Chapter 2 {season 2}

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Fünf und ein mir Fremder Typ standen in dem großen Raum.
Überall an den Wänden waren Fotos und Artikel.
Fünf's Stimme erregte meine Aufmerksamkeit: „Elliot, haben Sie diese Fotos selbst entwickelt?"
„Natürlich. Ich kann sowas ja nicht einfach beim Fotografen abgeben.", antwortete dieser.
Ich sah mich weiter im Raum um und betrachtete einen Flyer der auf dem Tisch lag.
Es war ein Flyer von ‚Morty's Television & Radio'.
Ich kannte diesen Laden.
Er war direkt neben der Gasse, in der ich damals aufgewacht war.
Ich wollte ihnen weiter zuhören, doch alles zog sich zusammen und dann war alles schwarz.

Ich öffnete meine Augen und setzte mich ruckartig auf.
Mein Wecker zeigte mir 02:24 Uhr an und das Licht des Mondes erhellte mein Zimmer.
Ich stieg aus meinem Bett und wollte ins Wohnzimmer gehen, um mir etwas zu trinken zu holen, doch die Tür bewegte sich keinen Zentimeter, als ich die Klinke hinunter drückte.
Ich war erst verwirrt, doch dann realisierte ich es.
Marco musste mich gestern, nachdem ich eingeschlafen war, eingeschlossen haben.
Wut kochte in mir hoch und ich stampfte wütend mit einem Fuß auf.

Dann bildete sich in meinem Kopf ein Plan.
Ich schnappte mir sein Jacket aus dem Schrank und legte es mir über meinen Arm.
Ich musste hier raus und ich vermutete Fünf in diesem Geschäft und ich musste unbedingt und auf der Stelle mit ihm sprechen.

Zweifel stiegen in mir auf. Konnte ich wirklich einfach abhauen? Einfach gehen, zu einem Typen, den ich nur einmal in meinem Leben gesehen hatte?

Ich steckte mir noch eine Taschenlampe in meine Jackettasche.
Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, öffnete das Fenster und kletterte hinaus.

Das Licht meiner Taschenlampe erhellte die Wege, die ich entlang lief.
Ich fand den Weg wie von alleine, als ob mich meine Intuition dorthin führen würde.
Kein Mensch war auf den Straßen zu sehen und ich beschleunigte meinen Schritt.
Nach etwa einer halben Stunde stand ich vor dem Laden.
Ich hatte mir gar nicht überlegt, wie ich hineingelangen sollte.
Mist! Wieso hatte ich das nicht vorher gemacht?!
Ich streckte meine Hand aus und klopfte gegen die Türen des Geschäfts.
Ich hatte nicht allzu große Hoffnungen, dass mich jemand hören würde, doch ich erkannte einen Schatten, der zur Tür huschte.
Eine Sekunde später stand er vor mir.
Fünf.
Nur die dünne Glasscheibe der Tür trennte uns.
Er öffnete die Tür, doch ich stand stocksteif da.

War ich ernsthaft weggelaufen?
Von meinem Zu Hause?
Um 3 Uhr nachts?
Zu einem Typen den ich nicht kannte?
Hatte ich einen Schlaganfall erlitten?

Ich trat einen Schritt zurück.
Mein Flucht Reflex hatte sich gemeldet.
Fünf schien die Panik in meinen Augen erkannt zu haben, denn er streckte mir langsam seine Hand entgegen.
„Komm doch rein, Tiana, es ist kalt draußen und ich beiße nicht."
Ich zögerte eine Sekunde, ergriff dann aber seine Hand und ließ mich in den Laden ziehen.
Fünf schloss hinter mir die Tür, während ich ihn lautlos dabei beobachtete.
Er drehte sich zu mir und bedeutete mir ihm zu folgen.
Ich ging ihm hinter her die Treppe hinauf.
Er schaltete eine kleine Lese Lampe an, sodass wir gerade genug Licht hatten um uns sehen zu können.
„Komm wir setzen uns auf die Couch. Wir sollten reden.", durchbrach er die Stille.
Ich nickte stumm und ließ mich neben ihn auf das Sofa fallen.
Ich hielt ihm stumm sein Jacket entgegen.
Er nahm es ebenfalls stumm entgegen und legte es auf den Couchtisch.
Wir schwiegen uns gegenseitig an und ich konnte seinem Blick kaum standhalten, so nervös machte mich die ganze Situation gerade.

„..Hi.", sagte ich dann leise um die Stille zu überbrücken.
Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln.
„Hallo.", erwiderte er grinsend.
Die ganze Situation war echt peinlich.
Ich fühlte mich zwar nicht unwohl mit ihm, aber ich war so nervös, dass meine Hände begannen zu schwitzen und ich sie an meiner Hose abwischen musste.
„Das ist irgendwie komisch, oder? Diese Situation hier gerade?", sprach ich meine Gedanken nun einfach aus.
„Vielleicht. Wie du hast du mich eigentlich gefunden? Und versteh mich nicht falsch, ich bin froh das du es getan hast."
„Okay, du darfst aber nicht lachen. Also, ich habe davon geträumt. Von dir und diesem Ort hier.", druckste ich herum.
Er nickte, als ob das etwas ganz normales wäre.
„Glaubst du mir das einfach?"
„Du hast anscheinend echt alles vergessen, Tia.", sagte er, wobei eine Spur Enttäuschung in seiner Stimme mitschwang.
„Ich.. ja denke schon. Tut mir leid."
„Was? Das muss dir doch nicht leid tun, das ist doch nicht deine Schuld."
Er rückte näher zu mir, doch ich zuckte reflexartig leicht zurück.
„Sorry, du... kennst mich ja gar nicht.", entschuldigte er sich knapp.
„Schon okay, ich bin nur.. schreckhaft."
„Ja, ich weiß."
Ich musste lächeln und er tat es mir gleich.

Tiana Hargreeves -umbrella academy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt