the situation tapers to a point

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Die meisten kamen mit. Nur Esme, Liam, die Amzonen und Huilen blieben zu Hause. Wir rannten kurz vor die Grenze zwischen USA und Kanada, wo man auf alle Fälle Bären oder Pumas antreffen konnte. Ich schnupperte und schloss die Augen. In der Nähe saßen Vögel auf einem Bau. Ein TSück weiter entfernt klopfte ein Specht. Der Wind ließ die Blätter rascheln, der ganze Wald schien zu flüstern und schließlich nahm ich es war. Ich konnte nicht sagen ob ich die Rehe eher gerochen oder gehört hatte. Zarte Hufe sanken in den nassen Boden ein. Doch plötzlich erregten zwei andere Geräusche meine Aufmerksamkeit. Schwere Tatzen stapften durch das östliche Gebiet, dann ein ersticktes unmenschliches Quieken. Der Grizzly hatte anscheinend ein Tier erlegt. Außerdem schlug nicht weit entfernt von hier ein feuchtes warmes Herz. Ein junger Puma - meine Lieblingsbeute. Als ich losstürzte waren gerade mal zwei Sekunden vergangen, doch das war zu langsam. Alice hatte sich schon den Puma geschnappt und den Emmett kämpfte gerade noch mit den Grizzly, aber der wäre eh viel zu groß für mich gewesen. Seufzend konzentrierte ich mich erneut. Schließlich fand ich eine Herde Bergziegen. Auf dem Gipfel des Felsens ließen Jake und ich es uns schmecken. Ich saugte genüsslich zwei Böcke aus, während Jacob einen aß. Das übliche Wetter ließ die Gegend geheimnisvoll wirken. Das Tal verschwand unter den dicken Nebelschwaden fast vollständig und auch der Regen passte.

Langsam machten wir uns wieder auf den Weg zu den anderen. Emmett erzählte gerade von seinem Kampf mit dem Bär. Es wäre ein perfekter Tag gewesen, wenn man nichts von den Dingen jenseits des Atlantiks gewusst hätte. Mein Dad bedankte sich gerade ausgiebig bei mir, dass ich Alice und Carmen überredet hatte, da hörte ich auf einmal meine Mum: "Was? Oh Scheiße! Wir kommen." Niemand hatte mitbekommen, dass Bella telefoniert hatte. "Was ist?" fragte mein Dad sofort und war augenblicklich bei ihr. Auch ich und Jacob stürmten zu ihr. "Charlie. Sue sagt er sei beim Holzhauen verschollen!" "Wie bitte?" "Sie wollte nach ihm sehen, denn das Mittagessen war fertig, doch er war nicht mehr da." erklärte Mum mit brüchiger Stimme. "Nessie, geh nach Hause. Jacob begleitet dich!" rief mir Dad zu. "Meinst du das ernst?" fragte ich entsetzt, auch mein Freund knurrte empört. "Renesmée! Geh schon!" "Er ist mein Opa! Ich durfte Mum auch helfen." Stöhnend verdrehte er die Augen und wir jagten Mum durch den Regen hinterher.

Innerhalb von 5 Minuten standen wir vor Charlies weißen Haus, wo Sue schon aufgeregt hin und her lief. "Bella! Er ist einfach verschwunden. Seine Axt liegt auch noch da." Wir hasteten den Pfad entlang zu Charlies Holplatz. "Nach links! Die Volturi!" rief Emmett. Der Geruch von Vampiren wurde stärker, doch er vermischte sich mit Blut. es waren wieder die Gleichen, wie bei dem Angriff nach dem Kino - Demetrie, Afton und Santiago. Doch auch Felix und zwei neue waren mitgekommen. Und, mein ihr Anblick ließ mich stocken.... Jane. Außerdem gab es hier nicht nur Volturi. Eine wunderschöne Frau mit braunen Haaren und sechs Männer.

"Jule! Da kommen noch mehr!" rief einer der fremden Männer. "Ich weiß! Nicolas wir schaffen das. Setz endlich deine Gabe ein." rief die Frau zurück. "Sie funktioniert nur 15 Mal pro Monat." "Mach endlich!" "In Deckung!" rief Carlisle, da niemand wusste, was diese mysteriöse Gabe bewirkte. Ich sprang hinter einen Baum, doch wieder einmal zu langsam. Ein Schauer lief mir über den Rücken und eisige Kälte breitete sich in meinem Körper aus. Ich merkte wie ich erstarrte und keine Kontrolle mehr über meine Glieder hatte. Schließlich konnte ich nur noch meine Augen bewegen und es wurde immer kälter. Ich hörte die Schreie der anderen, doch ich konnte nicht antworten. Meine Mum stand vor mir und sah mich erschrocken an. Ich blickte von ihr zu Charlie und endlich fing sie wieder an zu kämpfen. Schräg vor mir sah ich Santiago, der Charlie immer noch festhielt. Eine weiße, unregelmäßige Linie zierte Santiagos Unterarm. Jemand hatte ihn abgerissen und er hatte ihn mit seinem Gift wieder angeklebt. Er war bestraft wurden, schoss es mir durch den Kopf. Emmett raste auf Santiago zu und dieser warf Charlie in die Luft. Erschrocken beobachtete ich seinen Flug. Er krachte gegen einen Baum und fiel knappe zwei Meter in die Tiefe. Ich stand am nächsten, doch ich konnte mich nicht bewegen. Als er aufschlug, wurde er bewusstlos und Blut sickerte aus einer Wunde an der Schläfe. Niemand konnte ihm in diesem Moment helfen. Alle hatten mit sich zu tun, obwohl Bella sie versuchte abzuschirmen. Nach den 2 längsten Minuten meines Lebens sackte ich auf den Boden. Die eiskalten Schmerzen zuckten immer noch durch meinen Körper, doch ich kroch auf den Knien zu Charlie. Die Wunde war nicht tief und ich riss ein Stück meines Pullies ab und wickelte es im um den Kopf. Weiter kam ich nicht, denn einer der Rumänenmänner mit Bart hob mich hoch und drückte mich gegen den Baum. Keuchend versuchte ich Luft zu bekommen, doch er hatte seine Hände um meinen Hals gelegt. Jacob, Dad, Carmen, Rose, Tanya und Garrett waren ebenfalls erstarrt. Mum und Alice versuchten die Volturi in Schach zu halten. Carlisle, Emmett und Kate kämpften gegen ein paar der Rumänen. Es war aussichtslos. Jule ging genüsslich auf Garrett zu und legte ihre schlanken Hände an seinen Kopf. Oh Gott, nein, dachte ich und schloss die Augen. Ich hoffte auf die Hilfe der Wölfe, doch es war höchst wahrscheinlich wie mit der Gabe meiner Mum, wenn einer der Wölfe betroffen ist, haben es auch alle anderen. Verdammt! Ein Schrei von Kate lies mich die Augen öffnen. Zum Glück hatte sie jedoch nicht vor Trauer geschrien, sondern einfach als Kampfschrei - Kate hatte Jule den Kopf abgerissen. Mit ihrem Kopf in der Hand erstarrte sie und Nicolas knurrte wütend. Ich schnappte nur noch nach Luft und griff mit meinem Arm nach seinen. Der Vampir zuckte erschrocken zurück. Ohne das ich es wollte, hatte ich meine Gedanken auf ihn übertragen. Perfekt! Ich stieß ihn weg, rannte los und stieß Jule weg von Garrett. Doch bevor ich etwas anderes machen konnte, sank ich vor Schmerz zu Boden. Ich keuchte erschrocken, aber dank Mum stand ich kurz darauf wieder. Als ich um mich blickte, sah ich, dass die meisten Rumänen sich stöhnend auf dem Boden wanden. Wir hatten keine Chance. Über die Hälfte von uns war erstarrt und würde auch erst später wieder auftauen. Der Rest kämpfte in deutlicher Unterzahl mit den Volturie und den Rumänen. Jemand zog mich grob an einem Arm hoch und hängte mich über seine Schulter - Demetrie. Ich fing an zu schreien, verstummte aber sofort, als ich sah, dass Jule ihre Hände um Dads Hals gelegt hatte. Mum rannte mit einem gewaltigen Knurren auf sie zu. Da sie abgelenkt war, versagte ihr Schutzschild und wir waren verloren. Als ich das Knirschen von Jules Fingern hörte, schloss ich wieder die Augen. Ich wollte nicht mit ansehen, wie mein Vater starb. Das Knirschen riss schlagartig ab und ich hörte, wie mehrere Leute keuchend einatmeten. Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich unterdrückte ein Schluchzen. Jemand würgte und Demetrie ließ mich erschrocken los. Ich öffnete meine Augen und musste auch einen Brechreiz unterdrücken. Die Volturi und auch die Rumänen waren verschwunden, bis auf Jule, die tot im Gras lag. Neben ihr stand ein großer, muskelbepackter, blonder Mann. Ich musste den Blick abwenden, es war ekelhaft an ihn auch nur zu denken. Stattdessen sah ich wie sich Jacob, Dad und die anderen langsam wieder bewegten und rannte zu ihnen. Ich umarmte Dad und Jake kurz. Emmett hob sofort Charlie hoch und wir rannten zum Krankenhaus. "Danke, Fred!" sagte Dad. "Edward, wer ist das?" fragte Carlisle. "Fred Gagnon. Er gehörte einst zu Riley's bzw. Victorias Neugeborenenarmee." erklärte Dad. Zischend gingen sowohl Mum, als auch Emmett, Jacob und Alice in Angriffsposition. Verwirrt blickte ich zu Fred. "Äh, bitte lasst es mich erklären..." stammelte Fred nervös. Dad legte die Hand auf Mums Schulter und sie entspannte sich leicht. "Also, ich bin Fred Gagnon und bin seit ziemlich genau acht Jahren ein Vampir. Mein menschliches Alter wäre jetzt 28. Riley hat mich während meines Forschungsprojekts in Washington gebissen, doch niemand traute sich an mich heran, denn ich habe, wie ihr sicher schon mitbekommen habt, eine Gabe." erklärte er während Emmett Jule verbrannte. "Ich kann Leuten absichtlich das Gefühl geben mich total abstoßend zu finden. Eine Zeit lang könne sie nicht mal an mich denken. Als damals der Angriff auf euch begann, klingte ich mich aus und versprach Bree in Vancouver auf sie zu warten. Sie wollte Diego, einen befreundeten Vampir holen, den sich Victoria am Abend zuvor "ausgeborgt" hatte. Bree kam nie in Vancouver an. Kanntet ihr sie?" fragte er fast liebevoll. "Ja. Sie hatte sich beim Kampf ergeben. Sie wusste nicht, was sie da tat und wollte es eigentlich auch nicht. Wir wollten sie aufnehmen, aber dann kamen die Volturi und töteten sie." sagte Dad. Wir waren inzwischen angekommen und Carlisle untersuchte Charlie gerade. Ich war so besorgt, dass ich mich nicht wirklich auf das Gespräch konzentrieren konnte und immer auf und ab lief. "Ich hatte die Befürchtung, dass sie nicht überlebt hatte, aber was ist mit Diego?" "Er wurde schon am Abend seines Besuchs bei Victoria getötet. Er wusste zu viel. Bree hatte das am Ende auch gewusst." erklärte mein Vater. "Was wusste er?" "Zum Beispiel wusste er, dass die Sonne niemanden von euch schadet und das der Angriff auf uns viel gefährlicher war, als er aussah. Außerdem wollte er mit Bree abhauen, aber Victoria gefiel das nicht, da Diego ein sehr guter Kämpfer war." "Oh. Das mit der Sonne hatte uns Riley sowieso vor dem Kampf erklärt." Mir viel auf, dass Mum in schweigend in einer Ecke saß und nervös ihre Hände knetete. "Mum, er wird schon wieder. Er ist zäh, du kennst ihn doch." versuchte ich es, aber ich wusste genau, dass das nicht besonders glaubwürdig war. "Ja ich weiß. Aber...in den letzten Wochen hab ich kaum mit ihm gesprochen. Wir haben uns das letzte Mal vor drei Wochen gesehen. Die Einladung zum Essen musste ich absagen und das letzte was er zu mir gesagt hat war: Vergiss den Kartoffelauflauf nicht. Tschüss Schatz." "Mum, über die letzten Worte von jemanden denkt man nach, wenn dieser gestorben ist. Charlie wird nicht sterben!" überzeugt betonte ich den letzten Teil. Seufzend drückte sie mich an sich. Nach endlosen 2 Stunden kam Carlisle aus der blassgelben Tür. "Bella, du kannst jetzt zu ihm, aber warte! Charlie wurde an den Rippen operiert. Wir mussten ihn bei der OP einmal fast wiederbeleben, deshalb liegt er jetzt im künstlichen Koma. Es geht ihm soweit gut. Ich denke, dass wir ihn bald wieder aus dem Koma holen können, aber im Moment ist er sehr schwach. Maximal zwei Personen dürfen auf einmal zu ihm." Mum machte ein entsetztes Gesicht und zog Dad mit sich in den Raum. Als sich die Tür wieder schloss hörte man nur, wie Carlisle leise mit den anderen Ärzten sprach. Ich berührte besorgt Jakes Hand. "Ich weiß doch, dass du das alles nur gesagt hast, um Bella zu beruhigen, aber du hast doch Carlisle gehört: er wird wieder." flüsterte mein Freund und ich setzte mich lächelnd auf seinen Schoß, doch Jacob hatte andere Pläne. "Carlisle? Könntest du vielleicht auch kurz Nessie untersuchen? Sie ist eiskalt." "Wieso, was ist denn?" fragte ich verwirrt. "Ich hole einen Spiegel, geh bitte in den ersten Raum. Ich folgte Jacob. "Hier bitteschön." lächelte mein Opa und hielt mir einen Spiegel hin. Ich starrte erschrocken hinein. Mein Gesicht, nein, mein gesamter Körper war kreidebleich und meine Lippen schimmerten blau. Insgesamt hatte ich starke Ähnlichkeit mit einem erfrorenen Menschen im Leichensaal. "Was passiert mit mir?" "Keine Sorge, das ist wohl eine Nachwirkung von Nicolas' Gabe. Wie fühlst du dich?" "Mir ist immer noch ein wenig kalt, aber nicht schlimm. Und dann ist da noch so ein komisches Gefühl, wie als würden ... tausende Nadeln auf mich einstechen." Er nickte kurz und untersuchte mich. "Ja, es ist, wie ich es mir schon dachte. Nicolas' Gabe lässt einen erfrieren, aber da normale Vampire sozusagen nichts spüren, stört sie das nicht. Du aber bist ein Halbvampir, also wirkt es sich auf dich stärker aus. Du bist total ausgekühlt. Deine Körpertemperatur liegt 7°C unter dem Normalwert. Am besten, du gehst in eine Sauna. Am besten zusammen mit Jacob, denn er ist auch ausgekühlt. Gegen die Schmerzen kann ich dir etwas geben, wenn du willst. Hol dir bitte auch vorne einen Tee oder ein anderes warmes Getränk." Wir gingen wieder ins Wartezimmer und bemerkten eine völlig aufgelöste Sue. "Danke, dass ihr ihn gefunden habt!" rief sie und nahm mich in den Arm. "Hey, alles gut. Guck mal, du kannst jetzt zu ihm. Mum und Dad sind gerade heraus gekommen." tröstete ich sie. "Nein, nein, du kannst natürlich zuerst zu ihm." sagte Sue, aber ich nahm sie einfach an der Hand und ging mit ihr zusammen in das Zimmer.

Charlie war an mehrere Schläuche angeschlossen und hatte seine Augen geschlossen. Sein Gesicht hatte eine ungesunden gräuliche Farbe. An seiner Schläfe klebte ein großes Pflaster und seine Mitte war bandagiert. Er hatte mehrere blaue Flecken an seinen Armen - er sah einfach furchtbar aus. Ich versuchte mich zusammenzureißen und nahm Charlies Hand. "Es heißt, dass Leute, die im Koma liegen einen manchmal hören können." flüsterte Sue und ich sah, dass sie weinte. Ich nickte kurz. "Hey Charlie. Ich bin's, Ness. Du weißt wahrscheinlich selber das du echt schlimm aussiehst." auf einmal sprudelte alles aus mir heraus und ich erzählte ihm, was wir alle für eine Angst um ihn hatten, "Wahrscheinlich hörst du mich jetzt und musst eigentlich lächeln." Ich drückte seine Hand und küsste ihn auf die Wange, bevor ich Sue mit ihm allein ließ.

"Wie sieht er aus?" fragte Jacob. "Nicht gut. Da sind so viele Schläuche." Bevor Jake etwas erwidern konnte, kamen Mum und Dad zu uns. "Nessie, du gehst jetzt zusammen mit den anderen nach Hause. Keine Widerrede, okay? Bella, ich und Sue, werden wahrscheinlich hier bleiben. Bevor du protestierst - du kannst morgen wieder hierherkommen." sagte Dad ernst. Ich nickte nur stumm und verabschiedete mich von den beiden.

Bis(s) zum ersten Licht - Nessie & JakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt