Das Mädchen und ihr Wolf

Kapitel 6

Als ich wieder halbwegs bei klarem Verstand war erkannte ich das ich auf einer Toilette bin. Ich betätigte die Spülung und sah wie mein Erbrochenes davon gespült wurde. Oh man ist mir schwindelig. Ich habe das Gefühl das ich mich bewegen würde. Mein Rucksack fing an zu vibrieren. Ich hatte absolute Kopfschmerzen, holte mein Handy dennoch aus dem Rucksack und nahm ab ohne wirklich darauf zu schauen.„ Hallo?" nach weniger als einer Millisekunde bekam ich auch schon die Antwort von Bonni:„ Geht es dir etwas besser? Du scheinst völlig durch zu sein." „Nächster Halt Wolfswiesen" „Du bist nicht ernsthaft in den Zug eingestiegen oder???" Warte was? Wo bin ich? Ich brauchte kurz, ok etwas länger um zu verstehen.„Oh Fuck! Ich schwöre dir ich kann mich an nichts mehr erinnern! Was habe ich gemacht?" „Ok du hast mich völlig zugedröhnt angerufen und gemeint du willst abhauen. Ich wollte dir davon abraten aber du bist wahrscheinlich in den Zug eingestiegen. Du musst an der nächsten Haltestelle raus. Ich habe gleich einen Arzttermin aber Paul holt dich gleich ab. Versuch nicht unbedingt all deinen Mageninhalt zu Verlieren und warte einfach am Bahnhof auf ihn. Ich muss jetzt auflegen bis später Süße." Während es bei mir langsam anfängt zu rattern gehen meine Beine schon los. Jetzt bin ich also tatsächlich in Wolfswiesen und habe nicht mal etwas von der langen Fahrt mitbekommen auch nicht schlecht.

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„Hey Lay!" huch, ach das war nur Paul. Mich hat schon länger niemand mehr so angesprochen. Verdammt er scheint sich echt Sorgen zu machen.„ Hey Paul. Wie gehts?" Ich lächelte ihn so gut an wie ich konnte, aber mir ist immer noch echt übel. Er lächelt mich mitleidig an sagt dann aber:„ Na komm wir wollen hier doch keine Wurzeln schlagen." Wir gingen gemeinsam zu seinem Auto und ich drehte mich direkt weg und stattete dem Busch neben mir einen kleinen Besuch ab. Als ich mich ins Auto setzte wurde mir erst einmal eine Tüte gereicht. Ich Vertrete die Augen nahm sie dann aber an. Ich war noch nie in Wolfswiesen es sah sehr schön hier aus. Viele kleine Häuser und ein schöner Wald. Ich freute mich jetzt schon darauf hier spazieren zu gehen. Als Paul meinen Blick bemerkte sagte er schnell:„ Wenn du in den Wald gehst musst du aufpassen. Hier leben Wölfe und im Moment haben sie Welpen. Einer Wölfin mit ihren Jungen möchtest du nicht begegnen. Die sind hier auch sehr scheu, aber du solltest dennoch aufpassen." Es fing wieder an zu rattern wir hatten September und soweit ich das noch in meinem Kopf habe bringen Wölfe ihre Jungen im April oder Mai auf die Welt. Theoretisch sollte das also im Moment kein Problem sein. Aber ich bin gerade in keinem guten Zustand weshalb ich es einfach so akzeptierte.

Das Haus vor dem wir hielten war sehr schön. Es war ein kleines Häuschen mit einer Etage und hatte einen kleinen süßen Garten. Es liegt sehr Zentral an dem kleinen Dörfchen. Das Dorf hat zwei Straßen welche ein X bilden und ein paar Trampelpfade mit denen man einige Häuser erreichen konnte. Es war alles sehr klein und gepflegt. Ich habe auf der Fahrt auch ein paar Ställe und Weiden gesehen. Auf einigen waren ein paar Kühe und auf manchen sogar Pferde. Ich liebe Pferde. Aber dadurch dass das so ein teurer Sport ist konnte ich nur einen kleinen Zeitraum lang einige Stunden nehmen. Vielleicht kann ich hier ja etwas Arbeit finden und im Ausgleich ein paar Reitstunden nehmen. Das war schon immer ein Traum von mir.

Ich ging mit Paul ins Haus und sah schon wie Bonnie aus der Stube geflitzt kam und mich in eine feste Umarmung zog.„ Bitte nicht so fest, sonst verliere ich noch mehr Mageninhalt." Paul meinte:„ Das ist nur noch Magensaft da gibt es jetzt schon keinen Inhalt mehr." Er bekam einen mahnenden Blick von Bonni ab und verschwand als er merkte wir brauchen erst mal ein paar Minuten für uns.

„Ich freu mich ja so das du da bist! Aber du musst aufpassen wir haben hier eine Art Wolfs plage, es wäre besser du gehst nicht allein in den Wald." eindeutig Bonni. Was die nur alle mit dem Wald hier haben. Um etwas zu erwidern fragte ich:„ Was kann man hier denn machen?" Bonni fing an zu grinsen und sagte dann:„ Wir haben hier einen richtig geilen Markt und um diesen sind kleine Einkaufsläden und, halte dich fest, super geniale Boutiquen!" Och nö. Ich bin eher so der Typ der auf dem Sofa chillt und etwas bestellt. Aber gut sie nehmen mich hier gerade super kurzfristig auf da möchte ich nicht allzu unhöflich sein und sagte:„ Eine Ausnahme wenn ich eine Kopfschmerztablette bekomme... und etwas gegen diese Übelkeit." Bonni grinste mich an wie ein Honigkuchenpferd und nickte fröhlich. Sie weis genauso gut wie ich das ich Shoppen gar nicht mag. Im schlimmsten Fall überall Menschen und wenn man aus einen Laden raus geht ohne etwas zu kaufen fühlt man sich gleich wie ein Verbrecher. Deshalb gehe ich nur irgendwo rein, wenn ich weis das ich in den Laden wirklich etwas brauche.

Eine halbe Stunde später mit sehr vielen Informationen und Fragen von Bonni fängt die Tablette gegen Magen- und Kopfschmerzen an zu wirken und wir gehen los. Von Bonni's Haus aus gesehen muss man die Straße nur ein kleines Stückchen lang und dann nach links abbiegen,dann nochmal ein kleines Stückchen spazieren und man sieht schon die ersten Läden. In der Mitte gibt es einen kleinen Springbrunnen und rundherum sind kleine Stände aufgebaut und um diese Stände sind dann ganz normale Geschäfte. Hier sieht es überall so idyllisch aus. Einfach zum verlieben! Ich finde es jetzt schon richtig genial hier. Und 10 mal besser als zu Hause. Dann ging Bonni's Tour auch schon los. Einmal quer durch alle Kleidungsgeschäfte. Sie haben hier echt alles, aber vor allen Dingen ist alles hübsch. Kennt ihr das ihr geht in einen Laden und euch gefällt nichts? Super hier gefällt mir alles. Zum ersten mal verstehe ich weshalb Bonni so gern Shoppen geht. Allerdings kann ich mich überhaupt nicht entscheiden. Am liebsten würde ich den ganzen Laden mitnehmen. Im Endeffekt habe ich mir 3 Jeans, 2 Jogginghosen und 3 Pullover gekauft. Zum Abschluss haben wir uns noch ein Eis gegönnt obwohl es schon ziemlich frisch ist, aber Eis geht immer!