Chapter 7 {season 1}

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Ich trat aus dem Gebäude und atmete erleichtert die frische Luft ein.
Dann klingelte mein Handy und ich nahm den Anruf an.

*Telefonat Anfang*
Vanya (V): „Hey Tiana, hier ist Vanya."
Tiana (T): „Vanya hi. Hast du Fünf gefunden?"
V: „Ja genau. Hab vorhin mit ihm gesprochen, er ist zu Hause."
Ich schlug mir innerlich mit der Hand vor den Kopf. Natürlich, wieso hatte ich dort nicht gesucht?
T: „Alles klar, danke fürs Bescheid sagen."
V: „Ihm geht's nicht so gut. Er denkt, er hat sich das alles vielleicht eingebildet und zu einem Therapeut will er nicht, er meinte, er will sich hinlegen."
Fünf denkt er hat sich das eingebildet? Glaub ich nicht. Er weiß doch das ich es gesehen habe, also wieso lügt er?
T: „hmm okay danke."
V: „alles gut"
„Komm Mini Allison wir fahren.", sagte da Diego, anscheinend war er schon fertig mit dem Reden mit ihr.
T: „Ich muss auflegen Vanya, tschau."
V: „Bye."
Ich stieg zu Diego in den Wagen.
„Ich werd dich zu Hause absetzen."
„Danke Diego, wirklich du bist mein Lebensretter."
„Haha na klar. Wie hast du denn polizeiliche Aufmerksamkeit auf dich gezogen?"
„Und woher kennst du Detective Patch?"
„Wir waren mal zusammen. Und willst du meine Frage jetzt auch beantworten?"
„Alsoo.. Halt an."
„Wie bitte?"
„Halt sofort an!"
Er hielt tatsächlich an und ich sprang aus dem Auto.
„Danke fürs fahren Diego, aber ich komm alleine klar."
Ich weiß nicht genau wieso, aber ich muss hier hin, nur gerade aus und dann rechts.
Irgendwas ist da.
Meine Intuition ist manchmal wirklich komisch, aber nach heute habe ich beschlossen auf sie zu hören und sie nicht mehr zu ignorieren.
Ich rannte, so gut ich das mit meinem verletzten Bein konnte, also die Straße entlang, während ich noch hörte wie Diego fluchte und dann weg fuhr.
Ich blieb abrupt stehen und blickte nach rechts. Dort war ein großes Industrie Unternehmen und vor der Tür standen Fünf und Klaus.
Ich humpelte nun wieder leicht und ging zu ihnen, jedoch hielt ich noch einen kleinen Abstand, da ich ihrem Gespräch noch zuhören wollte.
„Aber ich war echt gut oder ? Was ist mit meiner Einwilligung, Bitch?", hörte ich Klaus lachen.
„Klaus, das ist alles egal."
„Was ist denn an diesem Auge so wichtig?"
„Irgendjemandem wird in den nächsten sieben Tagen dieses Auge ausfallen.
Und dieser jemand wird dafür sorgen, dass die Welt untergeht.", sagte Fünf gereizt.
„Ja.. Kriege ich jetzt meine 20 Dollar?", fragte Klaus lächelnd.
„Deine 20 Dollar?!"
„Ja. Meine 20 Dollar."
„Die Welt geht bald unter und alles was dich kümmert ist nur dein Drecks-Shit?!", schrie Fünf schon fast.
„Ja und ich hab auch echt Hunger. Mein Bäuchlein grummelt."
„Du bist nutzlos. Ihr alle seid nutzlos.", sagte Fünf nach einer kurzen Pause.
„Ach komm schon. Entspann dich mal, alter Mann."
Fünf setzte sich auf eine naheliegende Stufe und Klaus neben ihn.
„Hey, weißt du was? Mir ist gerade klar geworden warum du so angespannt bist. Du musst spitz sein wie verrückt.
All die Jahre nur du. Da muss man ja durchdrehen."
Ich trat hinter sie und begann zu reden: „Erstens: würg. Zweitens: wieso bist du einfach ohne etwas zu sagen gegangen, Fünf?"
Beide drehten sich ruckartig um und Klaus fiel fast von der Mauer wodurch ich fast lächeln musste, obwohl ich eigentlich Fünf böse ansehen wollte.
In Klaus Haaren klebten einzelne Glassplitter und wenige Schrammen zierten seine Wange.
Fünf hingegen hatte eine blau angeschwollene Lippe, die meine volle Aufmerksamkeit auf sich zog.
Ich trat ihm entgegen, streckte meine Hand aus und berührte sie vorsichtig.
Er schwieg und beobachtete meine Finger die leicht über seine Lippe strichen.
„Was ist mit euch passiert?", fragte ich während ich kopfschüttelnd einen Schritt zurück trat.
Hatte ich gerade seine Lippen berührt? Was lief in meinem Kopf nur falsch?
„Halloo erstmal, kleine Lady. Das lässt sich leicht erklären, also...", begann Klaus, doch Fünf unterbrach ihn.
„Was ist denn dir passiert?", stellte er eine Gegenfrage, stand auf und zog mich an den Händen näher zu sich um sich meine Hände genauer anzusehen. Wahrscheinlich hatte er die aufgeschürfte Handfläche oder die dunkelroten Schnitte der Handschellen an meinen Handgelenken bemerkt.
Ich zog sie sofort wieder zurück.
„Was ist das?"
„Jetzt lenk nicht vom Thema ab, Fünf!"
„Woher hast du diese Verletzungen Tiana?!"
Ich verdrehte nur die Augen.
„Leute, nur um das kurz mal zu sagen, ich finde ihr Kindchen, passt echt super zusammen und zwischen euch knistert es ja gewaltig.", schaltete sich Klaus grinsend ein.
Wir starrten ihn beide schockiert an und ich spürte eine leichte Röte in meine Wangen steigen und hoffte inständig, dass man sie nicht sehen würde.
„Woher hast du deine Verletzungen Tiana?", fragte Fünf jetzt ruhig und trat einen Schritt auf mich zu.
Ich hingegen trat wieder einen Schritt zurück und verkreuzte beide Arme vor meiner Brust.
„Und du deine?"
Er seufzte bloß.
„So kommen wir hier nicht weiter das ist dir klar oder?", fragte Fünf.
„Du bist ohne mich gegangen. Ich dachte wir kümmern uns gemeinsam um das Ende der Welt, aber du hast mich einfach außen vor gelassen und mir im Übrigen auch nichts von diesem komischen Auge erzählt.", erst während ich das aussprach, merkte ich, dass er mich damit wirklich verletzt hatte.
Er war der erste, dem ich je von dieser Vision und somit meiner größten Angst erzählt hatte und er hatte mich allein gelassen und das hatte mich verletzt.
„Woher weißt du von.. Hast du uns vorhin belauscht?", fragte er.
Ich schaute ihn wütend an.
„Das ziehst du aus dieser Aussage heraus? Das du mich einfach mit meiner größten Angst allein gelassen hast, nachdem ich diese endlich mit jemandem teilen konnte und mich damit verletzt hast, ist dir also vollkommen egal?!", meine Stimme war laut, während ich dies sagte, doch danach war alles still.
Ich konnte Verwunderung aus seinem Blick ablesen und etwas wie... Reue?
Ich wandte mich ab, weil er nicht antwortete, doch er trat zu mir und schloss einfach seine Arme um mich.
Ich war vollkommen überrascht und erwiderte die Umarmung erst nach ein paar Sekunden zögerlich.
Eine Wärme stieg in meiner Brust auf und ein Gefühl von Geborgenheit drängte sich auf.
Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr, wodurch mein Körper zu Kribbeln begann.
Wieso reagierte ich nur so auf ihn? Vielleicht weil ich noch nie ein Junge so nah an mich heran gelassen hatte?
„Es tut mir ehrlich leid, ich habe nicht darüber nachgedacht.", murmelte er und ich konnte seine Wort praktisch spüren, so nah war er an mir.
Jetzt ließ er mich jedoch los und trat einen Schritt zurück.
„Willst du mir jetzt sagen woher die Verletzungen hast?", fragte er, während er den Kopf leicht schräg legte.
Ich war noch überfordert von der Situation und konnte nicht direkt antworten.
„Fünf, du hast Tia sprachlos gemacht.", mischte sich nun Klaus ein und klopfte Fünf anerkennend auf die Schulter.
Ich streckte die Zunge in seine Richtung aus und drohte ihm spaßeshalber an ihn zu schlagen, weshalb er sich hinter Fünf versteckte. Ich versuchte an ihn heran zu kommen, aber er hüpfte einfach weiter um Fünf herum.
Ich versuchte hinterher zu kommen, aber Fünf streckte seine Arme aus und stoppte mich, indem er mich an der Hüfte festhielt. Meine Haut brannte und kribbelte an den Stellen an denen er mich festhielt.
Ich versuchte nichtmal mich loszureißen, denn ich wusste das es sowieso nichts bringen würde.
„Genug gespielt?", fragte er dann während er mich wieder los ließ.
„Niemals.", antwortete Klaus lachend für mich und ich stimmte ein.
Auch auf Fünf's Gesicht machte sich ein kleines Grinsen breit.
„Joa viel Spaß euch dann noch beim Spielen Leute. Und tschau.", er salutierte und sprang.
„Das ist ja wohl nicht sein Ernst!", rief ich.
„Was soll ich sagen, er schuldet mir 20 Dollar!"
„Die hättest du doch sowieso nur benutzt um Drogen zu kaufen oder?"
„Ach wer weiß. Hast du eigentlich Geld mit?", fragte er nun hoffnungsvoll an mich gewandt.
„Äh nein."
Er guckte mich prüfend an und lachte dann.
„Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du im Lügen richtig schlecht bist?"
„Ach lass mich.", sagte ich und stupste ihn mit meinem Ellebogen an.
„Och komm schon.", bettelte Klaus und schaute mich mit dem Welpenblick an.
„Hör mir zu, ich werde dir kein Geld für Drogen geben, aber lass uns was trinken gehen."
„Und schon bist du mein neues Lieblings Familien Mitglied.", sagte Klaus und zog mich hoch, während ich über sein Verhalten lachen musste.
Klaus lief vor und ich folgte ihm in eine Bar.
Als wir sie betraten, kam mir direkt der starke Geruch von Alkohol entgegen und eine Geräuschkulisse, die ich so nicht unbedingt gewöhnt war. Ich blickte mich begeistert um und Klaus beobachtete mich dabei.
„Bist du etwa das erste Mal in einer Bar?", fragte er mich leicht stutzend.
„Hast du vergessen das ich erst 16 bin?", stellte ich eine Gegenfrage.
„Ahja genau. Dann muss ich dich wohl noch einführen in die Welt des Alkohols.", er grinste und schlang einen Arm um mich während er mich zu einem Tisch führte der zwar am Rand und doch mitten im Geschehen war und die Party begann.

Tiana Hargreeves -umbrella academy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt