Unsere Letzte Begegnung (16)

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Tìyawn PoV

Tsireya weckte mich früh am Morgen und war sehr aufgeregt.
Sie wollte mir etwas erzählen, aber ich konnte nicht herausfinden, ob es was gutes oder schlechtes sein sollte.

"Tìyawn, wir sind getrennt"
Es kam irgendwie rüber, als wäre sie super glücklich.

Ich meine... Es kann sein das Tìyawn glücklich darüber ist, aber Lo'ak? Wie fühlt er sich gerade?

Ich schlief mit diesen Gedanken wieder ein.
Ein paar Stunden später weckte mich wieder jemand, aber diesmal war es Tuk.

Sie hat mich mit ihrer Neugier schon fast aus meinem Schlafplatz gezogen.
Sie zog mich aus dem Pìwopxngib, doch bevor wir am Ort ankamen, stoppte Tonowari uns.

"Tìyawn! Du sollst, genau wie die anderen, deine Tasche packen!"
Als er das sagte, fiel mir wieder ein, dass wir Wasserna'vi bald die Wolken verlassen sollten.

"Ja mach ich gleich! Tuk zeigt mir noch was"
Antwortete ich und wurde, bevor er antworteten konnte, von Tuk weiter gezogen.

Sie brachte mich an das Ende der Wolken. Also der Wolkenrand.
"Los, flieg nochmal und hör Neteyam!"
Sprach sie mit ihren Welpenaugen.

Ich konnte zu ihrem Lächeln nicht nein sagen, also holte ich Lìng-Rurur und flog neben den Wolken, über dem Meer.

Ich hörte tatsächlich etwas!
"Tìyawn! Hol' mich zurück! Du brauchst nur Ki-"
Er beendete seinen Satz.
MIST!

Ich flog zurück zu Tuk und stieg von Lìng-Rurur ab.
"Und? Was hast du gehört?"
Fragte sie mich niedlich.
Ich erzählte ihr, was er zu mir sagte.
Ihr Lächeln wurde mit jedem Wort breiter.

Etwas später als wir unsere Sachen gepackt hatten, setzten wir Mädchen uns an den Wolkenrand, um etwas Spaß zu haben.
Wir lachten. Sogar sehr laut!

Ich glaube die Jungs kamen, weil sie uns schon vom weiten hörten.
Sie setzten sich alle zu uns hin.
Lo'ak saß neben mir!!!!!

Ich meine... Er sieht nichtmal traurig aus.
Er sieht aus...Wie immer.
Ich weiß er zeigt niemandem seine wahren Gefühle, höchstens Payakan, aber, dass er es so verstecken kann...

"Kommt zum Essen!"
Riss mich Neytiri aus meinen Gedanken.

Wir aßen gemeinsam und tatsächlich kamen uns dabei auch ein paar Tränen.
Schließlich war es das letzte Essen was wir zusammen essen.
Vielleicht sehen wir alle uns nie wieder...

Die Wolken ziehen ja immer weiter, weshalb es keinen genauen Standort gibt..
Sie könnten überall sein.

Als wir alle unser Essen beendeten, machten wir uns für den Abflug bereit.
Allen Mädchen und sogar Neytiri, flossen Tränen über die Wangen.

Lo'ak sah traurig aus, aber zeigte, wie immer, keine richtige Emotion.

Tuk hatte dafür doppelte Emotionen..
Ich hasse es, wenn die süße, kleine, fröhliche Tuk weint.

Ich wollte alles mögliche tun, damit sie wieder lächelte, doch das war vielleicht unsere letzte Begegnung...

Tsireya, A'onung, Rotxo, Ronal, Tonowari und ich stiegen auf unsere Flugtiere, in meinem Fall Lìng-Rurur und starteten unsere Reise zurück zu unserer Insel.

Wegen Spider brach der Krieg nach einem Jahr erneut aus, und die Clan-anführer unserer Insel mussten auch noch ihre Herkunft verlassen, um uns zu finden und zurück zubringen.

Noch dazu haben wir aufgrund des Krieges unsere Freunde aus den Wäldern verloren.

Für mich war es mehr als genug um zu wissen, dass ich nichts mehr mit Spider zu tun haben wollte...
Auch wenn es ein sehr, sehr guter Freund war...
Wegen ihm lebte der Mörder von Neteyam noch und war wieder auf freier Laufbahn...

Avatar 3 - The Long Way To Neteyam (DE)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt