13. Therapie

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Ich saß im Wartebereich der Praxis. Die Rektorin wartete draußen vor der Tür, was wahrscheinlich gut war . Der Gedanke zu flüchten war mir doch öfters gekommen als ich es zu geben würde . Mein Kopf schnellte hoch als sich die Tür öffnete . Mein Mund öffnete sich vor Überraschung kurz , doch es kam nichts raus . Also schloss ich ihn wieder .
„Akelei ! Hi ."
Ich räusperte mich leise .
„Tyler."
„Was machst du denn hier ?"
Was soll ich denn hier machen ? Shoppen gehen ?
„Das selbe könnte ich wohl dich fragen ."
Schnell lenkte er vom Thema ab , wie Tyler es immer tat wenn es über ihn ging .
„Tut mir leid , dass ich dich nicht besucht habe ."
Wenn ich das noch einmal höre, kotze ich.
„Alles gut ."
Natürlich ist es das. Hört man meinen Sarkasmus, ich hoffe es.
„Ich wusste gar nicht, dass du zur Therapie gehts ."
Er lächelte mich an mit diesem Tyler lächeln und ich wollte ihn verfluchen, weil mein Herz wieder anfing so schnell zu schlagen. Vielleicht konnte die Therapie ja das ändern ?
„Ich wusste ja auch nicht, dass du hier hin gehst ."
Antwortete ich trocken und schaute gespielt gelangweilt meine Schuhe an. Er setzte an zu reden, doch die Therapeutin kam zu meiner Rettung . Eine wahre Heldin . Ich winkte kurz und ging dann in den Raum.

Ich sah mich in dem Raum um. Alles war weiß oder in Hell beige aber nicht auf die schöne Art sondern auf diese gezwungene. Auch sie kam mir seltsam vor . Sie sah so unglaublich unmenschlich glücklich aus .
„Also Akelei wie geht es dir ?"
„Gut."
„Weißt du warum du hier bist?"
„Weil die Direktorin das möchte ."
„Und Im Emotionalen Sinne ?"
„Da gibt es keinen ."
Sie zögerte .
„Also , mir wurde erzählt , dass du ein traumatisches Erlebnis hattest."
„Wenn sie das schon wissen , muss ich es ihnen ja nicht erzählen ."
„Akelei bitte , das klappt nur wenn du mitarbeitest ."
„Wissen sie , dass Problem daran ist, dass ich nicht möchte das es klappt ."
Sie seufzte leise .
„Wie war denn deine Woche ?"
„Gut ."

Ich ging aus dem Raum und lies einen Seufzer aus mir . Ich hatte ihr absolut keine Infos gegeben und war sehr zufrieden damit . Doch jetzt musste ich wieder in die Schule zu dem Elternwochenende , was jetzt auch nicht so cool war . Es war erstaunlich kühl als ich aus dem Gebäude heraus kam und zum Auto der Direktorin ging . Hatte sie wirklich die ganze Stunde in dem Auto auf mich gewartet ?
Naja , was soll's .

Ich saß beim Abendessen neben Ajax und seiner Familie . Sie fragten mich über meine Noten und Freunde aus . Meine Eltern waren nicht aufgetaucht , womit ich auch gerechnet habe . Das letzte mal als sie hier waren , war als sie mich das erste mal hier her brachten . Seit dem hatten meine Eltern immer einen Weg gefunden nicht hier her zu kommen . Anfangs , als ich sie noch fragte, hatten sie Termine und irgendwann hörte ich einfach auf sie zu fragen . Ich besuchte sie einmal in den Ferien und sonst blieb ich bei Ajax. Ich dachte eigentlich es könnte nicht mehr schlimmer werden , wie auch ?
Alle meine Freunde außer Ajax hatten mich mehr oder weniger verlassen, Meine Eltern auch .
Tja, Da lag ich wohl falsch...

It hurts loving you // Tyler GalpinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt