↠ ACHTZEHN ↞

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[Taehyung]

„Und du bist dir sicher, dass sie nichts davon erfahren?" fragt mich Jungkook, als wir uns die Schuhe anziehen, weil ich ihn gebeten habe, mich mit nach Hause zu nehmen. Immerhin habe ich zuhause ein Buch liegen, welches ich nicht beendet habe. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen, ich brauche dieses Buch.

Ich nicke. „Ja, das bin ich. Deine Eltern sind in einer anderen Stadt und auch schon lange weg, also bin ich mir ziemlich sicher, dass sie heute nicht mehr wieder kommen. Außerdem bin ich nicht lange weg."

Jungkook ist skeptisch, das sieht man. Wahrscheinlich hat er sich auch nie seinen Eltern widersetzt. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie nichts davon mitbekommen würden.

„Lass mein Handy hier. Sie werden es heute mehrmals orten."

Das hätte ich erwarten können. Also wieso überrascht mich seine Aussage? Seine Eltern machen auch schlimmere Sachen, als sein Handy zu orten.
Ich kann mich einfach nicht an dieses Leben gewöhnen.

Ohne es zu hinterfragen, hole ich sein Handy aus der Hosentasche und lege es auf einer Kommode ab, bevor ich die Hausschlüssel nehme und wir dann zusammen das Haus verlassen.

„Warte, hast du meinen Geldbeutel dabei?" frage ich Jungkook, als ich die Haustür schließe. Er nickt.

„Kannst du es mir geben?" Wieder nickt er und zieht meinen Rucksack aus, um meinen Geldbeutel aus diesem zu holen und mir zu geben.

Dankend öffne ich diesen und sehe nach, ob mein Führerschein in diesem ist, was sich bestätigen lässt.

„Super, wir fahren mit meinem Auto. Ich habe kurz, bevor wir unsere Körper getauscht haben, hier in der Nähe vor Hoseoks Haus geparkt. Ich musste an dem Tag zu Fuß wieder nach Hause gehen, weil ich ein bisschen Alkohol getrunken habe. Es ist zwei Minuten von hier entfernt, komm. Ich musste sowieso schon lange mein Baby abholen."

Ich gehe los, werde aber von Jungkooks Stimme aufgehalten. „Was- Warte!"

Ich drehe mich zu ihm um und ziehe fragend meine Augenbrauen hoch.

„Hast du vergessen, dass du wie ich aussiehst? Oder erwartest du etwa, dass ich fahre?"
„Hast du denn einen Führerschein?"
„Nein."
„Ja, siehst du? Dann fahre ich." sage ich dann und möchte wieder losgehen. Doch Jungkook stellt sich vor mich und versperrt mir so den Weg.

„Bist du dumm? Du bist nicht die Person auf dem Führerschein! Jedenfalls nicht äußerlich. Was ist, wenn etwas passiert? Was ist, wenn die Polizei uns anhält und dann sieht, dass ‚du' keinen Führerschein hast?"

„Wenn die Polizei mich in diesen zwanzig Minuten anhalten sollte, tauschen wir schnell die Plätze."
Ich kann sehen, dass Jungkook diese Idee noch weniger mag. Denn das würde heißen, dass er mit dem Polizist reden müsste.

„Keine Sorge, es wird nicht passieren. Ich fahre gut. Es sind nur zwanzig Minuten Fahrt und auf dieser Strecke ist auch nicht viel Verkehr, wo auch eher wenige Autofahrer sind, somit auch selten Polizisten zu sehen sind."

Jungkook merkt, dass ich nicht nachgeben werde, folgt mir daher dann auch.
Ich habe ihn nicht angelogen, als ich meinte, dass ich extrem stur bin.

„Wenn etwas passiert, bringe ich dich um."

Ich lächle leicht. „Vertraust du etwa meinen Fahrkünsten nicht?"

„Nein."

Mein Lächeln wird noch breiter. Irgendwie mag ich es manchmal, dass er so ehrlich ist. Sieht man nicht oft.

„Es wird nichts passieren. Und außerdem würde die Schuld dann ganz bei mir liegen. Meine Eltern wissen auch, dass ich gut fahre, also würde ich, beziehungsweise in dem Fall du, nicht so viel Ärger bekommen. Ich halte mich immer an alle Regeln."

20 HOURS | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt