Lady's Night

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„Auf einen schönen Abend, Ladys", rief Ruby freudig aus, bevor Mali das Klirren von zusammenstoßenden Gläsern vor sich vernahm. Sie lächelte: „Auf einen schönen Abend", erwiderte sie und hob ebenfalls ihr Glas. Ein ‚Multipler Orgasmus'. „Mich würde ja mal interessieren, wer von den Herren sich die Namen der Drinks hat einfallen lassen." lachte Jenna. Mali nippte an ihrem Cocktail und schüttelte den Kopf: „Ich bin mir sehr sicher, dass Luc damit nichts zu tun hatte.", stellte Mali schmunzelnd fest. Oh Gott war dieser Cocktail gut. „Uhhh, es gibt Tänzer,...heiße Tänzer", entfuhr es Ruby begeistert, bevor sie an ihrem Cocktail schlürfte. „Da ist Oskar", schrie Jenna euphorisch auf und sprang von ihrem Hocker: „Ich gehe kurz ‚Hallo' sagen.", fuhr sie fort und verschwand. „Wenn das mal nicht die große Liebe ist", witzelte Ruby. Ein unerwarteter Hauch von Enttäuschung breitete sich in Malis Körper aus. Wo war Luc? War er im Hintergrund eingespannt? Hielt er sich bewusst von den Damen fern? „Vielleicht kommt er heute Abend nicht, Mali", stellte ihre Freundin behutsam fest, als hätte sie ihre Gedankengänge mitgehört. „Ich weiß", erwiderte Mali, hob mit einem zaghaften Lächeln die Schultern und zog an ihrem Cocktail. Ruby zog ihr das Glas aus der Hand, stellte es auf der Bar ab und zog sie von ihrem Hocker: „Los lass uns tanzen", forderte sie. „Warte Ruby....die Drinks", versuchte Mali sich herauszureden. „Joe hat die Drinks im Blick", konterte Ruby und schleifte ihre Freundin lachend auf die Tanzfläche.

Mali lauschte aufmerksam der Musik, die ihr immer wieder ein Schmunzeln entlockte. Lieder aus den 80ern, aus den 90ern, aus den 2000ern, zeitlose Klassiker, die einem gar nicht die Möglichkeit ließen die Füße still zu halten, sondern einen unentwegt mitrissen. Die Stimmung war ausgelassen, die Damen auf der Tanzfläche ausnahmslos Feuer und Flamme. Hin und wieder hörte sie ein schrilles begeistertes, Kreischen, was sie lachend den Kopf schütteln ließ. Die Tänzer leisteten ganze Arbeit. Überrascht zuckte sie zusammen, als sie Hände an ihrer Hüfte spürte, eine Präsenz dicht vor ihr, die sie nicht ganz zuordnen konnte. „Mali jetzt kannst du auch mal gucken", rief Ruby ihr amüsiert zu, während jemand ihre Hand ergriff und sie an einem nackten Oberkörper platzierte. Einem trainierten muskulösen glattrasierten Männerkörper. Behutsam führte der Tänzer ihre Finger über seinen Körper, ließ sie jeden einzelnen seiner Muskeln spüren. Seine durchtrainierte Brust, sein klar definiertes Sixpack, wie auch seine weichen, fließenden Bewegung dicht vor ihr. Okay, sie musste zugeben: Das war heiß! Ruby feuerte sie lachend an, ermutigte sie sich fallen zu lassen, es einfach zu genießen, was Mali nun auch tatsächlich tat. „Oha", krischen die umherstehenden Frauen, wirkten beinahe überrascht. Erneut spürte sie Hände an ihrer Hüfte, spürte wie sich jemand von hinten an sie schmiegte, ihren Körper schlagartig aufheizte. Was zur Hölle?! Zwei von der Sorte würde sie nicht ertragen. „Du siehst mir etwas zu genau hin", vernahm sie ein leises Knurren an ihrem Ohr, spürte augenblicklich die Gänsehaut auf ihrer Haut, die Hitze die sich durch ihre Blutbahnen zog und sich unentwegt in ihr ausbreitete. „Luc", entfuhr es ihr erstaunt. Statt einer Antwort griff er gezielt nach der Hand, welche bis vor wenigen Sekunden noch am Oberkörper dieses Tänzers verweilt hatte, umfasste sie beinahe nachdrücklich und wirbelte Mali zu sich herum. „Hey", vernahm sie eine irritierte tiefe Stimme, welche zweifellos dem Tänzer angehörte, bevor sie sich an Lucs Brust wiederfand, ihr sein angenehmer vertrauter Geruch in die Nase stieg. Verdutzt hob sie eine Augenbraue, für einen Moment gefangen in ihrer Sprachlosigkeit, bis sich ihre Lippen zu einem verschmitzten Grinsen verzogen: „Es ist Ladys Night, Luc", begann sie und ließ ihre Hand bemüht beiläufig über seine Brust gleiten: „Auch die Damenwelt braucht einen Raum für sich, weißt du?", fuhr sie keck fort und spielte auf seine Anmerkung zum Herrenabend an. Der Griff um ihre Taille verfestigte sich merklich, während er sie dichter an sich heranzog. „Ganz andere Grundsituation", stellte er dicht an ihrem Ohr fest, was sie leise auflachen ließ: „Natürlich, das ist was ganz Anderes", witzelte sie ironisch und ließ ihre Hände weiter in seinen Nacken wandern. „Ich muss also jetzt darunter leiden, dass der Besitzer des -Five- einen Narren an mir gefressen hat, während die anderen Frauen sich ungehemmt mit den heißen Tänzern amüsieren dürfen?", fuhr sie mit einem herausfordernden Grinsen fort „Im Gegensatz zu den anderen Frauen darfst du dich mit mir amüsieren", konterte er selbstbewusst, der Schalk in seiner Stimme unverkennbar. Bewusst zögerte Mali einen Augenblick, dachte unweigerlich an seinen nackten definierten Oberkörper, seine zarten Berührungen auf ihrer Haut, ihren Brüsten, biss sich unbewusst auf die Unterlippe, bevor sie weitersprach: "Ich weiß ja nicht", pokerte sie, wobei ihre Glaubwürdigkeit von Sekunde zu Sekunde zu schwinden schien. "Ich finde zweifellos eine Frau mit der ich mich amüsieren kann, Mali", erwiderte ihr Gegenüber überraschend lässig, was sie tatsächlich innehalten ließ. Langsam, fast schon verlangend wanderten seine Hände über ihre Taille, ihre Hüfte, bis sie auf ihrem Hintern verharrten. Ein leises kehliges Lachen drang an ihr Ohr, ließ sie unwillkürlich erschaudern. Amüsierte er sich grade über sie. "Du bist süß, wenn du eifersüchtig bist.", flüsterte er grinsend und biss sanft in ihr Ohrläppchen, was ihr einen leisen Seufzer entlockte. "Lass einfach deine Finger von diesen schmierigen, halbnackten Machos, verstanden?", knurrte er bevor er unerwartet von ihr abließ. „Dann sollten vielleicht SIE Ihr Hemd ausziehen, Herr Dupont", feixte sie herausfordernd, was ihn leise lachen ließ „Ich habe leider noch zu tun...", konterte er amüsiert, bevor er sie alleine auf der Tanzfläche zurückließ. Was?! War das sein Ernst? „Ulalalaaaa", bemerkte Ruby, welche sogleich neben sie trat und sie an sich zog. „Da scheint jemand Besitzansprüche geltend zu machen, was?", stichelte ihre Freundin, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich „Lass uns was trinken. Ich verdurste". Mali atmete tief durch, bevor sich ein zartes Lächeln auf ihre Lippen stahl. Luc Dupont war tatsächlich eifersüchtig?

Blind - Eine andere Sicht der DingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt