7. Scherben

17 0 0
                                    

Link lockerte sich und zeigte mir die Waren, die Sira anbot. Schmuck, Garn und Wolle, verschiedene Süßwaren, Lebensmittel und vieles mehr. Link besorgte alles, was wir benötigten um die andren Sachen, um eine Decke, Kissen und Bettbezüge herzustellen. Er fragte mich auch, ob ich etwas nehmen wollte, doch ich lehnte dankend ab, was er mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte. Ich verabschiedete mich von Sira und zog mit Link wieder zurück zum Haus. Dort setzten wir uns auf den Boden und Link zeigte mir bei einem brennendem Feuer im Ofen, wie ich eine Decke herstellte. ich stellte mich ziemlich dumm an und Link brach öfters in Gelächter aus, doch am Ende war alles richtig und ordentlich verknüpft. "Sehr gut. Damit solltest du in Ruhe schlafen können." sagte er zufrieden und half mir noch, mein neues Bett zu beziehen. Danach zog er sich ein wenig zurück und legte sich in Bett. Und mein Gott, war mir langweilig. Also beschloss ich, ihn ruhen zu lassen und Epona draußen einen Besuch abzustatten. Schnaubend drückte sie ihren mächtigen Kopf an mich und ihr warmer Atem fuhr aus ihren Nüstern an meine Haut. Sie war so weich und freundlich. Ich verbrachte mehr als eine Stunde mit ihr und beschloss danach reinzugehen um nach Link zu sehen. Hatte ja eh nichts zu tun.

Und so vergingen Wochen. Ich wurde immer stärker, trotz mancher Rückschläge, wenn sich die Wunden entzündeten. Ich vergaß mein eigentliches Ich und schloss eine gute Freundschaft mit dem Helden, der sich sorgsam um mich kümmerte. Wir arbeiteten zusammen und lernten aufeinander zu achten. Bis an einem Tag alles anders wurde.

Link reinigte einige Blumentöpfe aus und bepflanzte sie gerade neu, als ich tropfend wegen des Regens eintrat. "Ach da bist du. Sag mir doch bescheid." forderte er mich auf. "Langsam, so besorgt scheinst du ja nicht zu sein." sagte ich frech und deutete auf die Töpfe. Er wollte gerade was erwidern, als Oboro von weitem seinen Namen rief. Link stand sofort auf und öffnete seine Tür für den starken Mann. Keuchend trat dieser ein und begrüßte mich kurz, was ich mit einem Nicken erwiderte. "Die Nachricht ist da, Link. Es ist soweit." Link hatte anscheinend nicht mit dieser Nachricht gerechnet, denn er ließ den Topf fallen, welcher am Boden zerschellte. Ich zuckte zusammen und blickte zu ihm. Seiner war kalt wie Eis. "Wann?" fragte er und ballte die Fäuste. "In einer Woche musst du aufbrechen." sagte Oboro und sah zu mir. "Was ist mit ihr?" fragte er Link. "Ich nehme sie mit." erwiderte Link fest und bestimmt. Ich erschrak, denn anscheinend war das hier, worum es auch immer ging, eine sehr große und wichtige Sache. "Bist du dir sicher? Sie ist noch so schwach.." Oboro kratzte sich am Bart. "Ich bin mir sehr sicher, dass die Kleine das schafft." knurrte Link hart. Ängstlich sah ich zu dem zerschelltem Topf auf dem Boden. Ich ging zu ihm und sammelte die groben Scherben vom Boden. "Na gut, wenn du meinst.. Ich biete dir meine Hilfe und eines meiner Pferde an. Mehr kann ich nicht für euch tun." Link atmete aus und entspannte sich langsam. "Ist gut Oboro. Ich weiß." sagte er und nach ein paar weiteren Worten verschwand der Bürgermeister des Dorfs. Link schloss schnell die Tür und sah mich an. Ich hatte Angst und meine Augen füllten sich mit Tränen, als er auf mich zulief und mich fest an den Schultern packte. Besorgt lag sein Blick auf meinen Händen. "Du musst besser aufpassen Y/N, du blutest. Warte.." Ich sah auf meine Handflächen, wo wirklich Blut zu sehen war. Ich musste in eine Scherbe gefasst haben. "Link? Was war das gerade? Wohin müssen wir gehen?" fragte ich und Link sagte erst etwas, als meine Hände versorgt waren. " Wir werden nach Schloss Hyrule reiten." Mir fielen keine Worte ein. "Was?.. Warum?" fragte ich und versuchte zu verstehen. "Ich weiß nur, dass ich dich nicht hierlassen möchte. Wobei du das nur selbst entscheiden kannst. Ich muss bald wieder in meinen Dienst antreten." Dienst? Was für ein Dienst? Ich verstand nur Bahnhof. Link sah mich an. "Ich stehe unter dem Dienst der Königin und dem König Hyrules. Ich kann und möchte dir nicht erzählen weshalb, ich möchte nur deine Antwort hören. Kommst du mit mir oder..?" Fragte er mich ruhig und ich wusste nicht, was ich sagen oder machen sollte. "Ich denke mal, ich folge dir.. Ich weiß zwar nicht warum und ob das richtig ist.." sagte ich langsam. "Aber alleine hier bleiben möchte ich nicht. Also..." ich zuckte mit den Schultern. Links Blick wirkte erleichtert, dennoch auch unruhig und besorgt. "Das wird ein langer Weg. Bist du sicher?" fragte er, mehr für sich als für mich. Ich nickte ihn ernst an. "Hab ich eine Wahl?"

The Legend of Zelda - Blaue Augen lügen nicht. (LinkxReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt