Kapitel 22

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Es ist wirklich schwer Miguel zu ignorieren, aber ich muss nur noch 8 verfickte Stunden aushalten! Bitte seid stolz auf mich! Miguel meckert mich die ganze Zeit an, weil er es hasst ignoriert zu werden. Er hat es verdient.

Er hat dich nur gekitzelt Reyna...

Ich weiß! Das ist die reinste Hölle und folter für mich gewesen oke!?

Ich sitze grade in der Küche und esse mein Salami-Brötchen mit Gurke. Miguel ist noch im Schlafzimmer duschen glaube ich. Naja, auf jeden Fall sitze ich hier die ganze Zeit schon, seit dem ich bei meiner vorletzten Chemo gewesen bin. Alleine. Ich werde Ärger kriegen.
Von Rojana, Matthiás und von ihm.

Ich wollte eigentlich nicht gehen, aber ich bin halt zur stur gewesen. Man ich werde sowas von angemeckert von Miguel. Ich spüre schon förmlich sein Schrei in meinen Ohren.
Oder übertreibe ich grade?

Ich spüre einen Tropfen auf meiner Nase.
Hä? Ich bin doch drinnen, hier kann es doch garnicht regnen. Ich gucke also nach oben und sah in seine wütenden und giftigen Augen.
Ich ignoriere ihn aber. Ich bin halt eben stur.

„Mi Reina, wo warst du.", sagte er bissig.

Er weiß es genau, er will es nur von mir hören. Ich werde ihm aber nicht antworten.

„Mi Reina, ich schwöre dir, wenn du jetzt nicht antwortest, bring ich dich wieder vor diesen verfickten Wald und komme dich diesmal, aber nicht wieder abholen.", sagte er wirklich sauer.

Reyna du bist wirklich dumm.

Vielen dank auch, du Fotzenkopf.

Ich antworte ihm aber immer noch nicht, stattdessen stehe ich auf, bringe mein Geschirr in die Spüle und begebe mich ins Wohnzimmer.

Er würde mich nicht wieder vor diesen Wald bringen. Glaube ich jedenfalls.

„Reyna!", schrie er jetzt wütend.

Ich zucke zusammen vor Angst und Schreck. Würde er mich jetzt schlagen? Ich höre seine provozierenden lauten Schritte in meine Richtung. Seine großen Hände greifen auf meine Schultern und drücken zu. Sehr fest zu. Es tut schon ein bisschen weh, aber ich halte meine Schnauze.

„Weißt du gestern war das mit dem provokanten Ignorieren noch amüsant Reyna, aber bitte verhalte dich jetzt nicht wie ein kleines dummes Kind und antworte mir gefälligst.!", zischte er mir in mein Ohr.

Ich will aufstehen, aber er lässt mich nicht.
Ich bin sowas von am Arsch.

„Ich muss dich glaube wirklich nochmal vor den Wald bringen oder Pequéna bruja?"

Hat er mich grade wirklich Hexe genannt?

Er packt mich am Arm und zieht mich zur Haustür. Ich schreie Ich muss ihm jetzt antworten, sonst lande ich vor meiner persönlichen Hölle!

„Du Bastard, ich war bei meiner Chemo!", schrie ich panisch und leicht ängstlich.

Ich entziehe meinen Arm aus seiner starken Hand.

„Wag es dich nicht mehr, mich zu berühren! Du hast mein Vertrauen missbraucht Miguel!", schrie ich weinend wie ein Furie.

Er wollte mich wirklich nochmal vor den Wald bringen, obwohl er weiß was mir damals passiert ist. Ich kann es einfach nicht fassen.
Miguel hat mein Vertrauen missbraucht.

Die Gefühle aus meinen Augen. Verschwunden. Die Schmetterlinge in meiner Magengrube. Verflogen. Die Liebe in meinem Herzen zu ihm. Versteckt in der hintersten Ecke. Er hatte meine Vergangenheit gegen mich benutzt.

Er sieht mich ohne jeglichen Ausdruck an.
Es macht mir Angst. Er macht mir Angst.
Ich sehe grade nur Pablo in ihm.

„Ich will hier weg.", sagte ich enttäuscht mit einzelnen Tränen auf meinem Gesicht.

Ich gehe ins Schlafzimmer und packte meine Sachen. Einen Rucksack. Das reicht mir.
Ich brauche Abstand. Von allem. Von ihm.
Ich packte das nötigste ein.

„Du willst also gehen.", sagte er feststellend.

„Ja."

„Lass dich doch direkt scheiden."

Ein großer Riss entsteht in meinem Herzen.
Hat er das grade wirklich gesagt?
Will er sich von mir scheiden lassen?

„Ich brauche nur Abstand. Ich komme wieder."

„Stimmt, du brauchst ja das Geld für deine Chemo."

Mein Herz zerbrach in tausend kleine Teilchen.
Brennende und heiße Tränen erscheinen in meinen Augen.

Das meint er nicht so Reyna!

„Das meinst du nicht so...", sagte ich brüchig.

„Und wie ich das so meine, weswegen bist du denn sonst mit mir verheiratet Reyna."

„Fick dich Miguel.", sagte ich schluchzend.

Ich weinte, während ich meinen Koffer dieses Mal rausholte. Ich will nicht mehr. Was kann ich bitte dafür, das ich Krebs habe und auf der Straße gelebt habe? Sieht er denn nicht, wie sehr ich ihn liebe?

„Du hast recht, die Scheidung ist besser.", sagte ich jetzt nach einer Weile.

„Ich informiere meine Mamá."

Was soll ich bloß seinen Eltern sagen?

Ich sehe in seine Augen. Er sieht in meine.
Giftgrün trifft auf holziges Braun.

„Willst du wirklich, das ich gehe?", sagte ich brüchig.

„Du willst es doch. Wenn es dein Wunsch ist, halte ich dich nicht auf."

„Ich wollte nur ein oder zwei Tage Abstand-"

„Von mir Reyna. So klappt das nicht."

Ich nicke langsam, drehe mich um, mache meinen Koffer zu und hebe ihn auf den Boden.
Ich will nicht ausziehen, aber so klappt es einfach nicht mehr.

Schieb es nicht nur auf Miguel. Du hast auch Schuld daran, sogar mehr als er Reyna.

Meine innere Stimme hatte Recht, aber muss er dann solche Sachen zu mir sagen.

„Es tut mir leid Miguel. Es tut mir leid, das ich ohne dich bei der Chemo war.", sagte ich während eine letzte Träne von meiner Wange fiel.

Die Träne galt nur ihm. Nur seinen Augen. Nur seiner schwarzen Seele. Nur seinen Körper. Nur seinem Herzen...

Ich gehe die Treppen hinunter. Ich spüre seine Präsenz hinter mir. Er folgt mir bis zur Haustür. Ich habe mir ein Taxi gebucht.
Es kommt aber erst in 10 min.

Entschuldige dich doch einfach für dein Verhalten. Ihr bricht beide an der Scheidung, man sieht das er dich mag. Tut er nicht, sonst hätte er diese Worte nicht gesagt.

„Reyna."

Ich schaue ihn hoffnungsvoll an.
Bitte Miguel, lass es nicht so enden zwischen uns. Das haben wir beide nicht verdient.

„Pass auf dich auf und melde dich bei meiner Mutter.", sagte er kalt aber ich kann auch ein Hauch von Besorgnis raushören.

Ich nicke betrübt. Ich will hier gar nicht weg, aber wir brauchen beide Abstand nach diesen Worten von uns. Vielleicht wird es ja wieder.

„Wieso bist du nur so...", wisperte ich.

Du hast gesagt, dass du dich scheiden lassen willst.

Schnauze du Fotze.

Menschen sagen halt Sachen, die sie manchmal nicht so meinen. Sie kommen halt einfach so raus.

Genauso ist es bei Miguel.

Mein Vertrauen hat er trotzdem verloren. Er wollte mich wieder dort hinbringen. Das kann und werde ich ihm nicht so leicht verzeihen.

Mein Handy zeigte mir an, das mein Taxi da war, weshalb ich die Tür öffne und ihn ein letztes Mal anschaute. Ich werde ihn wiedersehen. Es ist ja nicht für immer.

Hoffe ich zumindest...

Als ich einsteige und wegfahre brennt sich sein Gift der toxischen Liebe in meine Haut.

Mi Amore...

Gangstas Paradise- Eine tragische LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt