"Ist alles soweit in Ordnung?" fragte Jacob, der mich im Arm hielt. Ich nickte kurz und schaute ihn an. Seit wir da waren, hatte er mich nicht einmal aus den Augen gelassen. Es war inzwischen früher Nachmittag. "Du bist immer noch kalt, wollen wir nicht doch in eine Sauna fahren?" fragte er zum bestimmt hundertsten Mal. "Ich weiß, dass du dir Sorgen um mich machst, aber..." ich musste schlucken, mich schüttelte es wiedermal vor Kälte. "Nichts aber. Komm!" sagte er, hob mich sanft hoch und schaffte mich zum Auto. Ich musste lächeln. Zusammen fuhren wir zu der kleinen Sauna. Wir hatten Glück und es war nichts los, sodass wir eine "eigene" Sauna bekamen. Es war schön warm, aber trotzdem kuschelte ich mich an Jacob. Ich schlief fast neben ihn ein, aber als eine Mitarbeiterin nach fast einer Stunde auf uns aufmerksam wurde, behaupteten wir einfach, dass wir gerade erst gekommen waren. Doch nach einer Viertelstunde mussten wir dann raus. "Schade, dass es für normale Menschen, so schnell ungesund wird." bemerkte Jacob mit einem Lächeln. "Ich muss dir Recht geben, aber zum Glück ist mir jetzt wieder warm. " sagte ich und setzt mich in Jakes Auto. "Wie möchtest du den Nachmittag verbringen?" fragte er und ich zuckte mit den Schultern. "Willst du an den Strand?" Ich schüttelte den Kopf und sah ihn entschuldigend an: "Sorry, aber ich hab momentan zu nichts Lust. Können wir uns nicht einfach im Bett verkriechen?" "Ich versteh dich..." grinste er und drückte mich an sich.
"Guten Morgen!" flüsterte Jacob. Ich drehte mich verschlafen zu ihm um und lächelte. "Gut geschlafen?" fragte ich leise und er nickte. "Du bist wunderschön..." flüsterte er und küsste mich. "Nein! Jetzt wird aufgestanden, sonst endet es so wie gestern nach dem duschen! Ich will wissen wie es Charlie geht." sagte ich entschieden und stand auf. "Musst du dich wieder anziehen?" fragte mein Freund grinsend, aber ich schüttelte nur den Kopf und ging ins Bad. Ich hörte wie Jake seufzte und ich musste lächeln. Gut, dass gestern Abend niemand da war.
Bevor wir zu Charlie aufbrachen, schauten wir noch schnell bei den anderen vorbei. "Morgen!" begrüßte uns Rosalie. "Morgen, ist Carlisle schon wieder oder immer noch im Krankenhaus?" "Immer noch, ihr wollt bestimmt gleich hin, oder?" "Ja. Sind Alice und Carmen immer noch okay?" "Ja, ich denke schon. Zafrina, Senna und Kachiri sind seit gestern Abend wieder weg. Sie haben Freunde auf Hawaii, die sie vergessen haben zu warnen." "Oh, ich hab mich gar nicht von ihnen verabschiedet." murmelte ich halblaut. "Sie werden morgen wieder da sein." tröstete mich Rose. Ich nickte kurz und zog dann Jacob in Richtung Highway.
"Mum, wie geht es ihm?" fragte ich sofort als ich die beiden sah. "Besser. Sein Zustand hat sich in der Nacht stark verbessert. Seine Rippen verheilen auch ziemlich gut, aber sie müssen ihn immer noch im Koma lassen." antwortete Mum und schloss mich in die Arme. "Darf ich zu ihm?" fragte ich etwas fröhlicher. "Natürlich!" Sue saß an Charlies Bett und hielt seine Hand. Sie schaute nicht auf, als wir hereinkamen. Charlies Gesicht war nicht mehr so blass und er atmete gleichmäßiger. "Hallo Nessie, Jacob. Bella, die neuen Untersuchungen weisen darauf hin, dass er das Schlimmste überstanden hat. Ich denke morgen können wir schon zur Aufwachphase übergehen." Carlisle schloss die Tür hinter sich. "Das ist ja wunderbar!" entfuhr es Sue. Wir mussten lächeln. Es war schön zu sehen, wie alles wieder gut wurde - nein nicht alles. So viele waren verschwunden. Es war einfach grauenvoll. Der schrille Ton von Dads Handy ließ uns aufschrecken. "Ja? Emmett, was ist los?" Nach einer kurzen Pause legte er auf und sah uns mit geweiteten Augen an: "Alice dreht gerade durch. Offenbar hat sie etwas gesehen!" rief er nur und rannte auch schon los. "Entschuldige Sue!" sagte Carlisle und wir sprinteten Dad hinterher.
Bis zum Haus konnte ihn niemand mehr einholen. Mum stieß die Tür auf. Im Wohnzimmer waren alle versammelt. Alice stand vor der Treppe und starrte vor sich hin - allerdings nicht leise. Sie schrie, so dass ich Gänsehaut bekam. Dad stand vor ihr und versuchte sie zu beruhigen, aber auch sein Gesicht sah so aus, als würde er jeden Moment explodieren. Er wusste, was Alice sah und offenbar quälte es ihn genauso. "Edward, Edward! Was zum Teufel ist passiert!" rief Mum und zog ihn zur Seite. Er sah auf, als wäre er aus einem Traum erwacht. "Jasper. Er wollte abhauen. Demetrie hat ihn geschnappt und er wird gefoltert - durch Jane!" Alle schluckten entsetzt. Alice hörte auf mit schreien, aber sie wirkte immer noch wie versteinert. "Edward! Da ist noch was, sag schon!" rief diesmal auf Carlisle. "In ca. einer Viertelstunde werden die Amazonen von den Volturi angegriffen und verschleppt." sagte er so leise, dass nur Vampire es hören konnten. Ich war froh, dass Jacob mich hielt, sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich wirklich umgekippt. Mir war ganz elend zumute. "In einer Viertelstunde kommen wir nicht nach Hawaii." flüsterte Garrett. "Wir können nichts mehr tun." sagte auch Emmett. "Hat einer von ihnen eine Chance?" fragte Rosalie. "Kachiri am ehesten. Zafrina wird gleich am Anfang von Jane angegriffen. Sie hat keine Chance." sagte plötzlich Alice. "Carlisle, wann brechen wir auf?" fragte ich zitternd. "Wir brauchen noch unsere Pässe. Heute Abend sind wir bereit." antwortete er. Ich war überrascht. Eigentlich dachte ich, dass er wieder sagt, dass wir noch warten müssen. "Ich fahr nach Seattle." meldete sich Dad. "Ich komm mit!" sagte auch Mum. "Kommt nicht in Frage! Du bleibst bei Nessie. Alice wird mich begleiten!" Und schon waren die beiden verschwunden. Ich hörte die quietschenden nassen Räder auf dem Asphalt, ehe mich Rosalie ablenkte. "Wir müssen aussehen wir Touristen! Esme und ich haben schon länger den Plan vorbereitet. Wir werden einen der schnellsten Privatjets nehmen. Mit ihm brauchen wir nur 3 Stunden bis nach Lissabon. Von dort aus laufen wir."
"Gut, wann werden Edward und Alice wieder da sein?" fragte Jacob. "Sie werden gleich wieder da sein. Länger als eine Viertelstunde wird es nicht dauern." "Gut, ich mach sag Sam Bescheid." sagte Jacob und machte sich auf den Weg. Ich fühlte mich irgendwie nutzlos. "Was soll ich machen?" fragte ich. "Du kannst noch mal eine Trainingseinheit mit Garrett oder Emmett nehmen." schlug Mum vor und ich ging mit den beiden nach draußen. Schon die letzten Wochen, hatten wir immer wieder ein wenig trainiert, aber eigentlich konnte ich ja kämpfen. "Als erstes gegen Em - " ein schreckliches Heulen unterbrach mich. Ich rannte entsetzt los. "Nessie bleib hier!" rief Mum noch, aber ich ignorierte sie. Es war nicht nur Jake der heulte, sondern alle anderen stimmten mit ein. Es musste etwas wirklich grausames passiert sein. Jacob rannte mir aber schon entgegen - in Wolfsgestalt. "Jake? Was ist passiert?" fragte ich mit schriller Stimme. Er verwandelte sich und ich sah, wie er zitterte. "Jake?" ich ging auf ihn zu. "Weißt du noch wie Aro an Wachhunde dachte?" fragte er mit brüchiger Stimme. Ich nickte. "Sie haben Leah und Seth geholt!" "Oh..." stöhnte ich und nahm in den Arm. Man sah selten, dass Jacob weinte. Auch ich musste mir die Tränen zurückhalten. Mum kam hinter uns angerannt. Sie nahm umarmte Jacob und mich zusammen, denn sie hatte gehört, was er gesagt hatte. Als ich in Mums Gesicht sah, wusste ich, dass das nicht die einzige schlechte Nachricht war. "Was ist passiert?" "Benjamin." flüsterte sie und ich sank zusammen. Zwei starke Arme fingen mich auf und ich vergrub mich darin. "Wie?" fragte Jacob. "Carlisle hat Tia angerufen um ihr zu sagen, was wir vorhaben. Benjamin ist schon seit gestern Früh verschwunden. Amun hat sie rausgeschmissen. Er hat sie nur wegen Benjamin akzeptiert, aber er ist nicht mehr da. Sie wusste nicht was sie tun sollte und ist nach Italien gegangen. Dort war nur noch die Sekretärin. Die Schlacht hat bereits begonnen, denn die Rumänen haben den größten Schatz von den Volturi - Alec!" "Alec? Okay, wir müssen sofort los. Wo bleiben Dad und Alcie?" fragte ich, als ich mich wieder gefasst hatte. "Keine Ahnung. Sie müssten eigentlich schon wieder da sein." sagte Mum und ich sah die Sorge auf ihrem Gesicht.
"Ich ruf jetzt Jenks an. Edward hat sein Handy nicht mit und Alice geht nicht ran." sagte Esme und wählte. Nach kurzer Zeit ließ sie das Handy wieder sinken. "Alice und Edward waren sind nicht bei Jenks angekommen." sagte sie fast lautlos. "Ich versuch es noch mal bei Alice." knurrte Mum. "'Allo?" "Das war Stefans Stimme!" kreischte Esme. Ich merkte wie pure Wut in mir aufstieg und mir Tränen übers Gesicht liefen. Sam kam hereingestürmt: "Wir müssen nach Rom! Carlisle!" "Wir auch. Sam, wir auch! Es gibt einen Privatjet. Er startet in 10 Minuten am kleinen Flugplatz. Wir werden 9 Stunden brauchen." erklärte Carlisle und bemühte sich sachlich zu bleiben. "Gut! Wir sind da!" Sam verschwand wieder. "Ist jeder bereit? Bella alles in Ordnung?" fragte Carlisle. Sie schüttelte den Kopf, versuchte aber zu lächeln. Diese Grimasse sah etwas gruselig aus. "Gut auf geht's!" rief Emmett und wir folgten ihm.
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Bis(s) zum ersten Licht - Nessie & Jake
FanfictionNach 7 Jahren des Wartens sind Jake und Nessie endlich ein Paar. Doch dieses Glück wird plötzlich gestört und immer mehr Leute verschwinden. Das Leben der Cullens und der Quileute wird auf eine harte Probe gestellt. Viel Spaß beim Lesen