Advendskalender Is It Love 2022

24/Merry Christmas

Autorin: RiaSummer91

(Kurzgeschichte Colin und Bella)

„Er war da! Er war da, Daddy", reißen mich Hopes Worte aus dem Schlaf.

Warum ist sie eigentlich nicht so eine Schlafmütze wie ihre Schwester.

Mit einem klick, schaltet Hope die Deckenleuchte an und springt aufgeregt aufs Bett.
„Daddy!"
Ich blinzle einige Male, um mich an das plötzlich helle Licht zu gewöhnen, und setze mich gähnend auf.
Ein kurzer Blick auf den Wecker. Immerhin hat sie die Güte, mich erst um acht zu wecken.
„Nochmal ganz langsam Motte."
„Aber Daddy, er war da. Santa Claus war hier. Er hat die ganzen Kekse gegessen und die Milch getrunken. Und das hier lag auf dem Teller. Liest du es mir vor?"
Sie hält mir einen Zettel entgegen, an dem einige Kekskrümel kleben.
Ich nicke ihr zu und hebe die Decke, damit sie sich an mich kuscheln kann.
Gebannt starrt sie auf den Zettel in meiner Hand, als würde sie selbst versuchen, ihn zu lesen.

> „Vielen Dank für die Plätzchen und die Milch, Hope.
So konnte ich gestärkt meine Reise fortsetzen und weiteren
Kindern ihre Geschenke bringen.
Sei weiterhin dieses tolle, brave Mädchen.
Ich freue mich schon auf deinen Brief im nächsten Jahr.
Santa Claus."<

„Siehst du Daddy, hätten wir Milch und Kekse vergessen, hätten andere Kinder keine Geschenke bekommen."
Hope schält sich aus meiner Decke und hüpft aus dem Bett.
„Komm, Daddy. Wir müssen Geschenke auspacken."

Schmunzelnd stehe ich auf und ziehe mir erstmal etwas über, ehe ich mit ihr die Treppen runter gehe.
Fröhlich rennt sie in die Küche, aus der es herrlich nach Kaffee und Kakao duftet.
Bella steht mit einem bezaubernden Lächeln am Herd und rührt in einem Topf.
Sie bekommt einen langen Kuss, während Hope ganz aufgeregt zu ihrer Schwester läuft und ihr Santas Nachricht zeigt.

Moment mal, Lilly ist wach?
Ohne zwanzig Mal wecken und zahlreichen Flüchen ihrerseits.

„Ein Weihnachtswunder. Dass ich das noch erleben darf", scherze ich und bekomme die übliche, genervte Reaktion von Lilly.

„Witzig Dad, wirklich."

„Was verschafft uns die Ehre, dass du uns am Weihnachtsmorgen mit deinem sonnigen Gemüt beglückst."

Lilly rollt auf meine Worte hin nur mit den Augen.

„Sie möchte heute Abend auf eine Party", klärt mich Bella schließlich auf.

„Es ist Weihnachten."

„Dad komm schon, alle gehen hin."

„Ich hab doch gar nicht nein gesagt, sondern nur erwähnt, dass Weihnachten ist", entgegne ich ihr belustigt.

„Heißt das, ich darf hin und du fährst mich?", hakt Lilly direkt nach.

„Klar."

Mit einem lauten Kreischen springt sie vom Stuhl und fällt mir glücklich um den Hals.

„Du bist der Beste!", sagt sie überschwänglich und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

Klar, solange bis ich wieder zu irgendwas, nein sage.

Bella reicht Lilly eine Tasse Kakao und mir einen Kaffee.

„Können wir jetzt endlich Geschenke auspacken. Bitteee."

Lilly hält Hope ihre Hand entgegen und geht schon mal mit ihr ins Wohnzimmer.

„Na komm, Kätzchen. Nicht das Hope vor Ungeduld noch durchdreht."

„Woher hat sie das nur", gibt Bella frech von sich und huscht mit ihrer Tasse an mir vorbei zu den Mädels.

Als ob ich ungeduldig wäre.

Ich setze mich zu Bella auf die Couch, während Hope und Lilly auf dem Boden sitzen und ihre Geschenke auspacken.

Alte Weihnachtslieder begleiten das ganze im Hintergrund und draußen scheint es mal wieder zu schneien.

Bella lehnt sich entspannt gegen mich und nippt immer wieder an ihrer Tasse.

Das Ganze wirkt schon fast idyllisch.

Zumindest so lange, bis Hope mit einem glücklichen, schrillen Ton aufspringt und stolz ihre Gitarre in den Händen hält.

„Er hat sie mir wirklich gebracht."

Ich blicke kurz zu Lilly, deren Lippen ein stummes: „Danke", formen, nachdem sie ihre Geschenke ausgepackt hat.

„Zeigst du mir, wie man spielt, Daddy?"

„Und deine anderen Geschenke?"

„Später."

Später?

Ich will mich gerade von Bella lösen, um Hope ihre erste Gitarrenstunde zu geben, als Lillys Worte mich daran hindern.

„Komm her, du Quälgeist, ich zeig es dir."

Lilly greift nach ihrer Gitarre, die seit Tagen neben der Couch steht und wartet darauf, dass sich Hope zu ihr setzt.

Hoch motiviert setzt sich Hope ihrer großen Schwester gegenüber.

Auch wenn es zwischenzeitlich sehr schief klingt, hätte dieses Weihnachten nicht schöner sein können.