Schwere Schritte hallten um mich herum.
Ich schlug langsam meine Augen auf und schaute mich um.
Ich war anscheinend gestern auf der Couch einfach eingeschlafen.
„Alles okay?", hörte ich Luthers Stimme aus der Küche.
Ich sprang auf und folgte seiner Stimme.
„Ich darf nicht dehydrieren.", erklärte Fünf, als wäre es selbstverständlich und schmiss den Becher, den er eben noch in der Hand gehalten hatte, in den Kühlschrank zurück.
Ich lehnte mich derweil in den Türrahmen und beobachtete die beiden still.
Fünf nahm sich eine Puderdose und kippte sich das Puder unter sein Oberteil.
„Was soll das Babypuder?", fragte Luther ihn.
„Hilft gegen das Jucken.", antwortete Fünf und stellte die Dose wieder auf dem Tisch ab.
„Jucken? Wieso Jucken? Was zum Teufel ist hier los?", fragte Luther nur noch verwirrter.
„Du hast einen Plan, Fünf. Oder?", mischte ich mich nun ein und Luther zuckte vor Schreck so stark zusammen, dass ich mir ein Grinsen nur schwer verkneifen konnte.
„Naja, es ist ein Akt der Verzweiflung, aber da meine beschränkten Geschwister nicht in der Lage sind, zu einem einfachen Termin zu erscheinen, habe ich keine Wahl.", erklärte Fünf und wanderte durch die Wohnung.
„Wobei keine Wahl?", hinterfragte Luther.
„Ich muss mit mir selbst sprechen. Ich bin vor 15 Minuten in Dallas angekommen.", sagte Fünf und schaute auf seine Armbanduhr.
„Wie meinst du das?", fragte ich verwirrt und Luther's Blick konnte ich entnehmen, dass er ebenfalls keine Ahnung hatte wovon Fünf sprach.
„Ich wurde ins Jahr 1963 geschickt, mit dem Auftrag von der Kommission, dafür zu sorgen, dass der Präsident ermordet wird.", erzählte Fünf, als wäre es das normalste auf der Welt.
„Wie bitte? DU wirst heute den Präsidenten ermorden?", fragte ich empört und riss die Augen weit auf.
„Darüber können wir später reden. Wichtig ist jetzt nur, dass das bedeutet, dass mein anderes Ich gerade mit einem Koffer durch Dallas spaziert, der uns nach Hause bringen kann."
„Omg, Fünf, du bist genial!", rief Luther erfreut.
„Was ist der Haken?", fragte ich, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass es so einfach sein würde.
„Du hast recht. Es gibt einen Haken. Problem Nummer Eins: Ich bin ein ausgebildeter Attentäter. Womöglich der gefährlichste Attentäter im Raum-Zeit-Kontinuum. Ich werde nicht gerade erfreut sein, mir selbst zu begegnen. Problem Nummer Zwei: Und da liegt der Hase wirklich im Pfeffer. Es wird nicht empfohlen, sich selbst in der selben Zeitlinie zu nahezukommen. Es kann katastrophale Auswirkungen haben."
„Was sind das denn für Auswirkungen?", fragte ich neugierig.
„Also, das Kommissionshandbuch, sagt dazu in Kapitel 27, Abschnitt 3b, die sechs Stadien der Paradox-Psychose sind: 1. Leugnen, 2. Juckreiz, 3. Extremer Durst, 4. Akute Paranoia, 5. Unkontrollierte Transpiration und 6. Rasende Mordlust."
„Rasende Mordlust?!", hinterfragte Luther mit weit aufgerissenen Augen.
Ich hoffte, dass dies nicht allzu wörtlich genommen werden sollte, doch eigentlich wusste ich, dass dies nicht ansatzweise übertrieben war.
„Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist.", sagte Luther dann und kratzte sich am Hinterkopf.
„Es ist die letzte Chance die wir haben. Welche Wahl haben wir denn?", fragte Fünf genervt und lief auf und ab.
„Du kommst mir schon etwas nervös vor, um ehrlich zu sein.", murmelte Luther.
Fünf teleportierte sich genau vor Luther und blickte ihm fest in die Augen.
„Du musst mir helfen. Ich brauche einen Spotter."
„Spotter?", hinterfragte Luther verwirrt.
„Ja."
„Was ist das? Ein Begleiter?"
„Falls die Paradox-Psychose zu stark wird, hilfst du mir, die Kontrolle wiederzukriegen. Also, egal, was passiert, egal, was ich sage, wir müssen diesen Koffer kriegen.", erklärte Fünf genervt.
„Wieso soll er das machen? Wieso nicht ich?", fragte ich daraufhin.
Fünf drehte sich zu mir um und überbrückte den Abstand zwischen uns.
„Ich will nicht, dass du dabei bist.", sagte er dann fest.
„Das ist hoffentlich nur ein schlechter Scherz.", zischte ich.
„Das ganze wird gefährlich werden."
„Ich bin nicht dumm und auch nicht hilflos, also kannst du deine Macho mäßige Einstellung, bei der ich das hilflose Mädchen bin, dass gerettet werden muss, abstellen. Du bist vielleicht der gefährlichste Attentäter im Raum-Zeit-Kontinuum, aber das heißt noch lange nicht, dass ich dir unterlegen bin.", erklärte ich wütend.
„Und das denkst du wirklich, ja?", antwortete er leise und überbrückte den geringen Abstand zwischen uns.
„Hundert prozentig."
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Tiana Hargreeves -umbrella academy-
FanfictionDie sieben Geschwister der Umbrella Academy waren ein eingespieltes Team. Als sie älter wurden trennten sie Zeit und Ort, doch als ihr Vater starb, zog es alle Geschwister zurück in ihr altes zu Hause. Doch vieles war nun anders. Ein neues Mitglied...