Kapitel 16

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POV Mick
"Verdammt, verdammt, verdammt!" Das ist das Einzige an was ich gerade denken konnte. Ich lief gerade mit meiner Wolfsgestalt in den Wald und wartete darauf das Henri, Bonni und Paul auch hierherkamen. Eigentlich wollte ich nur mit Henri reden, aber als ich ihn über Mindlink mitgeteilt habe, was ich gemacht habe meinte er die beiden könnten bestimmt helfen, wenn es um meine Mate ging und ich denke, er hat damit recht, gerade Bonni scheint ein gutes Verhältnis zu meiner kleinen zu haben. Ach verdammt ich hätte sie nicht alleine in meinem Haus lassen dürfen, aber ich wusste mir gerade keinen Rat und da ist wohl eine Sicherung durchgebrannt. Ich bemerkte Bonni als erste, logisch sie sollte sich nicht verwandeln, wenn sie schwanger ist und dementsprechend waren sie auch langsamer. Dann bekam ich die beiden Wölfe mit, beide hatten ein braunes Fell wobei das von Henri heller ist und schon leicht in einen sandigen Ton übergeht, während das von Paul eher an Zartbitter Schokolade erinnerte, meins hingegen ist ein grau braun. Es lässt mich dunkler wirken als die beiden Wölfe vor mir. Ich wollte gerade beginnen alles im Mindlink zu besprechen da kam noch ein etwas älterer Wolf aus den tiefen des Waldes, er hat ein graues Fell was es schwer machte die graue Schnauze zu erkennen, die er mit seinem alter schon hatte und seine Steingrauen Augen schauten mich wissend an. Henri hat wohl auch an jemanden mit ein wenig Erfahrung gedacht, Heinz hat nämlich auch eine menschliche Mate. Ich fing nochmal an und schilderte die Situation. Heinz meinte sofort: ,,Das konnte nicht lange gut gehen, ich habe mich auch relativ schnell verplappert, ich hatte Glück, das Marianne es so gut aufgenommen hat." Na toll das beruhigt mich jetzt allgemein. Er fügte noch hinzu: ,,Und ich denke, es ist das beste, wenn du es ihr alleine sagst. Henri und Bonni könnten es dir bestimmt viel einfacher machen, wenn sie das übernehmen würden, aber immerhin bist du ihr Mate, dass solltest wirklich du machen." Ich weiß. Und das wusste ich auch schon vorher, aber ich wollte noch etwas Zeit haben, um mir etwas zu überlegen. Und damit meinte ich jetzt nicht die Stunde, in der wir noch ein wenig diskutierten wie ich es am besten mache, sondern noch ein paar Tage oder Wochen. Zum Schluss hat mir die Unterhaltung mit meinen Vertrauten nicht wirklich geholfen, denn eins stand fest und das war auch schon davor der Fall. Ich muss es ihr sagen. Nur wie? Das ist so ein schweres Thema. Wenn jetzt jemand kommen würde und behaupten würde er ist ein Vampir würde ich dem auch nicht glauben, ich meine sowas unrealistisches auch. Wie die Menschen nur auf so was gekommen sind. Als ob es Vampire gäbe, pha. Ich ging zurück in Richtung von meinem Haus. Ich habe ein paar Klamotten in der Nähe versteckt, ich habe dummerweise vorhin bei der Verwandlung meine Kleidung zerrissen. Ich horchte aber noch in mein Haus hinein, es schien verlassen zu sein. Wo ist Lay? Ich hätte sie nicht alleine lassen dürfen! Wenn ihr was passiert ist? Ich nahm ihre Fährte auf und schnupperte. Warum in alles auf dieser Welt ist sie denn in den Wald gegangen? Vor allem nach gestern Abend? Ich rannte ihrer Fährte in meiner Wolfsgestalt hinterher und mich beruhigte es gar nicht das es hier überall nach Wolf roch. Klar mein Rudel würde ihr nichts tun, zumindest die erwachsenen nicht. Ich habe allen gesagt das die Luna in Ruhe gelassen wird. Aber die Welpen verstehen dass manchmal nicht und auch die Jugendlichen wollten mir trotzen, klar sie sind nicht viel jünger als ich und wollen demnach von mir nichts vorgeschrieben bekommen. Sie können auch zu einer Gefahr werden, gerade in ihrem jugendlichen Leichtsinn fühlen sie sich leichter Angegriffen und ich denke Lay weiß nicht wie sie sich in der Situation zu verhalten hat. Um die Jungwölfe in Schach zu halten, veranstalten wir eigentlich immer wieder mal kleine Turniere, wo sie sich einerseits auspowern können und andererseits auch gegen mich antreten können. So lernen sie doch ein wenig Respekt vor mir zu haben, es hat noch niemand gegen mich bestanden. Ich rannte fast in das Geschehen rein. Lay spielte mit Benny. Er ist einer unserer Welpen, es sah Zuckersüß aus! Aber ich wusste auch das Benny eigentlich nicht alleine unterwegs ist. Gerade wollte ich mich auf die Umgebung Konzentrieren da ist es auch schon passiert, Jennifer springt aus dem Busch, stellt sich schützend vor ihren kleinen Bruder, knurrt meine Mate an und will sie beißen. Zum Glück habe ich das vorhergesehen und konnte Jennifer noch rechtzeitig abwehren. Sie hat nicht mitbekommen das ich es bin, knurrt jetzt mich an und verbeißt sich in mein Bein. Ich knurre sie an und sie lässt mich sofort los. Mit schreckgeweiteten Augen schaut sie mich an, winselt als Entschuldigung und schnappt sich den Welpen. So schnell wie sie gekommen ist ist sie auch wieder gegangen, aber das wird trotzdem ein Nachspiel haben. Ich habe es allen mitgeteilt und ich habe das Gefühl, das sie ihren kleinen Bruder absichtlich vorgeschickt hatte um Layana zu töten. Ich weiß nämlich auch das sie total scharf auf den Platz der Luna ist. Sie kann froh sein, wenn ich sie einfach nur verbanne und nicht für Vogelfrei erklären würde. Ich wollte das aber später klären, erst musste ich mich um meine kleine kümmern. Sie lehnt mit schreckgeweiteten Augen an einem Baum und schaut mich aus großen Augen an. Wie gerne ich mich jetzt verwandeln würde und sie in den Arm nehmen würde. Aber ich glaube, das würde sie jetzt maßlos überfordern. Ich wollte eigentlich näher gehen und mich versichern, dass es ihr gut geht, aber ich zögerte. Ich wollte auf gar keinen Fall, das sie Angst vor mir hat. ,,Danke" es war nur ein leises Wispern aber ich hörte es deutlich. Ich schaute sie intensiv an und traute mich dann doch einen kleinen Schritt näher. Sie zuckte sofort etwas zusammen und ich wollte meine Pfote schon zurückziehen als sie zu mir sagte: ,,Nein, tut mir leid. Du hast mich gerettet. Es ist nicht fair, dass ich vor die Angst habe." Sie spricht ein wenig zögerlich, aber mich verwundert eher was sie sagte. Sie sollte bestimmt nicht einem wilden Wolf vertrauen nur weil er sie nicht innerhalb von einer Sekunde gefressen hatte. Darüber muss ich mich mit ihr auch mal unterhalten, dass könnte echt dumm ausgehen. Ich trat aber dennoch einen Schritt näher, weil ich mich nach ihren Berührungen sehnte. Ich wollte ihre sanften und weichen Finger durch mein Fell gleiten spüren, da ist das andere gerade Nebensächlich. Um ihr aber nicht unnötig Angst zu machen, legte ich mich hin und robbte das letzte Stückchen auf sie zu. Ich legte meinen Kopf auf ihren Schoß ab und genoss ihre kleinen Hände, welche sich direkt in meinem Fell vergruben. Meine kleine sagte nur noch: ,,Verrückt." Und graulte mich hinter den Ohren, augenblicklich wedelte ich mit dem Schwanz und sie fing vergnügt an zu lachen.

Das Mädchen und ihr WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt