Normalität

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HEUTE (Jimin)

Ich wurde wach, weil das Licht durch die Vorhänge ins Zimmer drang. Bevor ich noch etwas anderes wahrnehmen konnte, spürte ich seinen Körper. Er lag eng an mich geschmiegt und hatte einen Arm um meine Mitte geschlungen. Ich drehte mich so langsam und vorsichtig wie möglich um, damit ich ihn anschauen konnte. Sein dunkles Haar war verwuschelt und seine weichen Lippen waren leicht geöffnet. Er atmete ruhig und sah unglaublich schön aus. Sogar beim Schlafen.

>> Hör auf damit. <<, flüsterte er und auf seinem Mund erschien ein Lächeln. Ich lachte auf und versank mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Tief sog ich seinen Duft ein und ließ mich davon einhüllen. Mein Herz fühlte sich an als würde es explodieren, denn genau diese Momente waren die Schönsten. Die Momente der Zweisamkeit, das gemeinsame Aufwachen und vor allem die Tatsachen, dass wir uns nicht verstellen mussten. Ich spürte wie Kookie mich noch näher an sich zog. Obwohl ich älter war, fühlte ich mich in seiner Anwesenheit immer wie ein kleines Kind. Bei ihm fühlte ich mich geborgen und beschützt. Bei ihm konnte ich mich fallen lassen und einfach genießen. Ich strich langsam über seine Haare, hinunter zur Schläfe und dann zu seinen Lippen, wo ich in der Bewegung innehielt. Jungkook küsste meine Finger und öffnete die Augen.

>> Jimin-ssi, du weißt, dass ich dann nicht weiterschlafen kann, wenn du das machst. <<, flüsterte er und hob eine Augenbraue. Ich errötete und wollte meine Hand wegziehen, doch Kookie hielt sie fest und legte sie sich auf die Wange.

>> Aber du weißt auch, dass ich einfach nicht anders kann. Du siehst am Morgen so unglaublich schön aus. <<

Jungkooks Augen leuchteten auf, woraufhin er mich auf den Rücken drehte. Mit seinen Armen neben meinen Kopf, stützte er sich über mir ab. Er leckte sich über die Lippen und sah auf mich herunter. Ich spürte wie mich eine Welle der Erregung erfasste. Er war der süßeste Mensch auf der ganzen Welt, aber wenn wir zusammen waren, hatte er immer wieder eine autoritäre Art an sich und ich genoss es, mal das Ruder abzugeben. Das war so sexy. Langsam ließ er seine Lippen auf meine sinken und küsste mich. Erst sanft, dann wurde der Kuss intensiver und fordernd. Ich wollte ihn und spürte mit jeder Faser meines Körpers, dass es ihm auch so ging. Ich ließ meine Hände über seinen nackten Oberkörper wandern. Egal wie oft ich ihn berührte, jedes Mal aufs Neue hatte ich das Gefühl, als würde es zum ersten Mal passieren. Alles war mit ihm so aufregend.

Auf einmal klopfte es an der Tür. Jungkook ließ von mir ab, rollte sich zur Seite und atmete hörbar aus.

>> Ja, was gibt's? <<, rief er und klang dabei so unglaublich genervt.

>> Jungs gleich gehen die Dreharbeiten los. Da sollte jeder auf sein eigentliches Zimmer <<, erklang Hoseok's unsichere Stimme von der anderen Seite der Tür. Ich glaubte ihn noch zu hören wie er ein >>Sorry<< murmelte.

>> Ja, alles klar. Danke. <<, aber dankbar klang er keineswegs.

Ich hörte Hobi's Schritte, als er sich von dem Zimmer entfernte. Jungkook atmete nochmals laut aus und drehte sich zu mir. Ich lag nur da und biss mir auf die Lippen. Es war alles so ätzend.

>> Ich liebe dich. <<, murmelte Kookie an meinen Lippen und gab mir einen Kuss.

>> Ich liebe dich auch. <<, sagte ich, konnte meine Enttäuschung über die Unterbrechung, aber leider nicht verbergen. Kookie streckte seine Arme aus und ich kroch zu ihm rüber und ließ mich von ihm halten.

>> Irgendwann wird das für uns Normalität, dann werden wir jeden Morgen nebeneinander aufwachen, zusammenwohnen und niemand wird uns stören. Das Verspreche ich dir. <<

Ich nickte und blieb einfach in seinen Armen liegen, bis ich merkte, dass nun endgültig die Zeit kam mich in mein Zimmer zu verziehen. Als ich aufstand, wusste ich jedoch, dass diese besagte ''Normalität'' noch Jahre auf sich warten lassen würde. Oder sie würde gar nie eintreten.

You are me, I am youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt