[ Taehyung ]
Ich hasse diese Schule, aber ich möchte sie auch nicht verlassen.
Denn sobald ich die Schule verlasse, treffe ich auf Jungkooks Mutter, die bereits auf dem Parkplatz auf mich wartet.
Jeden Tag holt mich einer von den beiden ab, entweder die Mutter oder der Vater, damit ich nicht auf die Idee komme, irgendwo anders hin zu gehen, als auf dem direkten Weg nach Hause. Also gehen sie sich lieber selbst sicher, dass ich nichts anderes tue.
Ich beeile mich, um am Parkplatz der Schule anzukommen, weil wenn ich mal länger als fünf Minuten brauche, um da anzukommen, werden Jungkooks Eltern extrem wütend und werfen mir vor, dass sie nicht den ganzen Tag dort stehen wollen und können. Und darauf habe ich überhaupt keine Lust. Auch wenn der Unterricht mal länger lief, wollen sie nichts davon hören. Es ist und bleibt meine Schuld, wenn ich sechs Minuten nach dem Schulschluss ankomme.
Beim Gehen hole ich mein Handy raus, um auf die Uhr zu blicken, die mir die Uhrzeit 17:04 zeigt.
Verdammt
Seufzend stecke ich mein Handy wieder ein und fange an zu laufen, weil ich gerade erst am Ausgang der Schule ankomme und ich somit weiß, dass ich höchstwahrscheinlich nicht bis 17:05 ankommen werde.
Ich hasse diesen Stress jedes Mal so sehr
„Sorry", sage ich schnaufend, als ich mich an einer Gruppe von Schülern vorbeidränge und dann weiter laufe.
Wieder blicke ich auf mein Handy. 17:05 Uhr.
Weniger als eine Minute habe ich noch. Ich habe auch keinen weiten Weg mehr vor mir, ich könnte es vielleicht noch schaffen.
Also lege ich noch einen Gang zu und sprinte zu dem Parkplatz, den ich schon bereits sehen kann.
Ich biege ab und befinde mich auch schon mitten auf dem Parkplatz und finde direkt das Auto von Jungkooks Eltern. Voller Hoffnung laufe ich zu diesem und öffne eine hintere Autotür, um mich reinzusetzen.
„Hey," sage ich nur unter schwerem Atem und schnalle mich an, während Jungkooks Mutter nur vier Wörter von sich gibt, die meine Nerven echt aufs Spiel setzen. „Du bist zu spät."
Ohne weiteres zu sagen, fährt sie auch los.
Und was ich sagen kann ist, dass Jungkooks Mutter keine gute Fahrerin ist. Sie fährt immer riskant, meistens viel zu schnell und verstößt gegen die Regeln, wobei sie noch der Meinung ist, dass sie Recht hat und motzt jeden Fahrer an, der richtig fährt, ihr aber irgendwie ‚den Weg versperrt' oder sie daran hindert gegen die Regeln zu verstoßen.
Es wundert mich, dass ich hier in dem Auto noch nicht gestorben bin.
Innerlich hoffe ich immer, dass mich Jungkooks Vater abholt, weil er im Gegensatz zu seiner Frau ein sehr guter Fahrer ist und ich mich sicherer fühle. Aber dass er mich abholt, ist in dieser Woche nur ein Mal passiert.
„Du kannst nicht ständig zu spät kommen, Jungkook! Wie oft soll ich noch auf dich warten? Es ist doch nicht so schwer, vom Klassenraum bis zum Parkplatz zu gehen. Es sind vielleicht zwei Minuten, die du gehen musst. Wie schaffst du es also zu spät zu kommen?"
Ich rolle die Augen, aber so, dass sie es nicht sieht, damit ich nicht noch dafür Ärger bekomme.
„Es tut mir Leid, dass der Unterricht zwei Minuten länger lief."
„Jetzt werd nicht frech! Ich rede mit dir normal, also zeig gefälligst auch Respekt gegenüber deiner Mutter."
Du bist nicht meine Mutter, würde ich gerne sagen. Denn es stimmt, sie ist nicht Jungkooks leibliche Mutter, sondern nur die beste Freundin.
Ich frage mich, wie Jungkooks echte Mutter reagieren würde, wenn sie sehen könnte, wie ihre beste Freundin und ihr Mann mit ihrem Sohn umgehen.
Ob sie dann noch befreundet wären?
Leicht schüttle ich meinen Kopf - ich sollte mich nicht in diese Familie einmischen. Es geht mich überhaupt nichts an. Auch wenn ich vom Schicksal irgendwie in diese Familie eingemischt wurde, ohne zu wissen wie und wieso.
„Antworte mir. Ist es so schwer pünktlich zu sein?"
Ich seufze. „Nein, ist es nicht"
„Siehst du? Dann-"
„Wenn der Unterricht rechtzeitig endet."
Sie dreht sich zu mir um.
Während sie fährt.Angst breitet sich in meiner Magengegend aus.
„Unterbrich mich noch einmal und wir haben ein ernsthaftes Problem miteinander."
Bitte guck auf die Straße
Ich antworte ihr nicht, in der Hoffnung, dass sie so schneller wieder auf die Straße guckt, was sie dann zum Glück auch tut, weshalb ich erleichtert ausatme.
Im selben Moment bremst sie stark ab, weil ein Autofahrer, dem sie die Vorfahrt gewähren sollte, knapp vor uns vorbeigefahren ist und dabei gehupt hat.
Sie hupt zurück und ruft „Idiot!"Wütend fährt sie dann weiter und ich frage mich, wie sie eigentlich ihren Führerschein bekommen hat.
Zuhause angekommen, wasche ich mir direkt die Hände und gehe in die Küche, um zu kochen. Es ist eine Routine, die ich jeden Tag vollbringen muss.
Jeder normale Tag verläuft gleich:
- Schule
- Kochen
- Hausaufgaben
- Essen
- Putzen
- Lernen
- SchlafenErledige ich einen Punkt davon nicht, habe ich ein Problem.
„Hast du deinen Biologie-Test zurückbekommen?" Höre ich Jungkooks Vater aus dem Wohnzimmer fragen, worauf ich antworte.
„Ja, ich habe 86% bekommen."
„Hätte besser sein können. Wieso keine 90%?"
Kurz schließe ich meine Augen und atme durch, um mich zusammenzureißen.
„Ich weiß es nicht. Beim nächsten Mal werde ich besser lernen."
Ich hatte gerade mal zwei Tage zum Lernen. Ich bin in diese Schule gewechselt und mir wurde direkt mitgeteilt, dass in zwei Tagen ein Test ansteht, auf den ich überhaupt nicht bereit war, also musste ich alles in zwei Tagen lernen.
„Jungkook, mich nervt dein ‚Beim nächsten Mal'. Ich möchte jetzt gute Ergebnisse haben und keine lächerliche 86%. Haben wir uns verstanden?"
„Ja, Papa. Ich werde mir Mühe geben."
„Ich erwarte über 90%, nicht weniger."
Ich nicke, als ich fertig mit dem Kochen und dem Decken des Tisches bin und gehe dann hoch ins Zimmer, um mit den Hausaufgaben anzufangen.
Einen Moment lang lege ich meinen Kopf auf den Tisch und schließe meine Augen, um meine Nerven für die Hausaufgaben zu sammeln.
Ich fühle mich so gestresst. Ich möchte mich doch ein Mal ausruhen können und nicht ständig an diesem Schreibtisch sitzen müssen.
Wann hört dieser Horror endlich auf?
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[ 1025 words ]
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20 HOURS | vkook
Fanfic„Wir haben tatsächlich unsere Körper getauscht" Wie das den beiden, sich gegenseitig hassenden, passieren konnte, ist ihnen ein Rätsel. An einem Morgen wachen die beiden Schüler in einem anderen Körper auf und nun müssen sie ganz normal das Leben we...