Chapter 11 {season 1}

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Schmerz, war das erste was ich fühlte als ich mein Bewusstsein wieder erlangte.
Ich öffnete blinzelnd die Augen, nur um mich in Unterwäsche gefesselt auf einem Stuhl wiederzufinden.
Erst dann blickte ich auf und erblickte Klaus vor mir.
Er war ebenfalls an einen Stuhl gefesselt, der mir gegenüber stand.
Klaus war von Blut bedeckt und er sah absolut nicht gut aus.
„Klaus? Wo sind wir? Was ist passiert?", fragte ich ihn.
Er sah auf und seine Augen weiteten sich.
„Du bist endlich wach. Du hast einen ganzen Tag verpasst. Wie geht's dir?"
„Mein Kopf tut weh, aber wie geht es dir? Du siehst echt übel aus."
„Na danke dir.", sagt er und versuchte sich an einem leichten Grinsen.
„Du weißt wie ich das meine, Klaus.", versuchte ich ebenfalls zu lächeln, obwohl mein Kopf enorm dröhnte und meine Schläfen pochten, als ob sie gleich zerspringen würde.
Plötzlich hörte ich die Tür aufspringen und die beiden Anzugträger kamen ins Zimmer.
„Ahh du bist auch endlich mal wach, wunderbar.", sagte die Frau und stellte sich vor mich.
Ich hatte ein unheimlich schlechtes Gefühl und mir lief ein kalter Schauer über meinen Rücken, als sie näher zu mir trat.
„Mhh, wie alt bist du Mädchen? 14? 15?", fragte der Mann.
„16.", spuckte ich hervor und versuchte meine Angst in meinem Blick zu verbergen.
„So so. Und du hast doch bestimmt kein Problem uns ein paar kleine Fragen zu beantworten."
Mein Blick schweifte zu Klaus der leicht den Kopf schüttelte.
„Was wollen Sie denn wissen?", versuchte ich dies erstmal herauszufinden.
„Nur eine kurze Auskunft. Wir wollen gar nichts von euch. Wir suchen nach Nummer 5. Wo er sich gerade aufhält zum Beispiel.", fragte sie während sie sich vor mir hin hockte um auf meiner Höhe zu sein.
Ich blickte ihr stumm in die Augen.
„Wer sind Sie?", fragte ich dann.
„Darüber können wir reden, nachdem du uns Informationen über ihn gegeben hast."
„Von mir werden sie gar nichts über ihn erfahren.", stellte ich klar da und setzte mein bestes Pokerface auf.
Ihr Blick verdunkelte sich.
Sie streckte ihre Hand aus und drückte fest auf meine Wunde am Oberschenkel, die Fünf erst gestern neu genäht hatte.
Ich schrie auf und versuchte vergeblich mich zu konzentrieren, doch das einzige an was ich denken konnte war der Schmerz den ich empfand.
Als sie aufhörte holte ich tief Luft und ich spürte wie mir Tränen über meine Wangen liefen.
Blut floss mein Bein hinab und der Schmerz war enorm groß.
Das einzige was ich empfand war Angst, als ich erneut aufblickte.
„Also, Kleine. Willst du jetzt vielleicht etwas sagen? Wo ist er?!"
Meine Gedanken schweiften zu ihm. Ich war mir nichtmal sicher wo er sich gerade befand. Wahrscheinlich zu Hause. Oder bei Vanya? Vielleicht bei dem Typen den wir beschattet hatten. Aber das ist egal. Sie sind gefährlich und sie wollen ihn wahrscheinlich töten, wieso auch immer.
„Nein."
Sie wandte sich Klaus zu und gab ihrem Partner ein Handzeichen, worauf dieser sich hinter Klaus stellte und ihm eine Pistole an den Schädel drückte.
„Bist du dir da auch sicher?", fragte sie dann mit einem leichten Grinsen auf ihrem Gesicht.
Ich blickte bestürzt zwischen Ihnen beiden hin und her und überlegte angestrengt was ich tun sollte.
„Können Sie mir sagen, was passiert ist?", begann Klaus nun und alle Blicke wandten sich zu ihm.
„Halt die Klappe, sonst drücke ich ab.", meinte der Typ wütend.
„Zoya Popova. Alte Russin. Klein. Humpelt. Oh die ist echt übel sauer auf euch." sagte er lachend.
Was bezweckte er bloß damit? Sie waren unberechenbar und er redete irgendein wirres Zeug.
Doch anscheinend bewirkte es etwas, denn sie beide tauschten bedeutsame Blicke aus.
„Jan Müller. Bestimmt erinnerst du dich. Ihr habt ihn getötet, aber seine Frau ist entkommen durch eine Seitengasse. Er lässt seinen Dank ausrichten. Er ist so dankbar, denn du, Hazel, hast das Leben seiner Frau verschont.", begann er erneut.
„Badezimmer!", ordnete die Frau an und die beiden ließen uns allein.
„Siehst du sie?", fragte ich Klaus.
Er nickte und ließ den Blick noch einmal durch den Raum schweifen.
„Ich war lange nicht so nüchtern wie jetzt.
Ich sehe viele."
Ich nickte ehrfürchtig und versuchte mir vorzustellen, wie es wohl war Tote sehen zu können.
„Siehst du eigentlich auch euren Bruder? Ben?", fragte ich dann etwas was mich schon länger interessierte, um mich selbst von meinem Schmerz und meiner Furcht abzulenken.
„Ja er ist hier. Ich rede mit ihm seit er tot ist.", er wandte seinen Blick zu einem der Betten.
„Oh das ist.. schön denke ich. Äh, hallo, es freut mich.", sagte ich und wandte meinen Blick ebenfalls dem Platz zu, an dem ich ihn vermutete.
„Er sagt, es geht ihm ebenso. Und du musst ein bisschen mehr nach links sehen.", antwortete Klaus mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht.
„Oh tut mir leid."
„Das war ein Witz, es ist alles gut."
Er rückte mit dem Stuhl näher zum Fenster und als jemand vorbeilief, klopften wir gegen die Wand.
Detective Patch betrat das Zimmer und blickte sich kurz um.
Sie sah erst nur Klaus.
„Sind sie Diego's Bruder?"
„Ja ja genau, sie müssen uns befreien, sie sind hinten."
Erst dann erblickte sie mich.
Sie machte uns schnell los, doch dann hörte man die Badezimmer Tür aufgehen und sie begab sich in Schussposition.
Hazel trat hinaus.
Klaus zog mich zur Seite und auf den Boden, vermutlich um möglichen Schüssen auszuweichen.
„Polizei! Waffe weg, oder sie sind tot!"
„Ich komme raus, nicht schießen!"
„Hände hinter den Kopf, Arschloch."
„Okay, okay. Nur nicht schießen."
Klaus zog das Gitter des Schachts ab, schob den Koffer der darin stand vor und kletterte hinter her.
Er wollte mich mitziehen, doch ich nahm das Gitter und verschloss es hinter ihm.
„Was?", flüsterte er.
„Geh, ich kann nicht laufen mit meinem Bein."
Er zögerte.
„Geh! Bitte!", bat ich erneut, woraufhin er sich um drehte und mitsamt des Koffers weg kroch.
Hazel hatte sich inzwischen hingekniet und sie lief auf ihn zu.
In mir breitete sich ein ungutes Gefühl aus und ich rollte mich wie aus einem Instinkt heraus und unter das Bett.
Ich hörte einen Schuss und zuckte zusammen.
Eudora Patch klappte zusammen und ich sah das Blut welches unter ihrem Kopf hervor quellte.
Ich musste mir die Hand vor den Mund schlagen, um nicht aufzuschreien und meine Tränen verwischten meine Sicht.
Ich blieb stumm unter dem Bett liegen und versuchte die Luft anzuhalten.
„Sie können nicht weit sein.", sagte da Hazel.
„Das ist nicht unser einziges Problem.", erwiderte sie.
„Verdammt, der Koffer!"
„Scheiße."
Beide liefen eilig aus dem Zimmer heraus.
Ich wartete einen kurzen Augenblick, bis ich mir sicher war, dass sie weg sind und robbte mich dann unter dem Bett hervor.
Mein Bein schmerzte, doch durch das Adrenalin merkte ich es kaum.
Vor mir lag ein toter Mensch.
Vor mir lag Eudora Patch.
Sie war gekommen um uns zu befreien und jetzt war sie tot.
Der Atem steckte fest in meinem Hals und das einzige was über meine Lippen kam war ein Wimmern.
Ich legte eine Hand auf ihre Halsschlagader und fühlte ihrem Puls. Er war nicht da.
Das Blut rann ungehindert über ihre Wangen, auf den Boden und an meiner Kleidung sammelte sich nun ebenfalls das Blut.
Ich blickte auf meine Hände, die ebenfalls von Blut überzogen war.
Wahrscheinlich war es mein Blut und auch ihres.
Ich hörte plötzlich etwas und blickte auf.
Diego stand in der Tür.
Sein Gesicht war kalkweiß und er taumelte zu uns.
Er ließ seine Messer fallen und kniete sich neben sie.
„Nein! Eudora!"
Er schlug gegen den Boden.
Er hob ihren Kopf an und begann zu weinen.
„Ich war auf dem Weg, wieso wartest du nicht?"
„Sie hat unser Leben gerettet.", sagte ich kleinlaut.
Er schien mich erst jetzt richtig wahr zu nehmen.
Ich versuchte näher zu ihn zu krabbeln und legte einen Arm um ihn.
Er verspannte sich erst, ließ sich aber dann doch gegen meinen Oberkörper sinken und schluchzte leise in unsere halbe Umarmung hinein.
Ich hielt ihn eine Weile, doch dann hörte ich in der Ferne Sirenen und klopfte ihm leicht auf den Rücken.
„Diego wir müssen hier weg. Durch das Badezimmer Fenster. Die Polizei kommt."
Er stand sofort auf und sammelte seine Messer ein.
„Du musst mir helfen ich kann nicht laufen.", sprach ich ihn dann erneut an.
Er nickte bloß, nahm mich hoch und verließ das Hotelzimmer mit mir in seinen Armen, ohne einen letzten Blick hinein zu werfen.
Er ging mit mir die Feuertreppe hinab und setzte mich auf den Beifahrersitz seines Wagens und fuhr los.
Ich wollte ihm noch etwas sagen, doch meine Augen fielen mir zu und ich sank in einen festen Schlaf.

Tiana Hargreeves -umbrella academy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt