Durch ein Klopfen an seiner Zimmertür wurde (D/N) aus seinen Gedanken geholt. Seufzend stand er von seinem Schreibtischstuhl auf und begab sich zur Tür, vor der er Taehyung stehen sah.
"Was willst du?" fragte (D/N).
"Es ist etwas persönlicheres. Kann ich reinkommen?" wollte Taehyung wissen.
"Es ist ja nicht so als würden wir nicht im selben Haus leben, also von da aus, natürlich." seufzte (D/N), ging wieder in sein Zimmer zurück und ließ die Tür für Taehyung offen, der im hinein folgte bevor er am Ende die Tür wieder schloss.Im Zimmer setzte sich (D/N) auf seinen Schreibtischstuhl zurück, um an seinen Hausarbeiten für die Schule zu arbeiten. Taehyung machte es sich derweil auf dem Bett gemütlich, während er den Jüngeren von hinten beobachtete.
"Hingefallen, also?" begann Taehyung.
"Ja." antwortete (D/N) ohne seinen Kopf zu heben.
Der Stift kratzte über das Blatt als Taehyung fragte: "Wie bist du hingefallen? Da musst du ja fast über eine Treppe gefallen sein."
Kurz hielt (D/N) inne, ehe er entgegnete: "Ich bin über die Schuhe von jemanden gestolpert und konnte mich nicht mehr rechtzeitig abfangen."
Ohne das (D/N) es sah, zog Taehyung skeptisch eine Augenbraue hoch.
"Du bist unmöglich so tollpatisch, (D/N). Vor ein paar Tagen hast du noch mit uns getanzt. Und keinen leichten, und ganz ohne tendenzielle Vorbereitung." meinte Taehyung. (D/N) blieb still und sah nicht in seine Richtung. "(D/N), ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ... hat dich jemand geschlagen?" Taehyung sah förmlich wie sich (D/N) verkrampfte.
(D/N) packte den Stift fester, als er über seine Schulter zu Taehyung blickte, den Blick jedoch sofort wieder nach vorne wandte und seine Arbeiten weiterführte.
Taehyung verstand. "War es einmalig?"
Erneut blieb (D/N) still.
Taehyung wartete ein paar Sekunden, doch als er sich sicher war, dass (D/N) kein Wort sagen würde, stand er auf und stellte sich neben den Schreibtichstuhl. Schnell kramte er in seiner Hosentasche herum und zog ein kleines Bonbon hervor. "Willst du was Süßes?" fragte er als er (D/N) das Bonbon vor die Augen hielt.
Musternd sah (D/N) erst das Bonbon, dann Taehyung an. "Ist nicht abgelaufen, keine Sorge." versicherte er sofort. "Außerdem, Süßes hilft immer."
Seufzend legte (D/N) den Stift weg und nahm das ihm angebotene Bonbon. Das Eis war gebrochen.
"Am Wochenende ist eine Party." fing (D/N) leise an.
"Wenn du da hin willst, können wir dich natürlich fahren." setzte Taehyung an. (D/N) war ein Teenager, also wenn er auf eine Party gehen will, dann sollte er da auch hin dürfen.
"Nein, nein." unterbrach (D/N) und erntete einen sehr verwirrten Blick von Taehyung. Seufzend gestand (D/N): "Ich will nicht auf die Party. Ich mag Partys nicht. Da gibt's sowieso nur Alkohol, Drogen, One-Night-Stands und Menschen."
"Niemand da aus deiner Klasse?" fragte Taehyung.
"Doch. Die ganze Jahrgangstufe, aber ich dürfte sowieso nichts trinken, weil ich noch minderjährig bin." antwortete (D/N) und sah Taehyung an.
"Die anderen sind alle schon volljährig?" wollte er überrascht wissen.
"Teilweise. Aber auf solchen Studentenpartys werden fast nie Ausweise oder eine Erlaubnis für Alkohol verlangt, also kann man da natürlich auch schon mit 16 rein, und was trinken."
"Dann willst du eben nicht dahin, das ist ja nicht schlimm (D/N)."
Lachend schüttelte (D/N) den Kopf. "Doch natürlich ist das schlimm. Jeder geht dahin, nur ich nicht, weil ich lieber daheim bleibe und lerne. Oder was anderes, sinnvolleres, mit meiner Zeit anfange. Sowas gibt es heute nicht mehr."
"Also wenn du am Wochenende nicht auf die Party willst, ist das okay. Wenn du deine Meinung aber doch noch ändern solltest, dann bringen wir dich natürlich da hin." versprach Taehyung.
"Danke, aber ich weiß ziemlich sicher, dass ich nicht hingehen werde." (D/N) drehte sich wieder um und widmete sich seinen Übungen.
"Danke, dass du so offen warst, (D/N)." bedankte sich Taehyung. (D/N) sah erneut zu Taehyung, bevor er überraschend aufsprang und ihn umarmte.
Taehyung war, gelinde gesagt, etwas überfordert. Der Kleinere hatte bis zu diesem Tag, mit noch niemanden von ihnen körperlichen Kontakt, der über gelegentliches Hände berühren hinaus ging. Das gerade glich schon fast einer Sensation.
Doch so schnell (D/N) ihn umarmte, so schnell war es auch schon wieder vorbei.
"Ich geh wieder zu den anderen runter."
"Okay. Ich komm dann zum Abendessen runter." antwortete (D/N) und setzte sich wieder.
Lächelnd ging Taehyung zur Tür und verließ (D/N)'s Zimmer."Und? Was hat er gesagt?" rief Jimin sofort als er Taehyung erbickte.
"Nun, zuerst einmal, am Wochende gibt es eine Party, aber (D/N) will nicht hingehen, also werden wir mit ihm diesen Tag verbringen, klar?" stellte Taehyung fest.
"Er will nicht auf eine Party?" fragte Hoseok verwundert.
"Nein, das will er nicht. Er hasst Partys. Außerdem gibt's da nur Alkohol und Drogen." antwortete Tae.
"Das stimmt. Und (D/N) ist sowieso noch minderjährig. Er dürfte gar nichts trinken." fügte Namjoon hinzu.
"War das alles?" wollte Jin wissen.
Taehyung seufzte. "Ich hab ihn gefragt ob er geschlagen wurde. Und er hat nicht geantwortet. Er hat sich eher fast verkrampft."
"Also wurde er geschlagen?" fragte Jungkook.
"Wenn sich (D/N) wirklich verkrampft hat, dann ist die Chance sehr groß, dass wir Recht hatten." meinte Yoongi.
"Flunkern kann der Kleine allerdings echt gut." warf Taehyung ein. "Wenn ich nicht im Zimmer bei ihm gewesen wäre, hätte ich nicht mit Sicherheit sagen können ob er lügt oder nicht."
"Nun, wir wissen jetzt das (D/N) heute geschlagen wurde. Wir müssen das im Auge behalten, Jungs." verlangte Seokjin von den Jüngeren.
"Natürlich, Hyung." antworteten alle entschlossen.
"Er hat mich auch umarmt." quietschte Taehyung schließlich.
"Awww!" quietschten Jimin, Jungkook und Hoseok im Chor.
"Umarmt?" hinterfragte Namjoon gekränkt. "Also, nicht das ich etwas dagegen hätte, aber das ist jetzt schon ein kleine Frechheit. Ich bin sein Stiefbruder und ich hab ihn noch nicht mal an der Hand angefasst, und Taehyung wird einfach umarmt." seufzte er.
Yoongi klopfte ihm auf die Schulter. "Mach dir nichts daraus. (D/N) braucht Zeit. Und er ist immer noch dein kleiner Bruder, es wird die Zeit kommen in der er dich mehr als alles andere brauchen wird." sprach ihm Yoongi Mut zu.
"Oder auch nicht." scherzte Seokjin und alle bis auf Yoongi und Namjoon lachten.
"Vielleicht liegt es auch einfach nur an der Dummheit." ergänzte Yoongi.
"Hey, das hab ich gehört, Yoongi." schimpfte Seokjin.
Yoongi zuckte unbeteiligt mit den Schultern, als Jin sich ihm näherte.
"Ich hätte niemals geglaubt, dass du sowas zu mir, deiner einzigen Hyung, sagen würdest." jammerte er.
"Oh je, jetzt fängt er an." warnte Jungkook.
"Ich hab doch nur dich Yoongi. Die anderen hab ich doch eh nicht unter Kontrolle. Du bist doch der Einzige hier, der wirklich ansatzweise auf mich hört. Und jetzt das!" jammerte Seokjin weiter und platzierte seinen Kopf in Yoongis Halsbeuge, bevor gefaktes Weinen den Raum erfüllte.
"Okay, ich bin weg." meinte Jungkook und verschwand schnell.
"Ich auch."
"Und ich hab noch was zu tun."
"Ja, ich denke ich muss auch noch den Hund ausführen."
"Ich muss die Unterwäsche aus der Wäsche holen."
"Und ich muss auch weg."
Und einfach so hatten sich alle aus der Affäre gezogen.
Yoongi seufzte und strich Seokjin über die Haare, bis er ihn hoffentlich irgendwann loslassen würde.
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Little Stepbrother
Fanfiction(D/N) hatte es noch nie leicht. Sein Vater verließ ihn und seine Mutter bereits am Tag seiner Geburt. Seitdem durchlebte (D/N) unzählige Beziehungen seiner Mutter, die jedoch alle in die Brüche gingen, sobald ihre potentiellen Lebenspartner von (D...