Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Vor mir saß der wohl schnuckeligste Typ auf der Welt und ich bekam meinen Mund nicht auf um einen halbwegs vernünftigen Satz zu sprechen. Dann viel mir aber unser Gespräch von vorhin wieder ein und ich fragte: „Du Mick, was meintest du vorhin eigentlich mit Wö...? Dort wo du vorhin gemeint hattest du wolltest nicht einmal mit ihr zusammen sein wenn ihr die letzten beiden Menschen auf der Welt wärt." Augenblicklich hört er mit lächeln auf und fängt an fieberhaft nachzudenken. Es scheint mir nicht so als würde er mir die Wahrheit sagen wollen. Bevor ich eine Antwort bekam kam Micks Oma zu uns und gab uns unsere Kuchen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Wenn dieser Kuchen auch nur halb so gut schmeckt wie er aussieht, wird man mich demnächst nur noch hier raus rollen können. Und der Kakao hatte sogar kleine Marshmallows drinnen. Ich vergaß vollends unser Gespräch von vor 5 Sekunden und lobte Micks Oma jetzt schon mal: „Der sieht ja köstlich aus, wenn der so schmeckt wie er aussieht, dann bin ich nicht nur Ihre neue Stammkundin, sondern ich ziehe hier gleich ein." Micks Oma hatte ein stolzes lächeln aufgesetzt und in ihren Augen sah man die Freude über mein Kompliment glitzern. Sie war schon sehr süß. Sie meinte darauf hin freundschaftlich: „Ach Dankeschön, das ist wirklich nett und du kannst mich doch gerne duzen, ich bin Sigrid." Ich nickte ihr noch einmal höflich zu und sie ging daraufhin wieder. Ich sah Mick an und sprach das aus was mir durch den Kopf ging: „Deine Oma ist wirklich herzallerliebst!" Er lächelte mich an und stimmte mir zu. Er fragte mich: „Warum bist du eigentlich hier? Bist du nur kurz zu Besuch da oder bleibst du länger?" Ich überlegte und ich muss ehrlich gestehen so genau weiß ich es gar nicht. Und das sagte ich ihm so auch. Er meinte daraufhin: „Ich würde mich freuen wenn du länger bleiben könntest." Ich antwortete mit: „Warum möchtest du das denn? Ich konnte nicht einmal verstehen das du mit mir auf das Date gehen wolltest. Erst recht nicht nach dem ich dir deine Schuhe vollgekotzt habe." Er lachte und meinte: „Weil ich von dir fasziniert bin. Du bist echt süß und du scheinst das auszusprechen was dir auf den Herzen liegt." Ich wurde rot. Ich hoffe es hat noch eine akzeptable Stufe und ist nicht schon bei der Tomate angekommen. Ich versuchte es mit einem Witz um meine röte etwas zu vertuschen und meinte: „Du findest es also faszinierend und süß wenn dir jemand auf die Schuhe kotzt? Ich glaube du hast ein kleines Problem." Er fing schon wieder an zu lachen. Er war schon echt süß.
Wir haben dann unseren Kuchen, welcher echt himmlisch war, gegessen und noch etwas geredet. Zum Glück war es nur harmloses Geplänkel über Gott und die Welt. Es ist interessant gewesen wie er zu dem ganzen steht, denn ich habe ähnliche Ansichten und so sind echt gute Gespräche entstanden. Jetzt, nachdem ich Sigrid noch einmal ausführlich gelobt habe spazierten wir gemütlich die Straße lang, welche ich noch nie abgegangen bin. links von mir ist eine Art Wohngebiet, während rechts nur vereinzelt Häuser standen, welche von kleinen Feldern umgeben war. Generell ist hier alles sehr natürlich gehalten, was ich sehr schön finde. An jeder Ecke stehen Blumen oder sind kleine Wiesen. Auch Bäume sind hier sehr viele, im Hochsommer ist es bestimmt himmlisch wenn diese dann Schatten spenden. Wir haben mittlerweile Anfang September, an sich ist es noch warm aber nicht mehr heiß. Und Abends wird es auch schon etwas kühler, aber mit meiner Jeansjacke ist das kein Problem wenn ich später noch unterwegs sein sollte. Wir sind jetzt am Ende der Straße angekommen, welche in einen kleinen Trampelpfad endet. Es ist auch schon dichter von den Bäumen her. Hier fängt wohl der Wald an. Ich liebe den Wald und freue mich schon hier ab und zu herumzuschlendern, trotz der Warnung. Selbst wenn die Wölfe hier gerade ihre Jungen haben sollten, was ich irgendwie immer noch nicht ganz glaube, sind es ja scheue Waldtiere. Die werden schon nicht so nah an ein ganzes Dorf voller Menschen kommen. Wir schlenderten noch ein Stückchen weiter bis ich ein sehr elegantes und modernes Holzhaus sehe. Es sah schon von außen atemberaubend aus. Ich würde es mir gerne von drinnen ansehen, denn wenn der Besitzer so einen guten Geschmack hat wird die Inneneinrichtung bestimmt auch klasse sein. Ich war so im starren vertieft das ich weder mitbekam wie Mick mich beobachtete noch wie ich stehen geblieben bin. Mick fragte mich irgendwie mit einer Mischung von Aufgeregt und Nervosität: „Wie findest du das Haus? Gefällt es dir?" Ich nickte und erwiderte: „Der Architekt hat wirklich großartiges geleistet! Das ist doch der Traum eines jeden Menschen! Die Person die das Haus nicht schön findet will ich mal sehen." Er lächelt mich stolz an. Ich bekam große Augen und meinte: „Gehört dieser Traum an Haus etwa dir? Dann hast du einen echt guten Geschmack." Er lächelte und nickte. Ich konnte Stolz in seinen Augen und in seiner Stimme wahrnehmen als er mir erzählte: „Das ist mein Haus, ich habe es auch mit entworfen. Der größte Teil ist von mir. Von meinem Architekten gab es nur ab und zu ein paar kleine Verbesserungsvorschläge die das ganze abgerundet haben. Möchtest du es mal von innen sehen?" Ich staunte und das zu Recht, dieses schöne Haus hat er Entworfen und es wird noch besser ich kann mir die Inneneinrichtung ansehen. Ich nickte sofort begeistert und wir gingen in das Haus rein.
Es sah wirklich schön aus. Es hatte einen geräumigen Flur, in dem man nicht zu sehr eingeengt ist. Mick führte mich weiter in das Wohnzimmer. Auch dieses war groß und geräumig. Mann hatte sehr viel Platz und es gab ein riesiges Fenster welches tief in den Wald zeigte. Außerdem hatte Mick einen so großen Fernseher, dass er hier genauso gut Kino spielen könnte. Er führte mich als nächstes zu einer Tür gegenüber des Wohnzimmers. Dort war eine moderne Küche zu sehen, welche sogar eine Kücheninsel besitzt. Das ist so cool! Mick meinte ich solle doch Platz nehmen und bot mir ein Glas Wasser an. Ich setzte mich und Mick holte uns noch etwas zu trinken und setzte sich dann mir gegenüber. Ich war echt fasziniert von dem Haus und fragte ihn daher: „Als was Arbeitest du das du dir so ein Traumhaus überhaupt leisten kannst?" Er fing an zu überlegen während ich ihn interessiert anschaute, dann antwortete er mit: „Ich bin so was ähnliches wie der Bürgermeister hier. Ich bin sozusagen der Chef von dem ganzen hier." Das ist eine sehr Vage Aussage dafür das er so lange überlegt hat, deshalb bohre ich weiter: „Und was machst du da so?" Er antwortete wieder so Basic mit: „Eine Menge Papierkram." Kann der sich nicht etwas konkreter ausdrücken? Soll ich ihm jetzt alles aus der Nase ziehen? Ich wollte gerade ansetzen ihn weiter auszufragen da fragte er mich: „Was machst du denn? In deinem Alter war ich noch in der Schule, aber du scheinst mir ja gerade nicht Ferien zu haben oder?" Na toll. Wieso musste er den Spieß den jetzt bitteschön umdrehen? Jetzt war es an mir zu überlegen.
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Das Mädchen und ihr Wolf
WerewolfLayana ist 17 und hat nicht gut Kirschen essen mit ihrer Mutter. Sie verlor sich in ein tiefes Schwarzes Loch aus welchem sie alleine nicht wieder herauskommen kann.