3. Kapitel

4 2 0
                                    

„Stimmt irgendwas mit dem Schrank nicht? Sieht er hässlich aus, so allein an der Wand?", fragt Natasha verwundert.

Rhea macht eine undefinierbare Bewegung mit dem Kopf und huscht zum Schrank. Sie legt die Gegenstände vom Schrank vorsichtig auf das Bett und zieht darauf die Einlegeböden heraus und legt diese neben sich und dem Bett. „Was hast du vor?", fragt Natasha, Rhea hält nur ihr Hand hoch, legt sie auf Natashas Bauch und schubst sie leicht nach hinten, aber sie bleibt dabei in der Hocke und macht mit einer Hand weiter. Die etwas Zierliche tastet die Wand ab bis sie eine Unebenheit fühlt. Vorsichtig wird die Tapete abgerissen und ein kleines Loch wird enthüllt. Aber Rhea versucht nicht es zu vergrößern, sie versucht eine Art von Eingang zu finden, der geöffnet werden muss. Zärtlich wird etwas, dass wie eine kleine Tür nur ohne Griff aussieht, geöffnet. Rhea zieht Natasha runter und schmeißt sie durch die Öffnung. Man hört einen Schrei von Natasha ausgehend, darauf geht Rhea durch die Öffnung um eine schockierte Natasha zu sehen. „Warum musstest du mich ohne Vorwarnung hier rein werfen?", beklagt sich Natasha und sieht Rhea an, diese auf eine Tür zeigt und dabei intensiv in Natashas Augen blickt. Die Größere steht auf, geht zur Tür und lässt die Kleine auf dem Boden sitzen. Die Tür wird von einer weiblicher Hand geöffnet und darauf ziehen die Hände Rhea vom Boden hoch. Rhea geht voraus in den dunklen Gang hinein, zugleich sich Natasha an ihren Schultern bedient, damit sie Rhea nicht verliert und sich nicht verirren kann. Zusammen gehen die Zwei hintereinander durch den schmalen Gang. Sobald die beiden eine Strecke von circa 10 Meter zurückgelegt haben, fragt Natasha: „Was wollen wir hier?" Statt Rhea antwortet, geht sie etwas schneller um kurz darauf am Ende des Ganges zu sein.

„Woher wusstest du, dass der Gang hier endet?"

„Eins vorab, ich bin alt und du nicht... Ich kannte den Gang von früher, da ich öfters mal flüchten musste," antwortet Rhea monoton. „Flüchten?", murmelt Natasha vor sich hin und wird wieder einmal durch eine Tür geschmissen, doch zur ihrer Erkenntnis sieht sie eine große Lichtung mit drei Gängen. Rhea, die auch durch die Tür geht, schlägt zweimal leicht auf Natashas Schulter und möchte in den linken Gang gehen. Aber Natasha hat andere Pläne: Sie greift nach Rheas Hand und hält diese auf: „Wohin des Weges?" Rhea befreit sich erstmal von Natashas Hände, dreht sich um und antwortet: „Dort ist etwas..." Dennoch gefällt diese Antwort Natasha nicht und fragt: „Was ist denn dort?" Rhea ignoriert es und geht durch den Gang. Natasha hat keine andere Wahl als ihr zu folgen.

Am Ende des Ganges schimmert ein Braunton durch den Busch. Natasha geht näher heran und entdeckt ein Kreuz. Sie versucht das Braune aus dem Grünzeug zu befreien, dabei fällt ihr auf, dass es eine etwas größere Schatulle, mit einem Kreuz und Schloss, ist. Rhea, die sich mittlerweile an dem Busch gesetzt hat, holt aus ihrer Jacke einen Schlüssel raus. Die hockende Natasha überreicht Rhea die Schachtel, diese sie darauf öffnet.

„Deine Schachtel?", fragt Natasha, da es ihr ein wenig seltsam vorkommt. „Nein, von meiner Großmutter oder Urgroßmutter...," antwortet Rhea. Zwischen den beiden herrscht Stille, für Rhea angenehm und für Natasha unangenehm, bis Rhea die Sache aus der Schachtel nimmt. Es ist eine Karte, etwas klein, aber gibt trotzdem Wichtiges.

„Eine Karte? Ich hätte mehr erwartet."

„Es ist nicht nur eine Karte, es ist ein Wegweiser. Orte sind gekennzeichnet, Erklärungen, Übermittlungen, sowas halt."

„Und was ist am Ende?"

„Wer weiß?"

...

„Lass uns erstmal zurück gehen. Ich glaube du kannst es auch nicht so auf der Schnelle entziffern"

Rhea nickt einverstanden und zeigt Natasha den Weg zurück.

Angekommen im Zimmer, schaut Natasha auf die Uhr und bemerkt, dass sie schleunigst los müssen und zieht Rhea, welche die Schachtel auf dem Bett fallen lässt, zum Esszimmer.

KitackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt