Durch die Sonnenstrahlen, die in das Zimmer fielen, wachte (D/N) auf. Immer noch an Namjoon gekuschelt öffnete (D/N) seine Augen. Die starken Arme schlossen sich um ihn. Das T-Shirt trug nicht gerade bei, Namjoons gespannte Muskeln zu verbergen.
Nach wenigen Minuten schlängelte sich (D/N) vorsichtig aus Namjoons Griff, versuchte seinen Arm wieder so zurückzulegen, wie er war, und stand so leise wie möglich auf, um ins Badezimmer zu gehen.Seufzend wusch sich (D/N) sein Gesicht mit kaltem Wasser aus. Im Spiegel entdeckte er zum ersten Mal seit Samstagabend die Flecken, die Kai auf seiner Haut hinterlassen hatte. Sein kompletter Hals war rot und lila. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie seine Haut unter den Klamotten aussah.
Zögernd strich (D/N) über einen der Knutschflecken und schließlich über die verblassende Würgespur.
"Sie werden bald verschwinden." ertönte Namjoons Stimme.
(D/N) sah ihn durch den Spiegel an der Tür lehnen. Eigentlich hatte er gedacht, er wäre leise gewesen. "Sie zeigen trozdem was passiert ist." seufzte (D/N).
"Es gibt nichts was man nicht mit Make-Up verdecken kann."
"Ich muss aber mit dem Wissen dieser Nacht leben." entgegnete (D/N).
Namjoon stieß sich von seinem Platz an der Tür ab und stellte sich neben ihn an das große Waschbecken. "Das kann dir keiner abnehmen. Auch ich nicht, leider."
Suspekt sah (D/N) zu ihm. "Warum klingst du so, als würde es dich bedrücken?" stellte er Namjoon die Frage.
Empört starrte Namjoon ihn an. "Ich bin bedrückt." stellte er klar. "Mein kleiner Stiefbruder wurde gestern Nacht vergewaltigt."
(D/N) sah wieder nach unten und trocknete sich die nassen Hände ab.
"Wenn du reden willst, kannst du jederzeit zu einem von uns kommen. Vor allem natürlich zu Jimin und Yoongi." bot Namjoon ihm an.
"Müsstest du dich nicht für deine Arbeit, oder so, fertig machen?" wechselte (D/N) das Thema.
Namjoon lächelte ihn an. "Das haben wir gestern noch geklärt. Heute arbeitet keiner."
(D/N) starrte ihn an.
Sie haben sich für ihn frei genommen?
Ging das überhaupt in der K-pop Branche?
Schließlich gab er sich einen Ruck und umarmte ihn. "Findet ihr mich jetzt ekelhaft?" murmelte er in Namjoons Schulter.
"Oh (D/N)." begann Namjoon seufzend und legte seine Arme ebenfalls um ihn. "Wir würden dich niemals ekelhaft finden."
"Aber, ich bin Schuld. Ich kann einen erwachsenen Mann großteils überwältigen, aber mich nicht gegen meinen besten Freund wehren." spottete (D/N) über sich selbst.
"Du warst unter Drogen... Das würde ein Erwachsener nicht tun. Normalerweise, jedenfalls."
"Das macht es nicht besser." warf (D/N) ein.
"Tut mir leid." entschuldigte sich Namjoon.
"Können wir in die Küche? Ich hab ein bisschen Hunger."
Mit einem Nicken löste Namjoon die Arme um (D/N) und beide gingen aus dem Badezimmer.In der Küche fanden sie Seokjin erneut vor.
"Jin, bist du nur in der Küche?" fragte (D/N) verwirrt.
Überrascht drehte sich Jin um. "Irgendwer muss ja kochen, wenn hier alle anderen auf der faulen Haut liegen." schimpfte er, nicht ernst gemeint.
"Jin." räusperte sich Namjoon.
"Das war Spaß. (D/N) hat den bestimmt erkannt." lächelte Jin und deutete mit dem Kochlöffel auf (D/N).
"(D/N), wie geht es dir?" fragte Jimin als er die Küche betrat.
Jungkook, der gleichzeitig mit ihm herunter kam, boxte ihm mit dem Ellbogen in die Rippen.
"Schon gut. Es geht schon etwas." versicherte (D/N) lächelnd.
"So, Jungs, jeder nimmt sich eine Schüssel und dann essen wir." unterbrach Seokjin. "Wo sind Hoseok, Yoongi und Taehyung?!"
"Hier, Hyung." antwortete Yoongi durch zusammengebissene Zähne.
"Woah!" erschreckte sich Jin und sprang vor Schreck in die Luft. "Yoongi?! Seit wann hockst du da?!" stieß er aus und fasste sich an die Brust, fast so als würde er einen Herzinfarkt verdauen müssen.
"Seit fast einer Stunde, Hyung."
"Niemals. Das hätte ich doch mitgekriegt." stieß Jin empört aus.
"Ich bin gleichzeitig mit dir runtergekommen! Wir haben sogar geredet!" meckerte Yoongi, sichtlich beleidigt.
"Oh, achso." gab Jin kleinbei.
Augenverdrehend seufzte Yoongi und stand von seinem Stuhl auf. "Nun, da meine Anwesenheit hier ja eindeutig nicht bemerkenswert ist, werde ich nun Hobi und Tae, die wirklich nicht hier sind, aufwecken."
Leise knurrend stampfte er die Treppe hoch und ließ Jin mit einem zaghaften Gesichtsausdruck zurück.
"Gut gemacht, Hyung." grinste Jungkook, sich das Lachen verkneifend.An Namjoon gekuschelt, saß (D/N) auf der Couch und sah den anderen beim Essen zu.
"Weißt du was witzig ist." fing Hoseok an und richtete die Aufmerksamkeit aller auf sich. "Als wir (D/N) das erste Mal kennenlernten, sind wir auch auf dieser Couch gesessen."
"Oh ja, und wenn uns zu diesem Zeitpunkt jemand gesagt hätte, dass wir in wenigen Monaten hier gemeinsam essen würden, hätten wir gelacht." ergänzte Jimin.
"Aber besser so, auch wenn es auf diese Art zustande kam, als wenn wir uns nicht ansehen könnten." witzelte Jungkook.
"Also zu meiner Verteidigung, ihr wart beim ersten Treffen aber auch nicht besonders nett." verteidigte sich (D/N).
"Du auch nicht." erinnerte Namjoon und erntete einen Schlag auf den Oberarm.
Mit einem Lachen ergänzte Jin: "Das ist vorbei."
Zustimmend nickte Yoongi. "Wir sollten wirklich froh sein, dass wir uns verstehen. Es wäre eine Schande, wenn wir uns hassen würden."
"Das ist mein Hyungie." quietschte Hoseok und drückte Yoongi.Nach dem Abendessen räumte (D/N) gemeinsam mit Jin den Tisch ab, während Yoongi und Jimin den Abwasch machten.
"Kannst du morgen in die Schule gehen, (D/N)?" erkundigte sich Seokjin am Abend.
"Ich muss ja. Selbst wenn ich nicht wollte." antwortete (D/N).
"Du musst nicht gezwungen in die Schule gehen." warf Taehyung ein, der gerade zurück von der Toilette kam. "Wenn du denkst, du kannst nicht, dann musst du auch nicht."
"Wir wären die letzten die dich dafür verurteilen würden." fügte Jimin hinzu.
"Und übel nehmen würden wir es dir auch nicht." meinte Jungkook.
"Ich würde es mir übel nehmen." antwortete (D/N) und sah ihre recht verwirrten Blicke. Seufzend fügte er an: "Wenn ich morgen nicht gehe, dann kann ich auch gleich von der Schule gehen. Ich muss ihm beweisen, dass mich das nicht belastet."
"Aber das tut es." murmelte Jimin vorsichtig. "Diese Erfahrung belastet immer."
"Auch wenn man noch so stark sein möchte." ergänzte Yoongi leise.
Kopfschüttelnd entgegnete (D/N): "Ich kann ihn nicht gewinnen lassen."
"Das verstehen wir." versicherte Jungkook.
"Wir werden dich fahren, (D/N). Und wenn du es dann doch nicht schaffen solltest, dann fahren wir dich heim." garantierte Seokjin.
Mit einem verständnisvollen Lächeln fügte Taehyung hinzu: "Egal wie du dich letzendlich entscheidest, (D/N): Wir werden dir helfen."
"Danke." lächelte (D/N).(D/N) konnte sich keine besseren Freunde vorstellen.
Er hatte wirklich das größte Glück mit ihnen.
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Little Stepbrother
Fanfiction(D/N) hatte es noch nie leicht. Sein Vater verließ ihn und seine Mutter bereits am Tag seiner Geburt. Seitdem durchlebte (D/N) unzählige Beziehungen seiner Mutter, die jedoch alle in die Brüche gingen, sobald ihre potentiellen Lebenspartner von (D...