Chapter Eleven

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,,Ich hab so schön geschlafen...'' grübelte Nick, als er mir hinterher in sein Wohnzimmer lief.
Total panisch lief ich hin und her. Plötzlich war ich einfach noch unruhiger als ich es sonst immer gewesen war.

,,Ich weiß nicht, was ich tun soll...'' murmelte ich vor mich hin, während ich mir durch die Haare fuhr und mit meiner Hand am Nacken verweilte. Nick starrte mich irritiert an.
,,Wovon redest du?'' gähnte er.

,,Ich hab scheiße gebaut'' nuschelte ich noch immer panisch.
Ich war so kurz davor es zu sagen, die Worte lagen mir bereits auf der Zunge.
Ich konnte es nicht länger für mich behalten, ich musste mit irgendwem darüber sprechen.

,,Ich bin mir sicher, was auch immer es ist, dass es sich hinbiegen lässt'' murmelte er, während er sich auf seine Couch fallen ließ und seine Augen schloss.
,,Nein, du verstehst das nicht...''

,,Ich bin ein schlechter Mensch...'' murmelte ich, woraufhin er mich erneut irritiert anstarrte.
,,Warum sagst du das?'' fragte er und schaute mich nun ernst an.
Ich kniete mich in die Hocke und verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen.

,,Josy...sie...'' stotterte ich.
,,Wer ist Josy?'' fragte er verwirrt.
,,Ah ist das dieses Mädchen von dieser Kim? George hat mir schon von ihr begeistert erzählt, was ist mit ihr?'' fragte er nun.

,,Sie...ist meine Tochter...'' flüsterte ich.
,,Huh? Ich versteh dich kaum, Clay'' kam es von Nick.
,,Sie ist meine Tochter!'' rief ich nun viel lauter, während ich mich dabei wieder aufrichtete und ihn anschaute.

Seine Augen weiteten sich.
,,Was?'' kam es von ihm.
,,Sie ist meine Tochter...'' wiederholte ich es seufzend, während ich mich ebenfalls auf die Couch fallen ließ.

,,Aber...wie?'' kam es total irritiert und überfordert von ihm.
Ich fing an, Nick alles zu erzählen.
Von meiner Jugend, Kim...einfach alles.

,,Wieso hast du nie ein Wort darüber verloren?'' fragte er.
,,Ich konnte es nicht...''
,,Du hast eine Tochter, ich fasse es nicht...'' murmelte er unglaubwürdig vor sich hin.

,,Und sie ist jetzt bei euch oben? Mit George?'' Ich nickte.
,,Du musst es ihm sagen'' kam es nun von ihm, woraufhin sich meine Augen weiteten.
,,Nein!'' rief ich sofort.

,,Clay, du hast uns die ganze Zeit verschwiegen, dass du eine Tochter hast. Bei George ist es nochmal eine andere Nummer, weil er nicht nur dein bester Freund, sondern auch dein fester Freund ist'' versuchte er mir zu erklären.

,,Du kannst doch nicht dabei zusehen, wie er sich um dein Kind anfängt zu kümmern, weil es ihm leidtut, dass Josy keinen Vater hat, obwohl dieser hier gerade sitzt!'' sagte er.
,,Ich bin kein Vater...'' murmelte ich.
,,Noch ist es dazu nicht zu spät.''
,,Doch, schon lange...'' murmelte ich.

,,Es wird früher oder später so oder so herauskommen'' sagte er plötzlich.
,,Du hast doch nicht vor es ihm zu sagen?'' kam es schockiert von mir.
,,Nein, das ist deine Aufgabe. Aber alles im Leben findet seinen Weg, wie du es selbst im Moment bemerkst.''

Es herrschte für mehrere Minuten Stille.
,,Er wird es schneller bemerken als du glaubst'' murmelte Nick, ich schaute ihn an.
,,George ist nicht dumm. Dein aufdrehendes Verhalten macht es auch nicht besser. Entweder findet er es selbst heraus oder Kim wird es ihm sagen.''

,,Ich habe mit ihr gesprochen, sie hält dicht'' murmelte ich.
,,Ist es wirklich das, was du willst? Ihn, dich und alle anderen weiterhin belügen? Das kleine Mädchen weiterhin alleine lassen?'' fragte er mit ernster Miene.

,,Nein, aber...''
,,Du bist nicht alleine Clay, wir sind alle hier. Wir unterstützen dich, aber wenn du George weiterhin belügst und er es auf eine andere Art und Weise herausfindet, weiß ich nicht, ob er dir das so schnell verzeihen wird'' unterbrach er mich.

,,Weiß dein Bruder überhaupt davon?'' fragte er nun, woraufhin ich den Kopf schüttelte.
,,Oh man Clay...'' seufzte er.
,,Nicht einmal deinem Bruder hast du erzählt, dass du ein Kind hast? Der Onkel seit Jahren ist?'' Er klang wirklich fassungslos.

,,Ich bin dir ehrlich...'' fing er an.
,,Wärst du nicht mein bester Freund, würde ich dir dafür womöglich eine reinhauen. Du hast ein junges Mädchen alleine mit eurem Kind gelassen und kannst anscheinend nicht einmal jetzt Verantwortung dafür übernehmen'' fuhr er fort.

Ich starrte auf den Boden, ich fühlte mich so schlecht.
Nicks Worte trafen mich wirklich und das schlimmste war, dass er recht mit allem hatte.
Aber ich war einfach noch nicht bereit, wieso verstand das niemand?
Sich um ein Kind zu kümmern war nicht mal wie eben die Socken zu wechseln, es war eine Lebensaufgabe, die so viel mit sich brachte, dass ich nicht besaß.

,,Ich schmeiß mich unter die Dusche'' riss mich Nick aus meinen Gedanken, der aufgestanden war und mich noch einmal anschaute, bevor er in sein Badezimmer lief.
,,Du solltest mit ihm wirklich dringend reden'' sagte er.


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Vielleicht hätte er ihm auch einfach eine reinhauen sollen, da er es schon verdient hätte, aber gleichzeitig hätte das auch nichts gebracht, denn Clay scheint wirklich Angst vor der Vaterfigur zu haben.

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