Kapitel 10

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Heute war die erste Chemo und ich habe Angst.
Miguel weiß immer noch nichts von meiner Leukämie. Ich habe Angst vor seiner Reaktion.
Ich mag ihn langsam. Er ist eigentlich ein ganz normaler Mensch mit ein paar perversen Macken. Aber haben wir die nicht alle?

In der Hochzeitsnacht ist nichts passiert von dem ihr irgendwas denkt ihr schmutzigen Perverslinge! Wir saßen auf der Couch und haben Filme angeschaut. Das war ganz nett.

Nett ist die Schwester von Scheiße.

Halt den Mund, dich hat keiner nach deiner Meinung gefragt.

Ich war grade dabei meine Haare fertig zu machen, weil ich gleich in einer halben Stunde los gehen muss. Miguel war schon weg.
Er musste so wie er sagte zum Club für eine Besprechung.

Die einzige die noch hier ist Rojana. Wie soll ich bloß an ihr vorbei kommen?

Eine letzte Strähne meines Haares fehlt noch.
Ich nahm sie in die Hand, bürstete sie durch und glättete sie dann.

Mein Haar.. Wie wird es wohl sein, wenn es weg sein wird?
Ich meine würde ich mir eine Perücke kaufen? Zu 100%. Es wäre mir peinlich vor Miguel mit Glatze zu stehen.

Ich war grade auf dem Weg zur Haustür, da kam Rojana mir direkt entgegen.

„Oh Reyna. Wo willst du denn hin?"

Scheisse.

„Oh Rojana, ich möchte nur an die frische Luft. Ich brauch ein wenig Zeit für mich nach der Sache mit Pablo."

Sie guckte mich Verständnisvoll an.

„Oh natürlich. Könntest du mir ein Gefallen tun Liebes?"

„Natürlich Rojana."

„Sagst du mir die Wahrheit?"

Was? Lüge ich wirklich so schlecht?

„Was für eine Wahrheit?"

„Reyna du lügst sehr schlecht."

Ich hasse es zu lügen. Ich sah sie jetzt mit Reue an.

„Miguel scheint das nicht zu merken, aber ich bin eine Mutter."

Ich nickte leicht.

„Erzählst du mir es?"

Ich nickte traurig.

„Ich kann ja mit dir kommen."

Wie jetzt? Nein!

„Ro-"

„Nein meine Entscheidung ist gefallen."

Sie zog sich ihre Jacke und gemeinsam verließen wir das Anwesen. Ich habe Angst.

„Also was ist es mein Kind? Was ist mit dir?"

„Ich war auf dem Weg ins Krankenhaus.."

„Wieso? Bist du etwa schwanger? Dios bitte noch nicht."

„Nein, es ist noch schlimmer."

„Was ist es denn?"

„Ich-"

Komm schon Reyna! Du schaffst das!

„Ich bin krank. Sehr sogar um genauer zu sein. Es tut mir so leid."

„Was hast du denn meine Liebe?"

„Ic-Ich."

„Ich werde dich für nichts verurteilen Reyna."

Ich sah sie dankbar mit tränenden Augen an.

„Du musst mir erst schwören, das Miguel davon nichts mitbekommen wird! Ich will es ihm selber sagen. Bitte Rojana."

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt