ich denn dann?", warf ich schnell ein, um Zeit zu verschwenden. Ich bemerkte, wie er seine Kiefer angespannt aufeinander presste. „Sei leise und hör zu!", befahl er und redete dann rasch weiter, als hätte er doch Angst, ich würde noch einen nervigen Kommentar einwerfen. „Du bist ein Vampir!" Dazu hatte ich nichts zu sagen. Das einzige, was mir dazu einfiel war ein schwaches Lachen. „Ein Vampir?", wollte ich mir sicher gehen, mich nicht verhört zu haben. Zeldris nickte und sein ernster Ausdruck erstickte mein ungläubiges Lachen. Das kann nicht sein! Warum sollte ich ein Vampir sein? „Woher willst du das wissen?", ich reckte mein Kinn herausfordernd. „Dafür braucht man dich doch nur anzusehen. Deine Augen werden rot, sobald du wütend bist. Aber das ist noch das Mindeste", erklärte er. „Ist dir denn selber nie etwas komisch vorgekommen?" „Du lügst!", ich wollte mir, wie ein kleines Kind, die Ohren zuhalten. Stattdessen schüttelte ich den Kopf. Ich wollte das nicht hören. Ich war ein Mensch. Schon immer. „Du weißt es doch selbst. Du willst es nur nicht wahrhaben", Zeldris sah mich streng an. Ich schaute wütend zu ihm auf. Doch ich wusste, dass er Recht hatte. Alles, was ich Meliodas in dem Gespräch erzählt hatte, wies darauf hin, dass Zeldris recht hatte. Ich konnte unglaublich schnell rennen und war sehr ausdauernd und dazu noch so leise, dass nicht mal ein Dämon mich hören konnte. Ich konnte plötzlich kämpfen und ich hatte Melascula gebissen. Ilia hatte gesagt, ich hätte mich verwandelt, als ich nach Melascula gesucht hatte, ohne mich von der Stelle zu bewegen. Ich kannte nicht einmal meine Eltern. Ich wusste weder, wer sie waren, noch, wo sie herkamen. Ich wusste nichts über sie. Ich hatte meine Erinnerungen an sie komplett verloren. Als ich das feststellte, begann ich zu zittern. Waren meine Eltern Vampire?
Zeldris bemerkte meine Schwäche und ließ mich an der Wand herunter zu Boden gleiten. Er kniete sich vor mich und so etwas wie Mitleid blitzte in seinen Augen auf. Nein, ein Dämon kann kein Mitleid mit Menschen haben! Aber ich bin ja gar kein Mensch. Vielleicht bin ich jetzt auch so ein Monster wie er. Verzweifelt schlang ich meine Arme um den Bauch. Dabei stellte ich fest, dass Zeldris mich nicht mehr festhielt. Doch ich war zu geschockt, um etwas zu unternehmen.
„Warum verbrenne ich nicht in der Sonne? Warum habe ich ein Spiegelbild und ersticke nicht an Knoblauch?", fiel mir plötzlich auf. Bei meiner letzten Frage zuckten Zeldris' Mundwinkel amüsiert. Das war schon das zweite Mal, dass ich ihn gerne geschlagen hätte. „Ich weiß es nicht. Ich habe das auch noch nie erlebt", gab er dann zu. „Ich dachte du weißt, dass du ein Vampir bist." Verwirrt schüttelte ich den Kopf: „Nein, ich dachte immer, ich wäre ein Mensch." Langsam nickte er. „Verstehe. Ich dachte du hättest dich aus Spaß in ein Menschendorf integriert. Mir ist auch erst so richtig aufgefallen, dass du nicht natürlich bist, als du Melascula angegriffen hast", erklärte Zeldris.
Sofort bereute er seine Worte. „Was?", hauchte ich ungläubig. „Du warst dabei?" Ich wollte es nicht glauben. Er war dabei gewesen und hatte einfach nur zugesehen? Natürlich war er dabei. Ich bin so dumm. Er ist der Anführer der Dämonen. Wahrscheinlich hat er Melascula auf mich und Ilia gehetzt. Mir wurde schlecht. Gleichzeitig kochte Wut in mir hoch. Aber was hatte ich auch erwartet?
Nur war der Gedanke, dass Zeldris alles gesehen und nichts getan hatte verletzender, als er sein sollte.
Der Dämon hob beschwichtigend die Hände: „Hör zu, dass Melascula euch angreift war nicht geplant. Sie sollte dein Dorf eigentlich in Ruhe lassen. Und ich war auch nicht von Anfang an dabei..." Ich unterbrach ihn mit einem bitteren Lachen: „Sie gehört zu dir oder? Melascula ist auch eine der zehn Gebote. Und du bist ihr Anführer. Ob du nun da warst oder nicht, du bist trotzdem für sie verantwortlich und du hast deinen Dämonen den Befehl erteilt, die Seelen der Menschen zu sammeln, um mächtiger zu werden!" Zeldris sah mich erstaunt an. „Du weißt von den zehn Geboten?", er kniff nachdenklich die Augen zusammen. „Wie viel haben dir die Seven Deadly Sins schon über sich und die Dämonen erzählt?" „Das geht dich nichts an", fauchte ich. „Außerdem halten sich deine zehn Gebote nicht gerade zurück. Ich wette inzwischen wissen schon so einige Dörfer, wer ihr seid." Der Dämon knurrte angespannt, doch ich fuhr fort. „Aber mein Dorf wusste noch nichts von euch. Ich wollte es eigentlich warnen, da war es schon zu spät", bitter lächelte ich ihn an. „Es tut mir...", begann Zeldris, doch ich wollte seine Entschuldigung nicht hören. Er meinte es doch sowieso nicht ernst. „Ein Monster wie du kann doch gar kein Mitleid haben", zischte ich wütend und versuchte mich wieder aufzurichten und aufzustehen. Zeldris beugte sich schnell vor und legte mir die Arme auf die Schultern, so dass ich sitzen bleiben musste. Er blickte mich finster an. „Melascula hat mir nicht gehorcht. Ich habe ihr befohlen, keine Dörfer mehr anzugreifen. Sie hat sich dem Befehl widersetzt", erklärte er. „Und trotzdem warst du da und hättest eingreifen können. Du hättest sie davon abhalten können, mich und Ilia zu töten, aber du hast nichts getan", zischte ich. Darauf konnte mir Zeldris nicht antworten. Er sah so aus, als hätte ich ihn mit meinen Worten geschlagen. Als hätte ich ihn verletzt. Dabei schimmerte ein leichtes Grün durch seine violetten Dämonenaugen. Aber das kann nicht sein. Das einzige, was ihn an mir interessiert ist, dass ich ein Vampir bin. Ich bedeute ihm nicht so viel, als dass ich ihn verletzen könnte. Und ganz sicher berührt ihn auch nicht mein Verlust. Aber warum sieht er dann so traurig aus? Doch was gerade noch wie Reue und Trauer in Zeldris' Blick gefunkelt hatte, verwandelte sich in Wut und Kälte. Das Grün in seinen Augen schien ich mir auch nur eingebildet zu haben. „Es ist nicht meine Aufgabe mich um dich zu kümmern. Ich hätte dich nicht sterben lassen, wärst du nicht von Merlin zurück teleportiert worden. Aber nur, weil ich Informationen über den VampirClan von dir haben wollte. Mehr brauche ich nicht", Zeldris verstärkte den Druck auf meinen Schultern, sodass ich vor Wut und Schmerzen die Zähne zusammenbeißen musste, damit er mir nichts ansah. Seine Worte verwirrten mich. Er hatte sich gerade noch entschuldigen wollen und jetzt war ihm alles egal. Er hat mir vorhin nur etwas vorgespielt. Das hier ist sein wahres Ich. Beschloss ich in meinen Gedanken. „Anscheinend bist du nutzlos. Du weißt ja nicht einmal irgendetwas über dich selbst." Der Dämon ließ von mir ab und bewegte sich Richtung Fenster. „Ich fand dich lediglich interessant", sagte er in einem gelangweilten Ton, der mir wahrscheinlich klar machen sollte, dass er mich nach diesem Besuch eindeutig nicht mehr interessant fand. Ich wollte ihn jedoch nicht einfach so gehen lassen. Schnell raffte ich mich auf und trat vor den Dämon, um ihm den Weg zum Fenster zu versperren. Wahrscheinlich hätte Zeldris mich mit Leichtigkeit aus dem Weg schaffen können, doch er tat nichts. Er blieb einfach nur stehen. Sein Gesichtsausdruck blieb gelangweilt. Trotzdem wollte er sich scheinbar anhören, was ich zu sagen hatte. Wut pochte in meinen Adern. Nach all dem, was er gesagt hatte, wollte ich ihn nicht gehen lassen. Zumindest nicht ohne ihm selbst etwas gesagt zu haben. „Es ist deine Schuld", knurrte ich. „Alles ist deine Schuld. Dass ich mein Dorf verloren habe und dass ich Ilia verloren habe. Du bist daran schuld! Und du wirst dafür bezahlen. Ich werde mich an dir und an Melascula rächen! Sobald ich stark genug bin, bringe ich euch um. Nicht nur für mich und Ilia, sondern auch für alle anderen Menschen, denen du durch deine Gier nach Macht Leid zugefügt hast. Das schwöre ich dir!" Drohend baute ich mich vor ihm auf. Ich bemerkte nicht die Tränen, die sich in meinen Augen ansammelten und meine Sicht verschwimmen ließen. Mein Blick bohrte sich in seine Augen, doch Zeldris sah mich immer noch gelangweilt an. Ohne zu antworten wollte er an mir vorbeigehen, doch ich spürte den Hass, der in mir erwachte und sich gegen den Dämon richtete.
Meine Hand packte Zeldris' Arm. Ich drehte mich zu ihm und fast hätte ich übersehen, wie seine Augen sich leicht weiteten, als er mich ansah. Sein Erstaunen amüsierte mich und ich suchte in seinen Gefühlen nach Angst. Ich wollte dass er Angst vor mir hatte. Doch ich stieß auf eine Mauer. Zeldris hatte seine Gefühle wieder unter Kontrolle und fest verschlossen. Verärgert blickte ich ihn an. Dann musste ich mich eben darum kümmern, dass er Angst bekam. Und zwar so große Angst, dass er sie nicht mehr vor mir verstecken konnte. Es war wie bei Malascula. Meine Augen mussten sicher schon tiefrot sein, denn ich bekam Hunger. Mit der Zunge fuhr ich über meine spitzen Zähne und lächelte Zeldris dann so an, dass er sie sehen konnte. „Y/N, du verlierst die Kontrolle", versuchte Zeldris mich zurechtzuweisen. Sein Blick wurde ernst. „Du musst bei Verstand bleiben, sonst tust du Dinge, die du später bereuen wirst. Du verfällst in einen Blutwahn..." Weiter hörte ich ihm nicht zu. Ich brauchte seine Warnungen nicht. Er sorgte sich nicht einmal ehrlich um mich, also konnte er sich seine Worte auch gleich sparen. Das hier war meine Rache. Und ich hatte Lust auf süßes Blut. Auf sein Blut. Schnell wirbelte ich herum und stand hinter Zeldris. Ich legte eine Hand um seinen Hals und drückte zu, damit er endlich schwieg. Dann versuchte ich erneut, seine Angst zu finden. Doch was ich fand war ein Gemisch aus Gefühlen. Es waren so starke Gefühle, dass ich noch mehr Hunger bekam. Ich setzte meine Zähne an Zeldris' Haut an und wollte sie tief in seiner Halsschlagader vergraben. Im nächsten Moment stieß mir der Dämon in den Bauch und ich lag auf dem Holzboden. Zeldris stand über mir. Er hatte sein Schwert gezogen und die scharfe glänzende Spitze auf mich gerichtet. Schmerz durchzuckte meine Hüfte, mit der ich auf dem Boden aufgekommen war. Zeldris schien unversehrt, sein Hals hatte nicht einmal einen Kratzer. Mein Hunger auf sein Blut ließ nach und ich fing schwach an zu zittern. Was ist gerade passiert? Habe ich Zeldris angegriffen? Habe ich gerade den Anführer der zehn Gebote angegriffen? „Du solltest lernen, dich besser unter Kontrolle zu haben!", Zeldris sah mich ruhig an. Aber ich konnte sehen, dass er etwas hinter dieser Fassade versteckte. „Warum wolltest du etwas über den VampirClan wissen?", ignorierte ich seinen Kommentar. „Was ist dir so wichtig daran, dass du es riskierst hier herzukommen?" Zeldris zuckte mit den Schultern. „Reine Neugierde", gab er zurück. „Wie gesagt, du bist interessant. Aber mehr auch nicht." Ich schüttelte lächelnd den Kopf: „Ich glaube dir nicht. Ich habe dir so große Hoffnungen auf Informationen gemacht, dass du mich nicht ignorieren konntest." Sein Blick verfinsterte sich. „Aber eigentlich kann es mir auch egal sein. Das einzige was zählt, ist, dass ich mich an dir rächen werde!", versprach ich erneut. Ich tat Zeldris seinen gleichgültigen Gesichtsausdruck nach und erschrak vor mir selbst. Es fühlte sich so an, als wären diese Kälte und der Hass ein Teil von mir, den ich vorher nicht kannte, als ich noch dachte ich wäre ein Mensch. War es wirklich richtig, Rache nehmen zu wollen? War ich dann nicht auch ein Monster? Ich war erst vor kurzem noch ein Mensch gewesen. Plötzlich war ich ein Vampir und musste gegen Dämonen kämpfen. Dämonen, die mir alles genommen hatten. Sie waren daran Schuld, dass ich in dieser für mich neuen Welt gelandet war. Ohne sie hätte ich womöglich niemals herausgefunden, dass ich ein Vampir war. Ich hätte friedlich weiterleben können. In meinem Dorf. Mit Ilia. Ohne die Dämonen hätten alle Menschen friedlich weiterleben können. Auch der verängstigte Mann aus dem Nachbardorf. Dafür wollte ich kämpfen. Für die Menschheit, auch wenn ich kein Mensch war. Ich hatte bis jetzt bei ihnen gelebt. Ich musste mich für sie rächen. Es gab keinen Schritt mehr zurück. Ich war schon zu tief in die Welt der Dämonen eingetaucht. Ich sah Zeldris an. Er war von jetzt an mein größter Feind. Der Tod des Anführers der zehn Gebote war mein neues Ziel.
Das Knarren des Holzes unterbrach meine Gedanken. Jemand musste die Treppe hochgekommen sein. Wahrscheinlich um nach mir zu sehen. Auch Zeldris hatte es bemerkt, denn er sah Richtung Tür. Seine Augen verengten sich und er ging in Kampfstellung. Mich hatte er anscheinend komplett vergessen. Plötzlich verschwamm Zeldris vor meinen Augen und ich befand mich vor der Tür meines Zimmers. Meliodas und Elizabeth standen vor der Tür und der blonde Junge schob die Prinzessin hinter sich. Er hatte Zeldris' Präsenz gespürt. Vollkommen lautlos legte er seine Hand auf den Türknauf und trat einen Schritt nach vorne. Er zog sein abgebrochenes Schwert und machte sich bereit, einzutreten. Dann verschwamm Meliodas und ich lag wieder auf dem Holzboden. „Wen hast du gesehen?", Zeldris blickte mir direkt in die Augen. Seine Stimme war so leise, dass ich sie fast überhört hätte, aber sie klang in meinen Ohren so scharf wie eine Drohung. Ich habe wieder meine übernatürlichen Sinne benutzt. Wahrscheinlich sind meine Augen dabei rot geworden. „Das weißt du doch sicher bereits", flüsterte ich und gab mir dabei keine Mühe, besonders leise zu sein. Zeldris wich von der Tür zurück und ging rückwärts auf das Fenster zu. Wollte er fliehen? Ich versuchte mich aufzusetzen und ignorierte dabei meine Prellung, die ich Zeldris zu verdanken hatte. Auch der Übelkeit, die sein Stoß in den Magen verursacht hatte schenkte ich keine Beachtung. Wenn ich vorhatte Zeldris zu töten, würde ich so einige Schmerzen aushalten müssen. „Komm schon Meliodas. Ich weiß, dass du da bist", höhnte Zeldris. Die Tür öffnete sich langsam und im nächsten Moment stand Meliodas mit einigen Abstand vor Zeldris. „Ich wusste es. Du lebst noch. Galand hat sich geirrt", knurrte der dunkle Dämon. Meliodas ging nicht darauf ein. „Was tust du hier, Zeldris?", es klang wie eine Drohung und wirkte so, als wären die beiden schon lange Feinde gewesen. Ich wollte aufstehen, doch ich scheiterte. „Was hast du hier getan? Was wolltest du von Y/N?", fragte Meliodas weiter. Zeldris lächelte finster. „Ich war nur neugierig, warum ihr sie aufgenommen habt", log der Dämon. „Sie ist doch nur ein Mensch." Das letzte Wort betonte er sarkastisch. Ich warf ihm einen giftigen Blick zu. „Was hast du ihr erzählt?", Meliodas schien ungeduldig zu werden. Seine Hand um den Griff seines Schwertes drückte immer fester zu. „Frag sie doch selbst", entgegnete Zeldris gelangweilt. „Hör auf Spielchen mit Y/N zu spielen. Lass sie in Ruhe. Du hast ihr schon genug angetan", warf Meiodas Zeldris vor. „Verschwinde lieber von hier!" „Wie du willst", der Anführer der Dämonen warf mir kurz einen dunklen Blick zu. „Vergiss nicht deinen Schwur, Y/N!" In der nächsten Sekunde war er verschwunden.

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Hey, das Kapitel ist jetzt nicht so lang und ich bin nicht so ganz zufrieden damit, aber ich wollte es noch schnell fertig bekommen vor nächster Woche, weil ich da ziemlich viel zutun habe und dann nicht so viel Zeit zum Schreiben haben werde. Ich hoffe ihr mögt das Kapitel trotzdem <3
Ach ja, mir wird das irgendwie nicht richtig angezeigt, deswegen wäre es schön, wenn mir jemand von euch in die Kommentare schreiben könnte, ob die Kapitel in der richtigen Reihenfolge veröffentlicht sind. Danke😊

Zeldris - Du bist mein Mensch! (Reader ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt