Severus Snape&Allison Malfoy- Die kalten Herzen

30.Rückkehr

Allison

Versucht, mich so gut wie möglich vor allen anderen zu verstecken, stieg ich in den Hogwarts Express.
Im vorletzten Wagon fand ich ein leeres Abteil in das ich mich setzte.
Wochen waren vergangen.
Ein neues Schuljahr begann.
Mein Letztes um genau zu sein.

Überall wo ich nur hinlief, verfolgten mich Blicke. Ich spürte sie deutlich auf meiner Haut, doch ließ mich davon nicht beirren. Mir war bewusst, dass es so kommen würde.
Allison Malfoy- die Mörderin des berühmten Albus Dumbledore.
Ich akzeptierte es mittlerweile, denn es entsprach nichts weiter als der Wahrheit. Ich hatte ihn getötet: nicht mehr und nicht weniger.

Der Zug fuhr ab, doch ich blickte nicht aus dem Fenster.
Das Gedränge in den Gängen wurde weniger, da sich nun alle langsam zu ihren Freunden gesellten und zur Ruhe kamen. Obwohl Ruhe das falsche Wort war, denn viele Schüler hatten sich nach den Sommerferien immer besonders viel zu erzählen. Ich gehörte nicht zu diesen Menschen, doch wusste, dass es sie gab.
Doch darüber musste ich mir nun wirklich keine Gedanken machen, denn ich war die einzige Person in meinem Abteil.
Es gab niemanden, der mir etwas von seinen Ferien erzählen könnte.

Und das war auch gut so, denn so konnte ich ungestört weiterhin meinen grauen Gedanken nachhängen.
Ich hatte mich jedoch wohl zu früh gefreut, denn die Abteiltür wurde aufgeschoben, als ich mich gerade zurücklehnte. Sofort wurde ich wieder wachsam und setzte mich aufrecht hin.
Doch dort stand nur ein jüngeres Mädchen, welches wohl erst nach Hogwarts gekommen war.
„Entschuldigung. Ist hier noch Platz? Alle anderen Abteile sind ziemlich voll.", ihre Stimme war eher ein heiseres Flüstern, so als wäre sie sehr schüchtern.

Ich nickte.
„Natürlich. Setz dich doch.", meine Mundwinkel wanderten nach oben um freundlicher zu wirken, auch wenn mir nicht unbedingt danach zumute war.
„Ich bin Elissa. Das ist mein erstes Jahr hier.", sie nahm gegenüber von mir Platz und lächelte mir unsicher zu.

„Allison. Freut mich, dich kennenzulernen. Hogwarts ist ein schöner Ort.", sagte ich.
Mir war nicht nach einem Gespräch, also nahm ich ein Buch aus meiner Tasche um beschäftigt zu wirken und ihr verständlich zu machen, dass ich keine Lust zum Reden hatte.
So schlug ich jede 3 Minuten eine Seite um, auch wenn ich eigentlich überhaupt nicht las und weiter meinen Gedanken nachhing.

Irgendwann schob sich die Tür erneut auf.
„Cam! Setz dich doch zu mir.", sagte Elissa zu dem gleichaltrigem Jungen. Sie waren anscheinend befreundet.
Er musterte mich. Sein Körper verkrampfte sich, als er wusste, wer ich war.
„Elissa, vielleicht sollten wir uns ein anderes Abteil suchen.", er versuchte, normal zu wirken, was jedoch kläglich scheiterte.
„Was? Warum?", sie schien sichtlich verwirrt.
Sein Blick wanderte wieder zu mir, danach auch ihrer.

„Allison Malfoy.", murmelte er ihr zu.
Sie verstand erst nicht, doch dann legte sich der Schalter in ihrem Kopf um.
Sie wirkte plötzlich auch sehr versteift und schaute mich nun erstarrt an.
„Du hast Albus Dumbledore umgebracht.", sagte sie ohne jegliche Hemmungen.
Ich ignorierte die Reaktionen so gut es ging. Es war vorauszusehen gewesen.
„Ja, das habe ich.", bestätigte ich.

Und ab da an wusste ich, dass sie gehen würde.
„Ehm..Also- Cam und ich müssen dann wirklich los.", sie schnappte sich ihre Sachen und zusammen verschwanden sie hinter der Abteiltür.
Und es störte mich nicht einmal.
Wahrscheinlich hatte ich es sogar verdient so behandelt zu werden.
Ich nahm mein Buch erneut in die Hand, doch wenige Momente später schob sich die Tür erneut auf.
Ich blickte verwirrt zu Blaise hoch.

„Was willst du?", fragte ich in einem scharfen Ton.
Er setzte sich ohne Aufforderung zu mir und grinste mich nicht wie sonst an, sondern schaute ziemlich ernst.
„Ich soll dir von Draco ausrichten, dass er sich freuen würde, wenn du zu uns in das Abteil kommst.", sagte er.
Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, danke. Wenn er es wirklich gewollt hätte, wäre er selbst gekommen.", antwortete ich Blaise und wollte ihm damit deuten, zurückzugehen.