19. Gefängnis

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Der Gang war kühl.
Die Schlüssel des Polizisten klirrten bei jedem seiner Schritte . Ich fühlte mich... leer, als ich durch die Tür in den Raum trat . Die Ereignisse der letzten Tage waren nur schwer zu verarbeiten.
„EY ! Besuch für dich."
Mir gefiel nicht , wie sie mit ihm reden.
Er ist ein Mensch .
„Wer ist es ?"
Ich zuckte zusammen als ich Xavier sah. Seine Haare sahen fettig aus . Seine Haut unrein .
Insgesamt war sein Erscheinungsbild ein ganz anderes als sonst. Er stand mit dem Rücken zu mir und dem Polizisten.
„Hey."
Sofort wirbelte er herum als er meine Stimme hörte und ich zuckte kurz zusammen. Seine Augen sahen so unmenschlich aus. Er sah aus, als hätte er schon lange nicht geschlafen.
Wer konnte es ihm übel nehmen ?
Ich würde hier auch nicht schlafen wollen.

Der Polizist murmelte noch etwas von 10 Minuten bevor er sich umdrehte und ging . Vorsichtig ging ich auf den Käfig zu.
„Wie geht es dir ?"
Ich lies mich vor seiner Zelle nieder. Xavier lachte .
„Super , muss ja nicht zur Schule ."
Seine Stimme klang so sarkastisch wie noch nie .
„Tut mir leid , das war eine dumme Frage."
Er nickte leicht.
Mir fiel es schwer in anzusehen.
Es war stille bis er auf einmal wieder anfing zu reden.
„Ich bin es nicht. Ich bin kein Monster ."
„Ich weiß ."
Seine Augen wurden groß und mir wurde kalt , dass ich das nicht hätte sagen sollen.
„Weißt du wer es ist?Du musst es ihnen sagen !
Akelei ! Sag es ihnen !"
Er presste sich gegen die Gitter . Ich zögerte . Sollte ich es ihm sagen ? Es war nur ein dummer Verdacht.
Ich konnte nichts beweisen.
Aber es war Xavier . Er war der einzige in meiner Kindheit , der sich je um mich kümmerte . Aber es war nur ein Verdacht . Ich konnte es nicht beweisen.
Selbst wenn ich recht hatte , würde es nur damit enden , dass beide hier festsaßen .
Nein.
Ich weiß nicht wer es ist.
Ich kenne dich nur gut genug um zu wissen , dass du kein Monster bist."
Die Worte fielen mir schwer , schwerer als viele Sachen die ich je zuvor sagte . Die Hoffnung aus Xavier's Augen verschwand und ich fühlte das schlechte Gewissen in mir aufsteigen.
Das Gefühl des Verrates .
War es das wert ?
War Tyler das wert ?
Mir war klar , dass ich dieses Gefühl nie wieder loswerde . Er setzte sich auf den Boden, vor mir und starrte mich an. Die Gitterstäbe verhinderten , dass ich ihn komplett mustern konnte und dafür war ich dankbar .
„Was passiert In der Schule so?"
Ich schluckte hart . Plötzlich hatte ich das Gefühl , ich hätte seit Jahren nichts mehr getrunken . Mir stiegen Tränen in den Augen auf , welche ich unbedingt unterdrücken musste. Ich musste stark sein, für ihn.
„Ajax und Enid kommen sich immer näher , es ist echt süß . Alle drehen durch wegen den Arbeiten.
Der normale Trubel eben."
Er nickte leicht . Es war wie immer , es war wie früher . Xavier und ich wollten beide soviel sagen , doch wir taten es nicht . Uns wurde nicht beigebracht über unsere Probleme zu reden, und wurde beigebracht sie Tod zu schweigen. Ich zuckte zusammen als die Tür aufging und der Polizist wieder da war .
„Die Zeit ist vorbei."

It hurts loving you // Tyler GalpinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt