Ich weiß nicht was ich tun soll.

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HEUTE (Jimin)

Ich hörte wie die Tür aufging und jemand das Zimmer betrat, um nach mir zu sehen. Wie auch die Male davor tat ich so, als würde ich noch schlafen, damit keiner auf die Idee kam mich anzusprechen. Doch dieses Mal blieb die Person im Raum stehen und ging nicht wieder raus. Trotzdem versuchte ich weiterhin so zu tun, als würde ich schlafen, in der Hoffnung, dass die Person doch noch rausgehen würde. Schritte bewegten sich durch das Zimmer und auf einen Schlag wurde es hell, als die Vorhänge zur Seite geschoben wurden. Ich schnappte mir meine Decke und zog sie schnell über mein Gesicht.

>> Was zur Hölle?! Mach das wieder zu! <<, schrie ich unter der Decke hervor.

Ich hörte wie die Schritte auf mein Bett zukamen und plötzlich wurde mir die Decke vom Körper gerissen und ich musste mir die Hand vor die Augen halten, weil es so unglaublich hell war.

>> Stehe auf! <<, sagte Hobi mit einer eisigen Stimme.

Meine Augen gewöhnten sich endlich an die Helligkeit, also nahm ich meine Hände vom Gesicht und schlang meine Arme um meinem Oberkörper, weil es mich nun fröstelte.

>> Nein!<<

>> Ich warne dich. Ich wiederhole das nur noch ein einziges Mal, wenn du dann keine Anstalten machst aufzustehen, zerre ich dich aus diesem Bett. Stehe auf!<<

Ich sah zu ihm auf. Sein Gesichtsausdruck war emotionslos und er sah wirklich danach aus, als würde er mich gleich aus dem Bett zerren. Aber ich hatte nicht vor dieses Bett zu verlassen.

>> NEIN! Lass mich in Ruhe! <<

Plötzlich machte Hobi einen Satz nach vorne, schnappte sich meine Beine und zog mich aus dem Bett. Ich griff so schnell ich konnte nach dem Kopfteil meines Bettes und versuchte mich festzuhalten.

>> Lass mich los, was ist denn in dich gefahren? Geh weg. <<, schrie ich und schüttelte meine Beine so gut ich konnte, um ihn loszuwerden.

>> Was ist denn hier los? <<, ertönte auf einmal Joonies Stimme und ich hörte sofort auf zu zappeln und merkte wie auch Hobi meine Beine losließ. Wir blickten beide zur Tür, wo Namjoon komplett verwirrt im Türrahmen stand und eine Erklärung für das Ganze haben wollte.

>> Das ist der dritte Tag, an dem er das Zimmer nicht verlässt. Ich habe ihm Zeit gegeben, aber es reicht. Wenn es so weitergeht wird er noch eins mit seiner Matratze werden.<<, sagte Hobi und klang dabei so verzweifelt. Ich blickte zu ihm hoch. Der dritte Tag?! War ich tatsächlich seit drei Tagen in diesem Zimmer ohne es zu verlassen? Joonie betrat den Raum und kam aufs Bett zu. Langsam ließ er sich darauf sinken und sah mich an.

>> Was ist denn passiert Jimin? Was ist zwischen euch vorgefallen? <<

Seine Worte trafen mich so unerwartet, dass ich mich nicht mal darauf gefasst machen konnte, welche Gefühle diese in mir auslösen würden. Sofort spürte ich wie meine Augen sich mit Tränen füllten und ich wischte sie mir hastig aus dem Gesicht. Natürlich machten sie sich Sorgen. Nach dem Gespräch hatte Kookie seine Taschen gepackt und ist direkt zum Flughafen und ich hatte mich in meinem Zimmer verbarrikadiert. Sie wussten nicht was los war, aber das wusste ich ja selbst nicht mal. Als mir wieder das Gespräch einfiel, erfasst mich ein lautes Schluchzen und ich ließ mich in Namjoons Arme sinken, die er nach mir ausstreckte. Ich nahm wahr, wie auch Hobi sich auf das Bett setzte und spürte seine Hand an meinem Rücken, die mich liebevoll streichelte.

>> Erzähl es uns. Lass uns dir helfen. <<, flüsterte mir Namjoon ins Ohr und drückte mich ganz fest an sich.

>> Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin so schrecklich verzweifelt und ich weiß nicht was ich tun soll.<<, mein Stimme brach als mich mal wieder ein lautes Schluchzen erfasste und ich musste nach Luft schnappen, um nicht daran zu ersticken. Mein ganzer Körper zitterte und ich ließ alles Gefühle zu, die ich in den letzten Tagen unterdrückt habe. Erst jetzt merkte ich wie viele Emotionen sich in mir aufgestaut hatten, die ich nicht zugelassen habe. Und jetzt, als hätte die Umarmung alle Dämme zerstört, brachen diese über mich herein. Angst. Panik. Trauer. Wut. Liebe. Und vor allem Verzweiflung.

>> Dann erzähl es uns, vielleicht fällt uns drei zusammen etwas ein. <<, hörte ich Hobi murmeln und fühlte wie er sanft meine Schulter drückte, so als wollte er mich ermutigen, es endlich auszusprechen. Ich atmete durch, löste mich aus Joonies Umarmung und fing and zu erzählen. Und während ich Stück für Stück alles vor ihnen ausbreitete, hoffte ich mit allem was ich hatte, dass sie am Ende eine Lösung mit mir finden würden, denn wenn nicht, dann war ich wirklich verloren.

Nächstes Kapitel: 14.05.2023

You are me, I am youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt