Pov Chowa
Die letzten Tage waren eigentlich relativ gut vergangen. Ich konnte mich immer passend verstecken, sodass mein Körper verschont blieb. Die Schürfwunden bekamen ihren üblichen Wundschorf, bei dem es mir persönlich immer sehr schwer fiel, ihn nicht abzureißen und meine Blutergüsse gingen auch langsam zurück.
Maik hingegen hatte es sehr gut, er verbrachte die letzten Tage Zuhause..
Naja, okay vielleicht, weil ich ihm das geraten hatte. Sein Gesicht sah durch die Tritte aus wie eine Bowlingkugel und diese grelle Ersatzbrille, welche alleine schon im Stillzustand von seiner Nase zu fallen drohte, schrie förmlich nach: „Schlag mir bitte aufs Maul, ich bezahl auch dafür."Mit meinem neuen Manga in der Hand lief ich über die Flure der Schule, direkt auf den Weg zum Kunstsaal. Gestern kam endlich wieder ein Schiff bei uns an, wie immer einmal im Monat. Auf diesem waren sowohl neue Lebensmittel, als auch Medikamente und die ganzen Pakete, die wir über den Monat bestellten. Sie kamen immer als Sammelbestellung an und so hatte ich wieder bestimmt 20-30 neue Mangas, welche ich dann lesen konnte, bis die nächste Fähre kam.
An einer Stelle, in der es ziemlich spicy wurde und die beiden Hauptcharaktere endlich miteinander schliefen und ihre Vorlieben ausübten, achtete ich weniger auf meine Umwelt und keine 5 Schritte später rannte ich in Jemanden hinein, dabei fiel mir mein Manga aus der Hand.„Hey!" schrie der Angerempelte, während ich langsam zu ihm aufsah, er auf mich herab. „Du kleiner Bastard!"
Pov Tao
Zusammen mit Kim ging ich zu Kunst. In diesem Fach war ich jetzt nicht unbedingt gut, aber die meisten meiner schlechten Noten verdankte ich der blöden Kuh, welche sich Lehrerin schimpfte. Ihre Bewertung war einfach komisch, selbst richtig talentierte Leute aus meiner Klasse kassierten bei ihr, mit ganz viel Glück, eine zwei.
Kurz bevor wir den Raum erreichten, hörte ich jemanden aufgeregt rumschreien.
Als wir um die nächste Ecke bogen sah ich, dass Jacob, ein Freund von uns, Cho am Kragen gepackt hatte. „Pass gefälligst auf du minderwertiges Stück Scheiße!" brüllte er, erhob seine Faust und schlug Cho mitten ins Gesicht.Alles in mir zog sich zusammen und schnell machte sich sein Weinen und Schluchzen in meinem Kopf bemerkbar.
Ich wollte das nicht nochmal hören müssen, das würde ich sicher nicht vertragen, also ging ich schnell dazwischen, zog Cho ohne nachzudenken aus Jacobs Armen.„T, was soll der Scheiß?! Ich wollte ihm aufs Maul schlagen!", schrie er nun mich wütend an.
„Bleib ruhig, das ist doch verschwendete Kraft für den Gartenzwerg." sagte ich, der angemerkt nen guten Kopf kleiner war als Cho. „Ist mir egal!" Jacob versuchte mich beiseite zu schieben, aber auch, wenn ich kleiner als die meisten war, hatte ich mehr Kraft und konnte standhaft stehen bleiben. „Warum verteidigst du diesen Schlappschwanz?!"„Ich verteidige ihn nicht!", erwiderte ich leicht empört, obwohl es offensichtlich genau das war, was ich tat. „Doch! Liegt dir was an der Schwuchtel?! Bist du jetzt auch so?!" Sofort stellte mich der erste Teil der Aussage in einen Zwiespalt. Ja irgendwas lag mir etwas an Cho, sonst hätte ich ihm sicherlich nicht geholfen, aber er war mit das größte Mobbingopfer an der Schule.
Auch Andere schloßen sich Jacob nun an und fragten Fragen, wie „Bist du schwul?", „Hat es dir gefallen seinen Schwanz zu lutschen?" oder „Hast du dich in die Schwuchtel verliebt?"
„Schaut mal was er da ließt.", bemerkte Stanley, welcher Cho's Bilderbuch in der Hand hielt und lenkte somit von den Fragen ab. Dort zu sehen waren zwei Männer, die es trieben und bei denen es sehr abging. „Ist ja widerlich.", ekelten sich die Anderen.
Mir hingegen schoss wage eine Erinnerung in den Kopf. Ich war drunk und wollte Cho an die Wäsche, aber er verhinderte das. Geschockt von mir selber, stand ich regungslos da, während Jacob jetzt doch auf Cho losging. Wenn ich so darüber nachdachte, war mir die Situation nicht ganz unangenehm, auch das Küssen seiner Wunden, verlieh mir ein schönes Gefühl.
Ich hatte mich noch nie in jemanden verliebt oder mit irgendwem geknutscht. Erfolgreich hielt ich alle Weiber mit 20 Kilogramm Schminke im Gesicht von mir fern, aber die Sympathie zu Cho wuchs von Tag zu Tag.
Ich war doch aber nicht schwul oder?Pov Cho
Ich versuchte irgendwie meinen Körper zu schützen, doch die Tonne auf Zahnstochern prügelte auf mich ein. Innerlich hatte ich Angst, dass er sein Gleichgewicht dabei verlieren würde, auf mich fallen würde und mich so mit zerquetschen würde. Als es klingelte, warf -naja klatschte- er mich auf den Boden und man konnte deutlich etwas in mir brechen hören. Die gesamte 12. ging hinein.
Pov Tao
Ich wurde von Kim mitgezogen, während ich in meinen Gedanken versank. Ab welchem Punkt war man denn schwul? Laut ihrer Ideologie zählte ja sowas, wie Haare oder Fingernägel färben auch schon dazu, aber was machte mich schwul?
Ich konnte meine straßenköterblondd Haare irgendwann nicht mehr sehen und so musste Platinblond her, schwarze Fingernägel sehen halt einfach clean aus.
Kurz gesagt, gibt es doch einen Grund warum Menschen das machen, was sie machen und dieser Grund war fernab von Sexualität oder Geschlecht.
Machte es Cho schwul nur, weil er das gerne ließ? Eigentlich nicht.
Vielleicht fand er die Storyline interessant oder das Cover, vielleicht war er ja bei Büchern genauso ein Cover-Opfer wie ich es war.Schönes Bild = spannende Geschichte. Hässliches Bild = scheiß Storyline.
Außerdem müssten dann viele still sein, Stanley zum Beispiel. Er hatte einen fucking pinken Buzzcut, würde ihn das nicht auch schwul machen?
„Ich muss nochmal schnell auf Klo.", sagte ich zu meiner besten Freundin und kaum als ich den Raum verlassen hatte, drang das Geräusch des Weinens in mein Ohr ein.
Cho lag da und rung verzweifelt um Luft, während er sich die Seite hielt. Überfordert setzte ich mich zu ihm auf den Boden. „I-ich glaub e-er hat mir e-eine Rippe gebrochen.", brachte er stockend hervor.Langsam fuhr ich durch seine Haare, dabei holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und rief den einzigen Arzt auf dieser Insel an. Cho's Weinen verstärkte sich, sicherlich hatte er schlimme Schmerzen und auch ich fing an zu weinen, weil ich plötzlich in dieser ganzen Überforderung ein Gefühl von Angst verspürte.
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forever and beyond
Teen FictionDie Geschichte von zwei Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf einer Insel voller Seltsamkeiten. Sie gehen auf das beste Internat Asiens, wo nur die aller klügsten oder reichsten Kinder zugelassen werden. Tao Nakamura bemerkt schleif...