Bis(s) zum ersten Licht - Nessie & Jake

Just Married

Den ganzen Tag ließ Rosalie Lennox nicht los und der Kleine machte auch nicht den Eindruck, als wollte er irgendwo anders hin. Mit seinen kleinen Händen griff er immer wieder nach Rose Haaren. "Wird er überhaupt mal in seinem Bettchen schlafen?" fragte Mum lächelnd. "Vielleicht, wenn er größer ist." Wir mussten alle Lachen, denn jetzt hatten er ein Zimmer und würde fast nie Zeit darin verbringen. "Wann wollt ihr ihn eigentlich verwandeln?" "Wahrscheinlich mit 17 oder 18, früher wäre für Jungs einfach zu zeitig, da sehen sie noch zu kindlich aus. Nessie? Kannst du mal bitte die Flasche aus der Mikrowellen holen, Lennox hat Durst." Ich sprintete in die Küche und gab Rosalie die Flasche. "Du kannst ihm auch das Fläschchen geben, wenn du möchtest." bot meine Tante an und ich stimmte sofort zu.

Am Freitragabend machten wir uns langsam auf den Weg nach Alaska. Da auch die Wölfe eingeladen waren, nahmen wir wieder Carlisle Privatjet. "Passt ja mit den Kleidern und Anzügen auf. Die dürfen nicht zerknittern!" rief Alice immer wieder, während sie die Klamotten im hinteren Teil des Fliegers verlud. "Hat jeder sein Zeug? Oder wichtiger, ist jeder, der mitmuss, anwesend?" fragte Carlisle. Im Flieger wurde es wieder voll. Alice wuselte die ganze Zeit herum, nahm das Gepäck ab und fluchte leise, wenn irgendwas zerknittert war. "Alice! Wir wollen los und zum Start musst du dich hinsetzen." rief Esme von vorn. Alice ließ sich unentspannt auf einen Sessel fallen.

Nach der Landung in Fairbanks nahm sich Alice einen "Mietwagen" indem sie Die Kleider und Rose und Lennox zu den Denalis brachte. Wir hingegen rannten. Der Wald empfing uns mit Dunkelheit und wir hielten uns den ganzen Weg fernab der Straßen auf. Die Polarlichter leuchteten uns den Weg. Es war einfach wunderschön. Ein paar mal liefen uns Elche über den Weg und Emmett behauptete sogar einen Grizzly gesehen zu haben. Wir ließen uns Zeit für die Strecke und kamen nach eineinhalb Stunden an. Das Haus war hell erleuchtet, aber noch nicht geschmückt. Außer uns waren auch schon Bejamin und Tia und Maggie, Siobhan und Liam da. Zur allgemeinen Verwunderung lief uns auch Fred über den Weg. "Oh, es ist so schön, dass ihr kommt. Habt ihr Hunger?" begrüßte uns Kate. "Hey, schon aufgeregt?" fragte ich. "Nein, es hält sich in Grenzen, aber ich glaube, wenn dann die letzten Gäste eintreffen, wird es schlimmer." "Es wird bestimmt alles so, wie du es dir wünscht." beruhigte ich Kate. "Danke. Ach, die Gästezimmer stehen übrigens bereit, falls ihr schlafen möchtet. Im ersten Stock." erklärte sie und die meisten, die schlafen konnten, machten sich auf den Weg nach oben. "Nehmen wir gleich das Zimmer?" fragte Jake und öffnete die erste Tür. "Klar, das Bett sieht gemütlich aus!" antwortete ich und setzte mich aufs Bett. "Das stimmt!" Ich wusste gar nicht wie müde ich war, aber ich war sofort eingeschlafen.

Am Morgen wurde ich von vielen Stimmen geweckt. Offenbar waren jetzt alle Gäste da. Ich stand auf und ließ Jake schlafen. "Morgen, Nessie!" rief Tia von unten. "Guten Morgen!" antwortete ich. "Du und Jake ihr seid die letzten. Wo ist Jake überhaupt?" "Er schläft noch. Wieso die letzten?" "Ich sollte auf euch warten, da Erdgeschoss geschmückt wird. Wir sollen uns im Gesellschaftszimmer, unter dem Dach aufhalten. Sagt Carmen." "Ich schreib Jacob einen Zettel, der wird schon nicht runter gehen." "Das wäre nett, ich warte hier nämlich schon eine ganze Weile." Unter dem Dach waren alle versammelt. "Wo ist Alice?" fragte ich Mum. "Die Braut schminken. Zusammen mit Tanya und Rosalie. Alice hat gesagt, dass nur du mich schminken darfst. Sie sagte, ich hätte kein Händchen dafür." Ich musste mir das Lachen verkneifen und nahm sie mit ins Bad. "Wie willst du die Haare haben?" Sie sah mich verwirrt an: "So wie sie sind?" "Oh Mum, dass ist eine Hochzeit." Ich flocht ihre Haare locker nach hinten, sodass sie halboffen waren. "In Ordnung?" "Ja mein Engel."

Kurz nach um 11 schlüpften alle in ihre Kleider und Anzüge, denn halb 12 begann die Hochzeit. Alle sahen einfach nur toll aus, sogar Senna, Zafrina, Kachiri, Huilen, Nahuel, Maysun und Jennifer hatte ihre Dschungelkleidung gegen Festtagsmode getauscht. Wir durften auf den Hinweis von Carmen nach unten. Alles war mit lila oder weißen Blumen geschmückt und überall standen Kerzen. Die Hochzeit fand auf der Wiese vor dem Haus statt. Ein Gang aus Blumen verlief durch die Stühle vor zu Garrett, der in einem hellgrauen Anzug auf Kate wartete. An den Stühlen waren kleine Herzen und Blüten befestigt. Als die Musik einsetzte, standen alle auf und drehten sich zur Tür, die genau im richtigen Moment aufging. Kate wurde von Carlisle geführt, der für sie auch so etwas wie ein Vater war. Ihr Kleid war wunderschön und passte einfach zu ihr. Kates Haare waren offen, bis auf je drei geflochtene Strähnen, an denen der bodenlange Schleier befestigt war. Ihr Brautstrauß bestand aus lila Rosen und weißen Lilien. Mit einem strahlenden Lächeln lief sie neben Carlisle zu Garrett, der auch sehr glücklich aussah. Offensichtlich war der menschliche Pfarrer von Kate so verzaubert, dass Garrett erst einmal kurz husten musste, bevor er anfing zu sprechen. "Wir haben uns heute an diesem sonnigen Tag zur Vermählung von Katrina und Garrett. Wer etwas gegen dieses Bündnis einzuwenden hat, der spreche jetzt." Alle schwiegen. Der Pfarrer sah Garrett an: "Bitte sprechen Sie mir nach.." Aber Garrett sagte seinen Text schon von ganz alleine auf und Kate setzte ein. Ich atmete tief ein, um nicht loszuheulen und griff nach Jakes Hand. "Ja ich will." antwortete Kate leise auf die berühmte Frage und auch Garrett stimmte mit einem sicheren: "Aber natürlich!" zu. "Nun, dann dürfen Sie die Braut jetzt küssen." Garrett beugte sich hinunter zu seiner Frau und sie küssten sich zärtlich. Als das Klatschen nachließ, führte uns das Paar zum Garten. Die Tische standen im Halbkreis um die Tanzfläche mit Bühne und alles war in Vintage Stil geschmückt. Bei den Gratulanten hatte sich schon eine lange Schlange gebildet, als Jacob und ich ankamen, aber das Anstehen dauerte nicht lange, wir waren ja Vampire.