Der Schultag nach dem unvorhergesehenen Fotoshooting verlief eigentlich ganz normal.
Nur das (D/N) ausnahmslos von jedem angestarrt wurde, was zwar seltsam war, aber doch alltäglich.Auf dem Weg zur nächsten Unterrichtsstunde wurde (D/N) von Kai abgefangen.
"Bist du jetzt etwa auch schon Teil der K-pop-Branche?" fragte dieser gehässig.
"Wie kommst du denn auf so einen Quatsch? Hat dich ein Ball auf den Kopf getroffen, oder was?" maulte (D/N).
"Nun es gibt da ein paar sehr interessante Fotos. Ich würde sie dir ja gerne zeigen, aber ich bin mir ziemlich sicher, du kennst sie bereits." grinste Kai.
(D/N)'s Augenbraue verzogen sich. "Was meinst du?"
Mit dem breitesten Grinsen zog Kai sein Handy aus seiner Hosentasche und hielt es ihm vors Gesicht. "Das meine ich."
Es waren die Fotos von gestern bei seinem 'Fotoshooting'.
"Woher hast du das?!" zischte (D/N) ihn an, doch Kai grinste nur weiter. "Wer weißt davon?"
"Nun, bis jetzt nur ich und meine Clique. In der Schule ist es bisher nur ein Gerücht, aber das kann sich ganz schnell ändern."
"Du bist das mieseste Arschloch, das ich kenne." knurrte (D/N).
"Ach (D/N), werden wir doch nicht aggressiv. Es weiß doch noch nicht mal jemand, dass du wirklich solche Fotos gemacht hast." besänftigte er sarkastisch.
"Du weißt es! Du hast die Bilder auf deinem Handy!" schrie (D/N) wütend.
"Und ich werd' sie auch mit Freude an die gesamte Schule verschicken." grinste Kai.
Gott, (D/N) hatte sich ihm gegenüber noch nie so schwach und machtlos gefühlt. Es war ja die eine Sache, dass er solche Bilder auf seinem Handy hatte, und jetzt wer-weiß-was damit tun konnte. Die andere Sache war, dass er sie wirklich auf der Internetseite für die Schule posten würde.
Dieser Erpresser!
"Aber, ich bin ja nicht so grausam." warf Kai schmunzelnd ein.
"Ach nein." entgegnete (D/N) augenverdrehend.
Kai schritt auf ihn zu. "Nein, wenn du am Samstag mit mir zur Party kommst, dann werd ich deine Fotos löschen und niemand außer uns und meiner Clique muss jemals erfahren, dass dieses Gerücht stimmte."
"Das ist Erpressung!" stieß (D/N) geschockt aus.
"Mhm, nennen wir es eine Verhandlung. Wir beide gewinnen davon." widersprach Kai.
"Alles nur, weil ich dich letztes Mal ablitzen hab lassen?" wollte (D/N) wissen.
Mit verspielten Augen antwortete Kai: "Das hat mein Ego etwas gekränkt."
"Dein Ego ist so groß wie der Mount Everest!" fauchte (D/N).
"Mir ist es ja egal was mit deinen Fotos geschieht. Wäre zwar eine Schande wenn dich die ganze Schule so sieht -weil hübsch hast du dich ja schon gemacht- aber es ist nicht mein Problem." konterte Kai.
"Ich melde dich bei der Polizei wegen Erpressung!" drohte er.
Betroffen fasste sich Kai an seine Brust. "Ach (D/N), drohen steht dir einfach nicht."
"Lösch die Fotos!" knurrte (D/N).
"Das werd' ich. Wenn du mit mir auf diese Party gehst." versicherte er.
"Fein! Dann geh ich halt auf diese bescheuerte Party!"
Wieder grinsend näherte sich Kai ihm, packte seine Taille und flüsterte (D/N) ins Ohr: "Gute Entscheidung. Ich lösch die Fotos sobald du mit mir zusammen bist."
"Was?!" schrie (D/N) und löste sich aus dem Griff. "Du hast gesagt du wirst sie löschen, wenn ich auf diese Party geh!"
"Ich hab's dir bereits gesagt, wir verhandeln." erwiderte Kai. "Ich hol dich ab, also zieh dir was schönes an."
Und einfach so ging er und ließ (D/N) stehen.
"Mistkerl!" schrie (D/N) ihm nach.Wie jeden Tag holten ihn BTS ab, doch (D/N) beteiligte sich an ihrem Gespräch nicht.
"Ist in der Schule irgendwas passiert?" warf Jimin die Frage ins Auto.
"Sind die Fotos privat geblieben?" antwortete (D/N) als Gegenfrage und ohne ihnen einen Blick zuzuwerfen.
"Ja sind sie." bestätigte Namjoon. "War etwas?"
"Nein, nein." winkte (D/N) ab. Sie mussten von der direkten Erpressung nichts wissen. "Ihr werdet euch am Samstag selbst beschäftigen müssen."
"Warum?" fragte Jungkook verwirrt.
"Ich muss auf eine Party." seufzte (D/N).
Alle rissen die Augen auf. Zu sagen, sie waren geschockt, wäre eine Untertreibung gewesen.
Taehyung fand als erster seine Worte wieder. "Mit wem?"
"Mit einem Freund." antwortete (D/N) knapp.
Mit zusammengekniffenen Augenbrauen wand sich Namjoon an ihn. "Passt dir das überhaupt? Du magst doch eigentlich keine Partys."
"Ich muss da einfach hin." verdeutlichte (D/N).
Den Rest der Autofahrt waren alle still und (D/N) wusste, dass er ihnen unmengen an Sorgen bereitete, aber so war es immer noch besser als wenn sie den wahren Grund hinter dieser Absicht wüssten."Es ist einfach merkwürdig." meinte Jimin niedergeschlagen.
Seit sie wieder zuhause waren, hatte niemand ein Wort über den Vorfall verloren, (D/N) war auf sein Zimmer verschwunden und Jimin hielt es einfach nicht mehr aus.
"Das wissen wir ja auch." warf Taehyung ein.
"Wieso sollte er auf eine Party gehen, wenn er sie verabscheut, Tae?!" stieß Jimin frustriert aus.
"Jimin! Nicht in diesem Ton!" schimpfte Seokjin und veranlasste Angesprochenen in der Couch zusammenzusinken.
"Er hat gesagt er geht mit einem Freund..." begann Jungkook. "Vielleicht mag er es einfach nur nicht alleine zu gehen?"
"Wir leben jetzt schon seit ein paar Monaten mit (D/N) zusammen, Kookie, und ich habe in all' dieser Zeit noch nie einen Freund von ihm gesehen!" wand Jimin ein.
"Okay." akzeptierte Jungkook geschlagen.
"(D/N) hat gesagt, er muss dahin." entgegnete Hoseok.
"Und er sah nicht begeistert aus." fügte Yoongi hinzu.
"Er sah eher ... gezwungen aus." erwähnte Namjoon.
Eine unangenehme Stille legte sich über das Zimmer.
"Wenn der Typ von letztem Mal dieser Freund sein soll, dann glaub ich wirklich nicht das (D/N) scharf drauf ist auf diese Party zu gehen." seufzte Jimin.
Verwirrt drehte sich Namjoon zu ihm um. "Der Typ von letztem Mal?" wiederholte er.
"Ja, als wir den Film sahen und es geklingelt hat." ergänzte Jimin. "Also so wie (D/N) damals auf sein Zimmer gestürmt ist... und das ist der einzige von seiner Schule, den wir schon mal gesehen haben."
"Denkst du er geht mit ihm hin?" fragte Yoongi.
"Es wäre logisch." antwortete Jimin.
"Aber ... wenn (D/N) ... ihn gar nicht mag?" flüsterte Jungkook.
"Wir können nicht entscheiden was, und mit wem, (D/N) etwas unternimmt. Er ist 16 und klug. Er weiß wann er etwas tun sollte und wann nicht. Zumindest hoffe ich das." antwortete Namjoon.
"Joon, ich bin ja ganz deiner Meinung, aber wir denken alle, dass (D/N) gezwungen wird..." warf Seokjin ein.
"Aber wir haben keinen Beweis. Wir kennen (D/N) nicht so gut, dass wir uns da einmischen dürfen." erwiderte Namjoon.
"Ich denke (D/N) kann seine eigenen Entscheidungen treffen." unterbrach Yoongi und sah die anderen an. "Wir leben mit ihm - ja. Wir sind in dieser Hinsicht für ihn verantwortlich - ja. Aber bis vor ein paar Monaten hätten wir das nicht einmal mitgekriegt."
"Aber wir kriegen es jetzt mit Hyung!" rief Jungkook. "Wenn (D/N) zu etwas gezwungen wird, müssen wir etwas tun..."
"Tut bitte nichts..." ertönte (D/ N)'s Stimme, wodurch sich alle etwas erschreckten, bevor sie ihn ansahen.
"(D/N)-" fing Namjoon an, doch wurde von ihm unterbrochen.
"Nein. Ich hab's gehört, und es ist wirklich süß wie ihr euch sorgt, aber das müsst ihr nicht. Ich geh einfach einmal auf diese Party und dann nie wieder."
"Aber man merkt, dass du das nicht willst." warf Jimin besorgt ein.
"Ich wusste ja nicht, dass ich gleich 7 besorgte Stiefbrüder haben würde." witzelte (D/N).
"Lenk' nicht vom Thema ab." schmollte Jungkook bedrückt.
"Wenn du nicht willst, musst du nicht, (D/N)." meinte Jin. "Wir können dich am Freitag krankmelden ... dann könntest du nicht zur Party..."
"Danke, aber das brauch ich nicht. Wie schon gesagt, ich geh mit einem Freund. Ich bin am nächsten Tag wieder da." versicherte (D/N).
Die 7 sahen ihn mit besorgten Mienen an und (D/N) hatte sich noch nie so schlecht gefühlt.
"Ich bin schon groß, wisst ihr? Ihr könnt mir in dieser Sache vertrauen."
"Wenn du das sagst, werden wir das tun." antwortete Namjoon für alle."Du hast was?!"
"Richtig gehört."
"Du hast gesagt, du wirst die Fotos löschen wenn er mit dir auf die Party geht!"
"Der Plan hat sich geändert. (D/N) wird nur einmal auf eine Party gehen, also muss ich meine Chance nutzen."
"Du wirst doch nicht das tun was ich denke?"
"Denkst du was ich denke, denken wir gleich."
"Er ist 16! Das ist illegal!"
"Er wird so benommen sein, dass er es nicht mal merkt."
"Schon mal darüber nachgedacht, dass er dich anzeigen wird?!"
"Das tut er nicht. Dafür ist er zu weich."
"Das ist trotzdem nicht richtig."
"Hätte er damals einfach zugestimmt, wären wir jetzt nicht in dieser Lage."
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Little Stepbrother
Fanfiction(D/N) hatte es noch nie leicht. Sein Vater verließ ihn und seine Mutter bereits am Tag seiner Geburt. Seitdem durchlebte (D/N) unzählige Beziehungen seiner Mutter, die jedoch alle in die Brüche gingen, sobald ihre potentiellen Lebenspartner von (D...