Clays PoV
Ich öffnete langsam meine Augen, da mich jemand wach rüttelte.
,,Clay, du musst aufstehen'' kam es von George.
,,Ich muss einkaufen gehen, wir haben kaum was da und einer muss auf Josy achten'' sagte er.
Sofort riss ich meine Augen weit auf.
,,Du kannst mich doch nicht alleine mit ihr lassen!'' rief ich nun hellwach.,,Es ist nur für eine halbe Stunde, maximal'' sagte er.
,,Eine halbe Stunde zu viel'' murmelte ich, während ich mich aufrichtete.
,,Wir können auch tauschen und dann gehst du einkaufen'' grinste er, woraufhin ich schon seufzte.
,,Siehst du'' lachte er auf.,,Du musst dich ja nicht mal mit ihr beschäftigen. Nur etwas zum Frühstück machen und dann reicht es schon, wenn du ihr irgendeinen Film anmachst, solange ich weg bin'' kam es von ihm.
Ich verdrehte erneut seufzend meine Augen.
,,Kriegst du das hin?'' fragte er.
,,Sicher'' grinste ich ihn gezwungen an.Gemeinsam liefen wir aus dem Schlafzimmer heraus. Während ich Josy in der Küche schon sitzen sah, machte sich George auf und davon. Ich kratzte mir unsicher am Hinterkopf und betrat nun ebenfalls die Küche.
,,Uhm...ich schau mal, was wir noch da haben, George holt neues Zeug...'' entgegnete ich ihr und spürte während ich die Schränke durchsuchte ihren Blick auf mir. Ich fand eine Packung Eier, in der sich noch vier drinnen befanden.
,,Magst du Spiegelei?'' fragte ich sie, während ich die Pfanne schon auf die Platte stellte.
,,Ich liebe Spiegelei!'' rief sie.
,,Meine Mama mag das nicht'' hörte ich sie murmeln.
,,Dann weiß deine Mama nicht, was gutes Essen ist'' scherzte ich, woraufhin ich sie kichern hörte. Als ich bemerkte, dass auch ich leicht grinste, war ich überrascht von mir selbst.,,Hast du Lust Musik zu hören?'' fragte ich sie. Normalerweise hörte ich nämlich immer Musik, wenn ich Essen am machen war. Sie nickte, woraufhin ich ihr mein Handy geöffnet mit YouTube vor die Nase legte und sie ein Lied anmachte.
You're on the phone with your girlfriend, she's upset
She's going off about something that you said'Cause she doesn't get your humor like I doIch drehte mich um und starrte Josy an.
,,Taylor Swift?'' fragte ich sie überrascht.
,,Ich liebe Taylor!'' rief sie und sang mit.,,Weißt du denn, um was es in dem Lied geht?'' fragte ich sie nun, während ich das erste fertige Spiegelei auf den Teller legte.
,,Nicht ganz, aber ich mag alle ihre Lieder!'' entgegnete sie.Während das Lied lief fing ich an mit der Hüfte zu wackeln, was Josy zum Lachen brachte.
,,Das sieht doof aus'' lachte sie.
,,Doof? Willst du sagen ich tanze schlecht?'' tat ich gespielt beleidigt.Nachdem auch die restlichen Spiegeleier fertig waren stellte ich ihren Teller auf den Tisch und meinen auf die gegenüberliegende Seite hin. Ich hatte mir direkt mit Frühstück gemacht. Bei Spiegeleiern hatte man mich sowieso immer dabei.
Während Josy aß, ihren Kopf hin und her wackelte und irgendwelche komischen Bewegungen mit ihrer Hand machte, beobachtete ich sie. Plötzlich kamen Lyrics, die sich bei mir tiefer aus so einem einfachen Taylor Swift Song einbrannten, als sie sollten.
If you could see that I'm the one
Who understands youBeen here all alongSo, why can't you see?You belong with meJosy schaute mir plötzlich direkt in die Augen...und lächelte. Sie sah wirklich zufrieden aus, dabei war es das erste Mal, dass ich mich überhaupt wirklich mit ihr unterhalten hatte. Ich war ihr bisher immer aus dem Weg gegangen, wenn wir aufeinander trafen.
You belong with me
Have you ever thought just maybe
You belong with me?You belong with meIch gehörte zu ihr, sie gehörte zu mir. Das wurde mir erst jetzt wirklich bewusst. Sie war nicht irgendein Kind, dem ich Frühstück gemacht hatte oder hier übernachtete. Sie war mein Kind...
Sie war mein Kind und hatte keine Ahnung, dass sie gerade hier friedlich saß und mit ihrem Vater frühstückte. Sie hatte keine Ahnung, dass sie ihrem Vater seit mehreren Tagen schon näher denn je war.
Ich hatte selbst niemals für möglich gehalten, eines Tages mit meinem Kind hier zu sitzen und zu frühstücken. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich dieses Kind je sehen würde.
Um ehrlich zu sein wollte ich das auch nie, aus mehreren Gründen, doch Josy...
George hatte recht, sie war etwas Besonderes und hatte dieses vaterlose Schicksal, durch mich erst verursacht nicht verdient.Immer wenn ich sie anschaute, kamen all diese Schuldgefühle in mir hoch, auch jetzt, doch dieses Mal war es anders. Zum ersten Mal verspürte ich dieses warme Gefühl in meiner Brust, während ich sie anschaute.
,,Josy...'' sagte ich ihren Namen, woraufhin sie mir wieder direkt in die Augen schaute. Sie hatte ganz klar meine, dass das George noch nicht aufgefallen war, war wirklich ein Wunder.
,,Hm...?'' machte sie und legte ihren Kopf schief, während sie mich abwarten musterte.,,Hasst du deinen Papa?'' entfuhr mir die Frage.
Sie runzelte ihre Stirn.
,,Wieso? Mama sagt, dass er auf Reisen ist, irgendwann wiederkommt und nichts dafür kann'' antwortete sie.Kim hatte mich all die Jahre gedeckt. Josy all die Jahre belogen und die Hoffnung gegeben, dass ich eines Tages ihr gerecht werden würde. Meine Brust begann zu schmerzen, ich senkte meinen Blick.
,,Und wenn das gelogen ist...?'' entfuhr es mir. Ich hatte keine Ahnung, was mit mir gerade los war. Wieso ich so emotional wurde und mir selbst die Zielscheibe vor die Brust hielt.
,,Warum sollte Mama lügen? Papa schreibt mir auch Briefe und sagt, dass er mich lieb hat!'' erzählte Josy.Ich schaute sie mit geweiteten Augen wieder an.
,,Briefe?'' kam es verwundert von mir. Ich hatte Josy noch nie einen Brief geschrieben.
Sie nickte.
,,Immer wenn ich Papa vermisse schaue ich sie mir an oder frage Mama, ob sie mir die nochmal vorlesen kann'' sagte sie.Kim schrieb Josy in meinem Namen Briefe? Ich konnte mir gut vorstellen, warum sie das tat, doch es war nicht richtig. Sie spielte Josy einen aufrichtigen und liebevollen Vater vor, den es nie gegeben hatte. Was wollte sie machen, wenn eines Tages die Wahrheit herauskommen würde?
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Die erste richtige Interaktion zwischen Vater und Tochter :D
Findet ihr es gut und könnt es verstehen, dass Kim Josy diese Art von Vater vorspielt oder seid ihr da eher Clays Meinung, dass es nicht richtig wäre?
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Sense of Duty
FanfictionClay und George lebten ihr Leben als glückliches Paar und beste Freunde in einem, als sich ein verborgenes Geheimnis von Clay wieder in sein Leben schlich und deren Beziehung zu scheitern drohte. Es war kein typisches oder normales Geheimnis, sonder...