Chapter 3 {season 2}

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„Ohh sie ist auch eine von euch.
Ich hab Bilder von ihr aufgenommen, an dem Tag an dem sie damals hier angekommen ist."
„Konzentrieren Sie sich auf den Film, Elliott. Wie schnell können Sie ihn entwickeln?", hörte ich Fünf's genervte Stimme.
„Oh naja mir geht langsam die Essigsäure aus. Und Beeker's Kameraladen hat auf, aber der ist zwei Meilen entfernt. Dann müsste ich den Bus nehmen. Wenn ich zu Gibson gehe, ist das nicht so weit, aber dann muss ich durch den Park. Und da ist alles voll mit Tauben."
„Elliott.", unterbrach Fünf leicht gereizt.
„Insgesamt fünf, vielleicht sechs Stunden."
Das Radio quietschte lautstark und ich schlug schlagartig die Augen auf und schaute in die Richtung des Geräusches.
Fünf und Elliott standen neben mir, also setzte ich mich schnell aufrecht hin.
„An alle Einheiten. Ein Code 3/15 im Holbrook Sanatorium.", schepperte eine blecherne Stimme durch das Radio.
„Was ist ein Code 3/15?", fragte Fünf Elliot.
„Flüchtige Insassen.", war Elliots knappe Antwort.
„Wartet mal kurz. War das der Polizei Funk?", fragte ich die beiden verwirrt.
„Ah, morgen Tiana.", sagte Fünf, ohne mich anzusehen, während er näher an das Radio herantrat.
„25 Patienten sind auf freiem Fuß. Viele davon bewaffnet und gefährlich.", war die monotone, knackende Stimme aus dem Radio erneut zu hören.
Fünf seufzte und murmelte dann „Diego.."
„Wer ist Diego?", fragte Elliott ihn daraufhin ahnungslos.
„Denken Sie an Batman, nur in ganz klein. Fangen Sie jetzt mit dem Film an, wir sind bald zurück.", sagte er bestimmt zu Elliott und kam dann zu mir.
„Wohin gehst du jetzt?", fragte ich ihn, woraufhin er nur grinste.
„Gehen wir, meinst du wohl."
„Aber ich... muss zur Schule?"
„Das ist doch nicht dein Ernst oder?", fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue.
„Ich schätze mal, nein."
„Gut. Wir besuchen meinen Bruder Diego, der gerade aus der Klapse ausgebrochen ist.", antwortete er grinsend.
Ich hatte noch gar nicht realisiert was er gerade gesagt hatte, als er meine Hand nahm und mit mir sprang.
Es war vollkommen ungewohnt und anders, als alles was ich je gemacht hatte.
Die blauen Funken, die um uns herum waberten, drehten sich und mir war unheimlich schwindelig, als ich den festen Boden unter meinen Füßen wiederfand.
Ich stolperte nach vorne, doch Fünf hielt mich fest, bevor ich umfallen konnte.
Wir standen auf dem Bürgersteig eines sonnenbeschienen Parkplatzes.
Er ließ meine Hand los und suchte mit den Augen den Platz ab.

Ich blickte an mir hinab und mir fiel erst jetzt auf, dass ich immer noch meinen Schlafanzug trug.
Meine blau grau karierte Schlafanzughose und ein schwarzes Top.

„Ich muss nochmal zurück und mir was richtiges anziehen. Außerdem ist es hier viel zu kalt.", sagte ich kopfschüttelnd an Fünf gerichtet.
„Ach wieso denn, steht dir doch.", sagte er grinsend.
„Ha. Ha. Sehr lustig. Ich mein's ernst. Ich kann hier doch nicht im Pyjama rumrennen."
„Brauchst du auch gar nicht. ", sagte er, zog sein Jacket aus, trat direkt vor mich und legte es mir über meine Schultern. Ich schaute zu ihm auf und mein Herz pochte schnell in meiner Brust.
Er schien etwas sagen zu wollen, doch aus seinem Mund kam kein Ton heraus. Seine Hände lagen auf meinen Armen und sein Blick hielt dem meinen stand.
"Mach dich gefasst meinen Bruder kennen zu lernen.", sagte er dann und bevor ich drauf reagieren konnte, verlor ich erneut den Boden unter meinen Füßen.
Ich wurde in einen Autositz gedrückt und vor mir saßen zwei Menschen, die sich offensichtlich gerade stritten.
Fünf saß auf dem Sitz neben mir und ein schmales Grinsen zierte sein Gesicht.
„Ich mache das hier überhaupt nicht nur, weil ich ein Held sein will, okay?", sagte der Typ, von dem ich annahm, dass es mein Onkel Diego war.
„Und wieso sonst?", fragte die Frau neben ihm ironisch.
„Weil er ein Idiot ist.", mischte sich Fünf in ihr Gespräch ein.
Die beiden erschraken und drehten sich blitzschnell zu uns nach hinten um.
„Wer seid ihr denn?", fragte sie verwirrt.
„Hi, ich bin sein ihn liebender Bruder.", erklärte Fünf grinsend und deutete ein kleines Winken an.
„Tiana.", sagte ich knapp, denn mein Kopf drehte sich immer noch von Fünf's Sprung.
„Du hast mich in der Klapse allein gelassen.", sagte Diego genervt.
„Um dich vor dir selbst zu schützen.", erwiderte Fünf.
„Ganz lieb eigentlich.", kommentierte sie stumpf und ich musste lächeln.
Sie schien mir recht sympathisch.
Ich liebte stumpfen Sarkasmus.

Tiana Hargreeves -umbrella academy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt