Pov: Cho
Als er mir geholfen hatte, meine Wunde zu versorgen, gab Tao mir ein dunkelgraues Langarmshirt von sich, welches ich ohne zu zögern anzog.
Anschließend gingen wir zum Musikraum, es gab zwei: Einen mit und einen ohne Klavier.
Dort sah ich Maik und andere Leute aus beiden Klassen sitzen. Mein bester Freund kam auf mich zu und umarmte mich.
Das tat er eigentlich nie, das taten wir eigentlich nie.
Etwas unbeholfen erwiderte ich die Umarmung trotzdem höflich.„Hey alles gut..?", hinterfragte ich seine Handlung zweifelnd.
„Du hast dich ca. eine Woche nicht bei mir gemeldet. Nichts ist gut.", sagte er und es klang, als hätte er Sorge um mich. Danach löste er sich von mir.
„Oh ja.. uhm es ist viel passiert.." Ich kratzte mir am Hinterkopf. Auffordernd, weiterzureden, sah er mich durch seine neuen Brillengläser an, so setzte ich mich mit ihm an unseren Platz und begann zu erzählen:
„Die letzte Woche ging es komplett wie in einer Achterbahn zu. Mama wurde ermordet und das ziemlich grausam.. sie muss sich lange gequält haben, bevor sie dann aufhörte zu atmen." Den aufkommenden Kloß in meinem Hals schluckte ich hinunter und sprach hastig weiter:
„Dann bin ich hier her gekommen, weil ich sonst nach Tokyo gemusst hätte und ja dreimal darfst du raten, bei wem ich im Zimmer gelandet bin." Ich ließ ihm Zeit zu antworten, aber er hatte offensichtlich keine Ahnung. Woher auch? Er war die ganze letzte Woche nicht da.
„Richtig Tao.", antwortete ich für ihn und er sah mich sehr sehr skeptisch an. Ich redete weiter, bevor er seine Klugscheißernase hinein hängen konnte, aber dieses Mal ein wenig leiser.
„Tao und ich sind uns näher gekommen.. Meistens, wenn er getrunken hatte, aber auch im nüchternen Zustand.. und wir haben uns geküsst.. und.." Kurz sah ich mich im Raum um, beugte mich mehr zu ihm, sprach noch leiser:
„Er hat mich heute morgen verwöhnt."
Maik weitete seine Augen, sah kurz zu Tao an der anderen Zimmerseite, dann zu mir und man konnte deutlich erkennen, wie er sich sein Lachen verkniff. Dafür boxte ich gegen seine Schulter.
„Lach nicht.." murrte ich, weswegen er sich schnell wieder fasste.
„Cho.. das ist nicht gut. Er verarscht dich nur oder nutzt dich aus, um mal zu schauen, wie es ist mit einem Jungen. Merkt er, das es nichts für ihn ist, wird er ich wieder fallen lassen."
„Aber er hat heute morgen Sex mit Kim abgelehnt." sagte ich als Argument, obwohl ich wusste, dass das 4 Auge leider verdammt recht hatte.
Pov: Tao
Als der Brillenschlagenjunge Cho umarmte, macht sich nun auch bei mir ein Gefühl der Eifersucht breit. Vor weniger als 2 Stunden hatte ich ihn dafür ausgelacht, und jetzt stand ich hier und fühlte mich genauso.
Das nennt man wohl Karma. In meinen Gedanken versunken bemerkte ich gar nicht, wie Kim zu mir kam.„Tao, können wir bitte reden?", fragte sie mich sachte. Ihre Augen waren sichtlich gerötet, scheinbar vom Weinen. Innerlich seufzte ich auf.
„Okay, dann lass uns rausgehen.", schlug ich vor und ging mit ihr in Richtung Tür. Gerade als ich nach der vordersten Sitzreihe abbiegen wollte, um die Tür zu erreichen, stand Kim vor mir und küsste mich stürmisch, weinend. Genauso, wie heute morgen, erwiderte ich den das nicht.
Erneut wollte ich das nicht, aber sie löste sich ein ganz minimales Stück und flüsterte ganz leise, sodass wirklich nur ich es hören könnte.
„Wenn du nicht willst, dass die Jungs dich verurteilen oder Cho was passiert, dann küss zurück, fass mich an."
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forever and beyond
Fiksi RemajaDie Geschichte von zwei Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf einer Insel voller Seltsamkeiten. Sie gehen auf das beste Internat Asiens, wo nur die aller klügsten oder reichsten Kinder zugelassen werden. Tao Nakamura bemerkt schleif...