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Ich hatte gehofft, dass er vielleicht nach dem Essen besser drauf ist. Schließlich kann man schon mal etwas ungemütlich werden, wenn man Hunger hat. Und ich wusste außerdem auch, wieviel er im Moment arbeitete.
Er hat in letzter Zeit sehr viele Castings gehabt. Und ist in vielen großen Filmen, neben anderen großen Namen gefeiert worden.
Wer denkt, dass der Stress danach vorbei ist, hat gar keine Ahnung. Danach geht es nämlich erst richtig los. Interview da, Fotoshoots dort. Alles kommt auf einmal. Dann einen Moment zum Durchatmen zu finden ist alles andere als einfach. Ich wusste das.
Ich hatte also Scott heute eingeladen, damit er vielleicht mit seinem Bruder etwas reden konnte - für den Fall, dass er nicht mit mir reden wollte.
Und schon, als Chris die Treppe herunterpolterte und ins Esszimmer kam, bemerkte Scott die Anspannung in seinem großen Bruder.
Chris' Augen waren gerötet von der Länge an Zeit, die er jetzt vor dem Computer verbrachte. Er sah einfach fertig aus.
,,Du brauchst ein Bier.", kam es von Chris, der sofort eins aus dem Kühlschrank holte ubd seinem Bruder gab.
Chris bedankte sich nicht mal, geschweige denn nickte, um irgendwie zu zeigen, dass er zuhörte. Während wir gemeinsam aßen, sagte keiner ein Wort.
,,Wie läufts mit der Arbeit?", fragte ich leise.
,,So wie immer. Stressig.", presste Chris heraus und sah mich emotionslos an.
Ich nickte bloß.
,,Aber das verstehst du nicht, oder? Hast du noch nie.", schob er leise nach, offenbar dachte er, dass ich es nicht hörte. Doch das tat ich.
Ich versuchte, mir mein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. ,,Tut mir Leid.", flüsterte ich, in seine blauen Augen blickend.
,,Du sagst immer 'tut mir Leid'. Wie wärs, wenn du einfach gar nicht mehr fragst? Das wäre für mich definitiv angenehmer."
Alles klar, also versuchte er, seinen Stress an mir auszulassen. In mir brodelte es nur so von Wut. Gleichzeitig konnte ich es kaum abwarten nach oben zu stürmen und ins Kissen zu weinen.
Ich ließ mein Besteck auf den Teller fallen, stand auf und machte mich schnellen Schrittes auf den Weg nach oben. Dass dabei mein Stuhl nach hinten umkippte, war mir vollkommen egal.
Oben angekommen öffnete ich die Tür, und schlug die Tür dann mit aller Macht zu.
,,Kannst du es mal lassen?", kam es von Scott.
,,Was?"
Scott rollte seine Augen. ,,Hör verdammt nochmal auf, es an ihr auszulassen, Chris. Sie hat das nicht verdient. Reiß dich zusammen, verdammt."
Und da machte es klick in Chris' Kopf. Ohne weitere Worte ging er nach oben und klopfte an der Zimmertür.
,,Baby? Darf ich reinkommen?"
Als keine Antwort kam, öffnete er die Tür.
Ich hatte Chris gehört, ja. Seine Schritte machten auf der Treppe eine besonders einprägende Art von Geräusch.
Ich hörte, wie er ins Zimmer rein kam und sich auf die Bettkante setzte.
Ich lag mit den Gesicht in den Kissen. Er legte eine Hand auf meine Schulter und ließ sie dort ruhen.
,,Es tut mir Leid, Y/N. Ich hätte meinen Stress nicht an dir auslassen sollen. Das war falsch, ich-"
,,Hör auf.", grummelte ich.
Abrupt hörte er auf zu reden.
,,Hör auf dich zu entschuldigen. Wäre angenehmer für mich, wenn du gerade nichts sagen würdest.", murmelte ich ins Kissen herein.
Ich hörte, wie Chris schnaubte. Dann nahm er seine Hand weg.
Die Angst, dass er jetzt weggehen würde, verpuppte, als ich spürte, wie die Matratze sich neben mir senkte.
Langsam legte er einen Arm um mich, küsste meine Schulter.
,,Kannst du mir verzeihen?", kam es von ihm.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm.
,,Rede mit mir. Wenn du Stress hast, rede mit mir. Bitte.", bat ich ihn.
Er nickte und zog mich näher an ihn heran. Ich spürte einen federleichten Kuss auf meiner Stirn.
,,Sollten wir nicht wieder runter zu Scott gehen. Vermutlich denkt er sich sonst was, was wir hier oben machen."
Chris schmunzelte darauf. ,,Einen Moment noch, okay?"
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