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V A L

Es ist Sonntagabend und ich sitze in der Patsche. Anscheinend wurde beschlossen, dass wir heute Abend alle – und zwar wirklich alle – bei den Jungs zuhause sind und abhängen.

Ich saß auf der Couch und scrollte auf Instagram, während mich Rachel kurz und schmerzlos in die Abendplanung einweihte. Fieberhaft überlegte ich, wie ich aus dieser Nummer rauskommen würde, denn die Begeisterung, mich einen ganzen Abend lang im selben Raum wie Westbrook aufzuhalten, fällt gegen null. Nach vorgestern Nacht habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich mal für eine sehr lange Zeit das Haus der Jungs nicht betreten werde. Vielleicht bis zu meinen Abschluss oder bis die Jungs ausgezogen sind. Je nachdem, was früher eintrifft.

Aber nun stehe ich jetzt hier, vor der Haustür der Jungs und reiße meinen Blick in die Luft, als Blake den Mädels und mir die Tür öffnet. Wie zu erwarten, präsentiert er uns seinen Oberkörper, als wäre nichts weiter dabei. Für ihn es das vermutlich auch nicht. Früher ließ mich das kalt. Er sieht gut aus, keine Frage, aber ich konnte es bisher immer gut ignorieren, wie gut er aussieht. Aber heute, nachdem ich diesen perfekten Körper auf mir spüren konnte und weiß, was sich unter dem Hosenbund verbirgt, ist es schwer, ihn einfach so auf die Wartebank zu schieben. Mir hätte vorher klar sein müssen, bevor ich ihm die Zunge in den Hals steckte, dass es nicht einfach werden wird.

Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht wie ich mich verhalten soll. Bisher waren meine One-Night-Stands mit Kerlen, die ich nur flüchtig kannte oder am selben Abend aufgerissen habe. Aber ich bin noch nie mit jemanden im Bett gelandet, mit dem ich auch befreundet bin und den ich fast jeden Tag zu sehen bekomme.

Daher stehe ich etwas unbeholfen hinter Rachel, Jules und Bonnie vor der Haustür der Jungs.

„Guten Abend, die Damen.", begrüßt uns Blake mit seinem Hundert-Dollar-Lächeln.

„Wir haben Knabberzeugs mit.", ruft Bonnie freudig aus und quetscht sich an Blake vorbei ins Haus.

„Und natürlich was zu trinken.", fügen Rachel und Jules hinzu, heben die Flaschen hoch und folgen Bonnie.

Ich will ihnen schon nach, doch Blakes Blick fängt mich auf. Er sieht mich an, lächelt dämlich und wartet. Ich winde mich unter seinem Blick, rühre mich keinen Zentimeter.

„Was ist?", murmle ich, als er mich immer noch nicht aus den Augen lässt. Als ich ihn gestern früh regelrecht aus dem Wohnheimzimmer geschmissen habe, haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Aber was sollten wir groß reden? Die Sache ist klar, ich hoffe nur der Kerl hält sich an unsere Abmachung.

„Nichts, ich bin nur überrascht dich hier zu sehen.", gibt er zu und verschränkt die Arme vor der Brust. Er schmunzelt.

Es wäre zu auffällig gewesen, wenn ich nicht mitgekommen wäre. Denn normalerweise bin ich diejenige, die sich bei den Jungs selbst einlädt und an den Wochenenden hier herumlungert. Mein Rückzieher würde nur Fragen aufwerfen, also muss ich so tun als wäre alles wie immer. Das heißt mitkommen, und mich im selben Raum wie Blake aufhalten, das einen ganzen verdammten Abend lang. Aber ich habe schon schlimmeres überstanden. Da schaffe ich es wohl den beliebtesten Eishockeyspieler des Colleges zu ignorieren, egal wie sexy er mich anlächelt.

„Warum sollte ich nicht hier sein? Ist doch nichts passiert." Ich zucke gelangweilt mit den Schultern und quetsche mich ebenso an ihm vorbei. Hinter mir höre ich ein leises Lachen und das Klicken der Haustüre, die ins Schloss fällt.

Vielleicht ist es besser ich zeige ihm die kalte Schulter und halte ihn so auf Abstand. Das ist für uns beide leichter und einfacher damit umzugehen, hoffe ich zumindest. Zumindest weiß ich, dass Blake nichts von Beziehungen hält. Also muss ich mir keine Sorgen machen, er käme auf die Idee wir wiederholen das oder so. Das eine mal war genug, nein stimmt nicht. Es hätte gar nicht passieren dürfen.

The Game - Kingston University Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt