Es ist soweit (22)

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"Also... Nein eigentlich nicht"
Antwortete ich etwas schüchtern und besorgt.

"Liebst du ihn?"
Fragte sie mich, während sie eine Augenbraue hoch zog.

"..ich mag ihn sehr gerne...ja.."
Ich dachte sie wäre enttäuscht, aber ganz im Gegenteil!
Sie war sogar glücklich oder fröhlich... Also vermute ich mal. Nach ihrem Gesichtsausdruck zufolge jedenfalls schon.

"Dann weiß ich ja, was für eine Aufgabe ich in der nächsten Zeit habe"
Ich wusste genau, was sie meinte. Sie meinte, dass sie Lo'ak und mich zusammen bringen wollte.

"Bist du nicht sauer oder so..?"
Fragte ich sie.
Schließlich ist es ja nicht normal, dass sich die Beste Freundin in den Ex verliebt.

"Vielleicht wird es ein paar schlechte Tage für mich geben, aber letztendlich habe ich Schluss gemacht.
Dass heißt, ich muss ihn sein eigenes Leben leben lassen.
Außerdem bist du meine Bestie. Hauptsache du bist glücklich. Das ist halt teil des Lebens.
Leute verlieren Sachen. Aber das heißt nicht, dass niemand sie wieder findet.
Ich habe Lo'ak verloren und du wirst ihn wieder finden."
Ich war so glücklich und traurig zugleich.

"Egal wie viel eine Person mir bedeutet, du wirst immer die Nummer 1 unter den wichtigsten bleiben"
Sagte ich, während ich in ihre Arme sprang und mir eine Träne die Wange runter lief.

Wir sprachen noch etwas.
Es wurde hell und die Zeit verging schnell.

Alle waren bereits aufgewacht und bereit zum weiter fliegen.

Etwas später sahen wir die Inseln. Doch... Es war nicht unsere.

"Wohin müssen wir?"
Fragte Lo'ak uns.

Ich überlegte kurz und gab Tsireya einen Blick, dass sie verstehen konnte, dass ich nicht weiß wo lang.

Sie kam etwas näher zu mir geflogen.

"Sag nach Osten"
Flüsterte sie mir ins Ohr.

"Nach Osten!"
Antwortete ich also Lo'ak.

"Danke Tìyawn"
Bedankte er sich.
Und ich flüsterte dies auch zu Tsireya ins Ohr.

Sie lächelte und sagte "Gerne, Süße", was ich auch zu Lo'ak übertrug.
Nur ohne das 'Süße'.

Wir flogen nach Osten und kamen nach nicht all zu langer Zeit an unserer Insel an.

Wir landeten und wurden, wie immer, von all den netten Leuten begrüßt.

Nachdem wir uns an den ganzen Wasserna'vis irgendwie vorbei gequetscht hatten, erklärten wir Tonowari und Ronal was wir vorhatten und was Ronal zu tun hatte, wenn Kiri etwas passieren würde.

Danach gingen wir auch direkt zu dem Seelenbaum.
Wir näherten uns langsam.
"Kiri, bist du bereit?"
Fragte Jake sie besorgt.

"Ähm... Ich denke schon.."
Gab sie als Antwort.

Ich glaube ich hätte es nicht in ihrem Körper ausgehalten...
Sie könnte jeden Moment sterben.
Normalerweise habe ich keine Angst zu sterben, aber ich hätte definitiv Angst an ihrer Stelle...

"Wenn du bereit bist, atme einmal tief ein und aus und verbinde dich mit ihm. Mit dem Baum und Neteyam."
Sprach Neytiri zu Kiri.

Ich spürte ihre Angst, aber auch ihre Mut. Ihre Mut, sich für Neteyam zu Opfern, wenn nötig.

Ich sah, wie ihr eine Träne die Wange runterkullerte.
Als ich sie voller Angst sah, fingen ich und Tsireya an, zu weinen.

Sie atmete tief ein und aus.
Es war soweit.

Avatar 3 - The Long Way To Neteyam (DE)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt