You are me, I am you

Fühlte sich das so an?

DAMALS (Jungkook)

Ich saß alleine in unserem Zimmer und starrte an die Decke. Die anderen waren alle zum Supermarkt aufgebrochen und ich entschied mich spontan dazu, nicht mitzugehen. In letzter Zeit erwischte ich mich öfter dabei, wie ich mich in meiner eigenen Gedankenwelt verlor. Den anderen fiel es auch schon auf. Doch so richtig Zeit dazu, darüber nachzudenken, hatte ich irgendwie nie, weil ständig etwas oder jemand um mich herum war. Nun hatte ich einen Moment für mich und schon wieder wanderten meine Gedanken zu ihm. Mittlerweile hatte ich aufgehört zu versuchen, ihn aus meinen Gedanken zu verbannen, da ich das Gefühl hatte, je mehr ich es versuchte, desto mehr dachte ich an ihn.

Langsam fing ich an, es zu akzeptieren, dass Jimin in mir andere Gefühle auslöste, als die restlichen Jungs. Zuerst dachte ich, dass es daran lag, dass er sich am häufigsten um mich kümmerte und mir am meisten Aufmerksamkeit schenkte. Erst letztens hatte er mir sein Bett angeboten, als ich meins mal wieder mit Sachen zugemüllte hatte und zu müde war es aufzuräumen. Er selbst schlief dann auf dem Sofa. Da ist es doch verständlich, dass ich für ihn mehr übrig hatte, als für die anderen. Alleine bei der Erinnerung durchströmte mich ein wohliges Gefühl.

Doch dann merkte ich, dass da mehr dahinter steckte. Als Jimin und V zusammen draußen saßen und beide über irgendetwas tuschelten und lachten, spürte ich einen kleinen Stich in der Brust. Erst konnte ich das gar nicht zuordnen, doch dann wurde mir klar: Das war Eifersucht. Mir passte das gar nicht. Aber was genau? Es passierte ja nichts. Aber in meinem Kopf lief ein anderer Film ab. Es störte mich so sehr, dass V derjenige war, der Jimin zum Lachen brachte und nicht ich. Ich war bisher nur dafür zuständig, dass Jimin traurig wurde, indem ich ihn durch dumme Aktionen verletzte. Erst gestern meinte JM in einem Vlog, dass er mich mag und ich tat mal wieder so, als hätte ich das gar nicht gehört und habe es komplett ignoriert. Und als ich die zwei dann zusammen lachen sah, wollte ich nicht nur mitlachen, sondern Jimin zum Lachen bringen. Also brachte ich Tae dazu aufzustehen und setzte mich auf seinen Platz. Schon während ich das tat, kam ich mir wie ein kleines, trotziges Kind vor, konnte aber nichts gegen meine Gefühle tun. Und es war ein Erfolg: Am Ende lachte Jimin mit mir und ich spürte jedes Mal ein Kribbeln im Bauch, wann immer er mir beim Lachen auf den Schenkel klopfte.

In diesem Moment nahm ich das Kribbeln zum ersten Mal wahr. Ich kannte das Gefühl gar nicht und es fühlte sich sehr komisch an. Auf der einen Seite sehr schön und auf der anderen Seite sehr aufregend. Und obwohl ich das gar nicht einordnen konnte, fühlte es sich toll an und ich wollte es immer und immer wieder erleben. Schnell merkte ich, dass nur er dieses Kribbeln in meinem Bauch auslöste, also versuchte ich so oft wie möglich in seiner Nähe zu sein.

Auch fiel mir auf, dass ich mich öfters dabei erwischte, dass mein Blick immer wieder auf ihm ruhte, ohne dass ich es bemerkte. Erst letztens hatte ich behind the scenes aufgenommen und beim Anschauen des Videomaterials, ist mir aufgefallen, dass ich überwiegend nur Jimin gefilmt hatte. Ich liebte es, wie er sich bewegte, aber nicht nur das. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich seinen Körper an sich wunderschön fand.

Wann immer er tanzte, konnte ich meine Augen nicht von ihm nehmen. Und zuerst dachte ich, dass es an den Bewegungen  lag, weil er einfach unglaublich tanzt. Aber jetzt ließ ich auch die anderen Gedanken zu, nämlich, dass ich auch sein Muskelspiel liebte, wie seine Haut von leichten Schweiß glänzte, wie seine Hände sich bewegen und ich mir vorstellen, dass diese Hände mich berührten und wie sein Oberteil beim Tanzen verrutschte und ich mir vorstellen wie vor allem meine Hände über seinen Körper wanderten. Ich spürte ein leichtes Ziehen im Bauch, beim Gedanken daran.

War ich verliebt? Fühlte sich das so an? War ich tatsächlich verliebt in Jimin?

» Hey Kookie, wir sind wieder da. «, hörte ich Hobi rufen und schob die Gedanken beiseite. Ich sprang vom Bett auf und konnte es kaum erwarten wieder Jimin zusehen.