Chapter 13 {season 1}

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„Also, was machen wir jetzt?", fragte ich.
„Wir?", war Luther's Rückfrage, welche ich sofort klar stellte: „Ja wir. Ich möchte dir lieber raten, dass du damit kein Problem hast. Sonst haben wir beide nämlich ein gewaltiges Problem."
Fünf pfiff Luft aus und ein deutliches Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Luther nickte stumm zur Bestätigung und ich drehte mich zu Fünf.
„Hast du auch noch was dazu zu sagen?", fragte ich ihn leicht angriffslustig.
Meine anfängliche Angst war in Wut umgeschlagen und die nutzte ich nun als Verhandlungsbasis.
Wenn ich dich mitnehme, dann wirst du bei der Übergabe aber brav im Auto sitzen bleiben.", gab er zum besten.
Ich wog es kurz ab und stimmte dann geschlagen zu.
Fünf teleportierte sich von einem auf den anderen Augenblick fort, ohne ein Wort zu sagen und ich stützte mich auf die Kommode und vermied den Blickkontakt zu Luther.
„Hey, es tut mir leid, aber ich wusste das er dich auffangen würde und...", begann Luther, doch ich unterbrach ihn.
„Sprich weiter und ich nehm das Gewehr und mach dich einen Kopf kürzer."
Sein Blick zeigte Überraschung und einen Funken Respekt mir gegenüber, den ich nur zu gern begrüßte.
Fünf tauchte wieder auf und unterbrach unser Schweigen.
„Ich hab aus dem Krankenzimmer für dich Krücken geholt und sie in den Kofferraum gepackt. Wir sehen uns unten, Luther.", sagte er, schlang einen Arm um meine Taille und sprang mit mir.
Als ich die Augen wieder öffnete, saß ich mit Fünf auf der Rückbank.
Mir war durch den Sprung etwas schwummrig und ich klammerte mich an Fünf's Arm.
Er schaute zu mir als erwartete er, dass ich etwas sagen würde.
„Äh danke, für die Krücken und so.
Und das du mich mit ein beziehst.", begann ich.
Fünf nickte mir zustimmend zu und sagte:
„Das hätte ich schon früher machen sollen, dann wäre uns viel Stress erspart geblieben."
„Das stimmt wahrscheinlich...", erwiderte ich bloß, während ich meinen Blick stur auf den Boden des Autos richtete.
Fünf verwirrte mich einfach total.
Seine Taten und er selbst.
Ich spürte seine Finger an meinem Gesicht, welche mein Kinn anhoben, sodass mein Blick den seinen fand.
„Wieso verhältst du dich manchmal so und manchmal so? Hat dich das gar nicht interessiert, als die beiden Klaus und mich einfach mitgenommen haben? Wir waren fort. Hast du das überhaupt bemerkt?"
Meine Worte erregten ihn offenbar, denn er zog seine Stirn in Falten und umfasste meinen Arm fester als zuvor.
„Natürlich habe ich das! Wie könnte ich das nicht?! Das du überhaupt von dieser ganzen Scheiße betroffen bist, belastet mich extrem! Kannst du mir wenigstens das glauben?!"
Dieser emotionale Ausbruch von ihm kam so unerwartet, dass ich nur schweigen konnte und langsam nickte.
Während er lauter geworden war, war er mir ebenfalls näher gekommen und diese Nähe ließ mein Herz unregelmäßig schlagen.
Ein plötzliches Klopfen an der Fensterscheibe des Autos, ließ uns beide auseinander schrecken.
„Ich sollte Luther wohl rein lassen, damit wir losfahren können.", murmelte Fünf.
„Ich finde wir könnten auch einfach losfahren und ihn hier stehen lassen."
Er bedachte mich mit einem Grinsen und sprang dann auf den Fahrersitz und öffnete Luther die Tür.
Die Fahrt dorthin war recht angespannt, da niemand etwas sagte, also nutzte ich die Stille um über die letzten Tage nachzudenken.
Der Streit mit meiner Mutter.
Die Entführung.
Und dann war da natürlich auch noch Fünf.
Er war für mich ein einziges Rätsel.
Manchmal fühlte ich mich einfach sicher bei ihm.
So als ob er jemand wäre, der mich verstehen kann.
Aber im nächsten Moment war er so abweisend, ich verstand ihn einfach nicht.
Aber das was er gerade gesagt hat.
Vielleicht bin ich ihm doch wichtig so wie Luther gesagt hat?

Erst als der Wagen stoppte brach jemand die Stille.
Es war Fünf.
„Ich hatte nie Spaß daran."
„Woran?", fragte Luther.
„Am Töten. Ich war schon gut in meiner Arbeit und ich hab sie ernst genommen. Aber sie war mir nie ein Vergnügen.", er machte eine kurze Pause in der er seufzte und redete dann weiter, „Es waren all die Jahre in denen ich allein war. Allein sein ist nicht gesund für den Verstand."
Ich spürte das Leid was er ertragen hatte praktisch und wie von selbst legte ich meine Hand vorsichtig, als Zeichen meines Mitgefühls auf seine Schulter.
Er warf mir durch den Rückspiegel ein warmes, wenn auch kleines, Lächeln zu, welches mir ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
„Und du warst so lange weg. Ich war nur vier Jahre auf dem Mond und das war schon mehr als genug. Die Einsamkeit macht dich kaputt."
Ich wollte gerade auch etwas dazu sagen, doch mir wurde schwarz vor Augen und ich spürte noch wie mein Kopf gegen den Rücksitz sank.
Eine weitere Vision bildete sich vor meinem inneren Auge.
Fünf richtete eine Waffe, auf eine Frau mittleren alters mit festlicher schwarzer Kleidung, welche ihn anlächelte.
Sie war mir auf Anhieb unsympathisch.
„Und darum machen wir Ihnen ein Angebot. Eine neue Stelle bei der Kommission. Im Management.", schwärmte die Frau.
Fünf lachte sarkastisch.
„Wie war das gerade?"
„Arbeiten Sie wieder für uns, Fünf. Sie wissen, dass sie zu uns gehören."
„Also beim letzten Mal hat das nicht so gut geklappt."
Die Frau trat näher zu Fünf und hob beschwichtigend ihre Hand.
„Sie wären auch nicht mehr für Korrekturen zuständig, sondern Sie ziehen in die Führungsetage. Ins Hauptquartier. Beste Krankenversicherung und Pension. Und endlich Schluss mit den ständigen Reisen. Sie sind ein angesehener Profi und Sie tragen kurze Hosen. Wir verfügen über die Technik, diesen Fehler zu korrigieren. Ich meine Sie sind unmöglich glücklich so."
„Ich muss nicht glücklich werden."
„Jeder will glücklich werden. Und wir können das wahr machen. Wir machen, dass Sie wieder Sie selbst sind."
„Was ist mit meiner Familie?"
„Was soll mit ihr sein?"
„Ich will das sie überleben."
„Alle von Ihnen?"
„Ja! Alle von Ihnen."
„Auch die kleine da hinten im Auto?"
„Ja!"
„Liegt dir etwa etwas an der kleinen?"
Er schwieg.
„Gut. Mal sehen, was ich tun kann. Haben wir eine Abmachung?", sagte sie und hielt ihm ihre Hand hin.
Alles begann zu verblassen und als ich blinzelte, saß ich wieder im Wagen.
Fünf und Luther standen etwa 5 Meter vom Wagen entfernt und ich sah von weitem Hazel und Cha Cha.
Ich rief nach Fünf, welcher sofort zu mir kam und sich auf die Rückbank neben mich fallen ließ.
„Was hast du gesehen?"
„Fünf, du darfst ihr Angebot nicht annehmen."
„Wovon redest du, Tiana?"
„Ich habe dich reden sehen mit einer Frau, die komische Kleidung anhatte. Sie hat.. wird dir ein Angebot machen wieder bei der Kommission zu arbeiten."
„Will sie im Gegenzug die Apokalypse verhindern?"
Ich schüttelte verneinend den Kopf.
„Oder wenigstens unsere Familie retten?"
Ich schwieg eine kurze Weil was für ihn anscheinend genug war, denn er wollte wieder aussteigen, doch ich klammerte mich an seinem Jacket fest und zog ihn zurück.
„Du darfst dort nicht wieder arbeiten, der Preis ist zu hoch, es ist zu gefährlich."
„Nicht wichtiger als unser Überleben."
„Aber das schaffen wir auch anders. Gemeinsam."
„Es ist nur wichtig das ihr überlebt."
Eine kurze entstand in der niemand etwas sagte.
„Fünf du hast das Recht glücklich zu werden."
Sein Blick zeigte vollkommene Verwunderung.
„Wie.. wie kommst du darauf?"
„Du hast es verdient glücklich zu werden. Du kannst nicht alles über deine eigene Zukunft stellen!"
Ich umfasste seine Hand und drückte sie um meine Aussage zu unterstreichen.
Er blickte schweigsam auf meine Hand hinab.
„Die Zeit wird gleich stehen bleiben sobald Sie da ist, also versprich mir..", bat ich ihn, doch im nächsten Moment war er verschwunden.
Ich blickte mich um doch er war nirgends zu sehen.
Er hatte nicht auf mich gehört.
Er hatte ihr Angebot angenommen.
War mit ihr gegangen.
Klaus, Diego und Luther sprangen gerade in den Wagen und ich rückte in die Ecke der Rückbank, da sich Diego und Klaus neben mich quetschten, während Luther den Wagen startete.
Mit quietschenden Reifen bretterten wir davon und ließen die zwei Agenten hinter uns zurück.
Ich hatte jedoch das Gefühl, dass ich mich ebenfalls von Fünf entfernte, der jetzt an einem vollkommen, entfernten Ort war.
Und das nur, weil er die Familie über sein eigenes Glück stellte.

Tiana Hargreeves -umbrella academy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt