Jeder hat viel durchgemacht (24)

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Sie warteten schon mit Frühstück auf uns.
Die anderen waren weg und wir 'alleine'.

Es war nicht lange her, dass die Sully Familie wegreißte, doch trotzdem hatte ich etwas Sehnsucht.
Ich aß, schwomm und versuchte mich zu befreien, aber ich konnte die Bauchschmerzen nicht mehr loswerden.

Sie kamen nach Tagen nicht zurück. Es war normal, dass sie nicht nach einer Sekunde zurückkehren würden, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl.
Ich wusste nicht, was oder warum es war.
Es war einfach da.

"Hey Tìyawn! Woran denkst du gerade?"
Kam Tuk von hinten und umarmte mich, während ich am Strand saß.

Sie durfte nicht mit, weil sie noch zu Jung ist, um an einen Ort zu gehen, wo noch keiner von uns war. Darüber war ich froh. Wenigstens eine war in Sicherheit.

"Ich versuche den Klang der Natur zu entziffern"
Antwortete ich auf ihre Frage.

"Den Klang der Natur?"
Fragte sie mich verwirrt.

"Ja, den Klang der Natur.
Eywa gibt uns jeden Tag so viel!
Sie gibt uns das Geräusch des Meeres, der Wälder, der frischen Luft und das Geräusch der vielen Tiere."
Erklärte ich mit voller Motivation.

"Wow, du hast Recht!"
Rief sie ebenfalls mit voller Motivation.

"Na los, lass uns was essen gehen"
Sprach ich zu ihr und sie war einverstanden.

Wir gingen zu Rotxo, Tsireya und A'onung, die bereits auf uns warteten.

Wir aßen ein bisschen, doch wurden von einem aufgedrehtem Tonowari unterbrochen.
"Kinder! Es ist er!"

Ich hab nicht verstanden wen er meinte, denn er war so außer Atem, von dem ganzen rennen, dass er nicht mehr weiter reden konnte.

"Es ist Colonel Miles! Er ist hier! Versteckt euch, SOFORT!"
Schrie er mit voller Kraft.

Tsireya und ich hielten uns an den Händen fest, ich trug Tuk und Rotxo und A'onung liefen hinter uns her.

Wir versteckten uns tief im Wasser und schwommen so zum Seelenbaum.
Dort waren wir erstmal sicher.
Keiner traute sich zu reden, da alle Angst hatten, gehört zu werden.

Ein paar von uns fingen an zu weinen, während der Rest sie und mich tröstete.

Wir waren erschöpft. Nicht von dem Rennen und schwimmen, sondern weil wir keine einzige Woche zum auruhen hatten.
Es war schrecklich. Alle waren tot müde. Alle waren traurig. Alle wollten irgendwo hin, wo man ein freies Leben leben konnte.

Es war sehr schwer für jeden einzelnen von uns. Egal ob von unserer oder der Sully Familie, jeder hat viel durchgemacht.

Und ich hatte ja schon von Anfang an ein schlechtes Bauchgefühl, aber das ausgerechnet jetzt, wo die Sullys nicht da sind, passiert, hätte ich nicht gedacht.

Ich denke kein einziger von uns hat das hier erwartet.
Die reinste Hölle.
Ich hoffte echt, dass es den Sullys besser ging.

Alle dachten bei uns ist es für Tuk sicherer, aber ich denke, das war die falsche Entscheidung.
Ich hoffte nur, dass wir alle am Leben blieben.

Avatar 3 - The Long Way To Neteyam (DE)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt