the first argument

103 6 0
                                    

Als wir wieder im Baumhaus waren, schrieb ich Mum schnell eine SMS, dass wir gut angekommen waren und dankte ihr und Dad für den kleinen Trip. Plötzlich klopfte Zafrina an: „Nessie, darf ich reinkommen?" „Natürlich." antwortete ich und legte das Handy bei Seite. „Na man muss ja fragen...sonst passiert mir das Gleiche wie Senna." lachte sie. „Na ja sie hat uns etwas überrascht." grinste ich zurück. „Darf ich fragen wie lange ihr schon zusammen seit?" fragte sie. „Noch nicht so lange, eineinhalb Wochen." antwortete ich. „Oh wirklich erst? Ihr habt immer so...vertraut gewirkt." „Jake ist seit meiner Geburt auf mich geprägt, also das ist manchmal so bei Wölfen. Das heißt nicht, das sie gleich verliebt oder so sind, aber sie müssen immer bei demjenigen sein. Ja und dann hab ich mich vor einem halben Jahr in ihn verliebt." erklärte ich. „Das hört sich echt sehr intim an." murmelte Zafrina. „Na ja..." „Weshalb ich eigentlich hier bin..." sagte sie „Du warst zwar schon so oft bei uns, aber könntest du vielleicht mit Jacob einkaufen gehen?" „Na klar. Immer noch der gleiche Delikatessen Shop?" „Ja, aber der Besitzer hat gewechselt." antwortete sie. „Okay, weißt du wo Jake ist?" „Vorhin hab ich ihn mit Garrett in den Baumwipfeln gesehen." „Hätte ich mir ja denken können..." lachte ich.

Der Weg zum Shop war nicht weit und es war der einzige in der Umgebung. Da es dort immer frische Ware aus dem Gebiet gab, war es entsprechend teuer, aber das war ja kein Problem. Wir holten einige Schachteln Garnelen und Krebse und verschiedene Fischsorten. Das Obst von hier konnten wir uns ja auch alleine pflücken. Auf dem Rückweg sprach ich das an, was mir schon seit gestern Abend durch den Kopf wanderte. „Du Jacob?" „Ja?" „Warum sind wir hier? „Was...na um dir etwas Sonne zu schenken und die Amazonen zu Besuchen." antwortete er verwirrt. „Okay, lass es mich anders formulieren: Wieso sind wir wirklich hier?" Jake geriet ins stocken: „Ich.....ich weiß nicht was du meinst....es gibt keinen....anderen Grund." „Jacob, ich bin nicht blöd. Erst kommt Nahuel überstürzt zu uns und ich muss plötzlich zu einem Shoppingausflug und dann redet Nahuel allein mit Carlisle, danach ist euch die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Schließlich fliegen wir mit Unterstützung zu Zafrina. Der springende Punkt ist aber, als ich dich auf andere Ziele anspreche, antwortest du mit: ...zu nah. Da ist es nur logisch das du damit die Volturi meinst. Also was ist los?" Jacob sah mich mit großen Augen an und schluckte: „Du hast teilweise recht." antwortete er. Ich schaute ihn fragend an, doch er sah nicht so aus, als hätte er die Absicht mir weitere Infos zu geben. Wütend ließ ich seine Hand los und blieb stehen. „ Und ich dachte in einer Beziehung kann man einander vertrauen, außerdem gehen die Volturi auch mich was an." rief ich und rannte mit zwei Garnelenschachteln in der Hand los. Schon als ich lief, wusste ich tief in meinem Inneren, dass es kindisch war. Mit tränenden Augen schaute ich noch mal zurück und sah, dass Jacob es noch gar nicht richtig begriffen hatte, das ich weg war. In der Hoffnung er würde sich auf einem öffentlichen Weg nicht verwandeln, rannte ich in Höchstgeschwindigkeit weiter. „Nessie! Renesmèe! RENESMÈE CARLIE CULLEN bleib bitte stehen!" Die Rufe wurden immer leiser und so konnte ich davon ausgehen, dass mich noch kein Wolf verfolgte. Als ich eine große Palme sah, sprang ich ab und kletterte an ihr hinauf. Von oben sah ich meinen Freund, der gerade in zwei Jogger nach mir fragte: „Entschuldigung, haben sie vielleicht ein wunderschönes Mädchen gesehen? 17 Jahre alt und hüftlanges rotes Haar? Circa 1, 70 m groß?" „Tja sucht nicht jeder eine schöne Frau?" antwortete der Mann mit einem Seitenblick auf seine Begleiterin, die in böse anguckte und ihm in die Seite boxte. „Aber nein. Jemand mit so langen Haaren wäre mir aufgefallen." sprach der dunkelhaarige Mann weiter. Fluchend dankte Jacob dem Paar und lief in den Dschungel hinein. Ich befestigte die zwei Schachteln an meiner Hose und kletterte weiter von Baum zu Baum, immer Jacob hinterher. Ein paar mal drehte er sich hoffnungsvoll um, nur um dann noch enttäuschter auszusehen. Bei Zafrina erzählte er gleich alles. „Oh Gott, wir müssen sofort Bella und Edward anrufen! Sie werden uns in Stücke reißen – Bella ist ihr ein und alles."

Länger hörte ich nicht zu, sondern hangelte mich an den Lianen immer weiter. Schließlich ließ ich mich staunend in einer Astgabel nieder, denn vor mir sah man die Lichter der Stadt und es sah atemberaubend aus. Langsam beschlich mich ein kleines Hungergefühl und ich öffnete die eine Schachtel. Die Garnelen schmeckten köstlich und ich machte es mir gemütlich um die Menschen zu beobachten, denn ich befand mich im öffentlichen Teil des Dschungels. In der Nähe stritten sich zwei Männer um die letzte Kokosnuss an der Palme. Und irgendwo beschwerte sich eine Frau über die Schwester ihres Freundes. Seufzend legte ich mich hin und schloss die Augen. Mein Handy hatte ich ausgeschaltet, da es aller zwei Sekunden geklingelt hatte und jetzt war es hier angenehm ruhig.

Am morgen weckte mich ein gräulich gelber Vogel, der ganz in der Nähe saß und an einen Baum klopfte. Verschlafen schaltete ich mein Handy an. Es war 6.41 Uhr und ich hatte 21 Anrufe von Jacob, 11 von Kate und einen von Garrett. Schnell rannte ich los, da jetzt die Gefahr bestand, dass sie jetzt meine Eltern anrufen würden. Schon von Weiten hörte ich die aufgeregten Stimmen. „Sie ist jetzt eine ganze Nacht weg. Wir müssen Bella und Edward informieren." „Können wir nicht noch einmal ein paar Stunden warten und sie erst dann anrufen." fragte Jacob gerade mit flehender Stimme. "Sie wird schon wieder auftauchen, aber wir sollten wirklich Bella und Edward Bescheid geben." "Nein, müsst ihr nicht!" sagte ich und sprang vom Dach. Sofort hatten mich alle umringt. Jacob kam als erster zu Wort: "Nessie, ich...es tut mir so leid. Bitte...Ich liebe dich...du kannst mir vertrauen!" "Das weiß ich doch..." Schnell drückte ich meine Lippen auf seine. "Mir tut es leid, es war kindisch von mir, einfach abzuhauen. Ich wollte euch keine S - " "Wo hast du denn die Nacht verbracht?" fragte Senna. "In den Baumwipfeln ca. 10 km südlich von hier." antwortete ich.

Bis(s) zum ersten Licht - Nessie & JakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt